Die Bahn-Datenschutzaffäre kam im Zuge der Enthüllungen über die Telekom ins...

Die Bahn-Datenschutzaffäre kam im Zuge der Enthüllungen über die Telekom ins Rollen.

3. Juni 2008: Ein Bahnsprecher räumt im "Handelsblatt" ein, "in Einzelfällen im Rahmen des rechtlich Zulässigen" seien externe Dienstleister mit "Recherchen" betraut worden. Die Zahl von 43 Fällen wird genannt.

21. Januar 2009: Das Magazin "Stern" berichtet, mehr als 1000 Personen seien in einer Aktion namens "Babylon" bei der Bahn ausgespäht worden.

28. Januar: Der Anti-Korruptions-Beauftragte der Bahn, Wolfgang Schaupensteiner, räumt vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages ein, in den Jahren 2002 und 2003 seien 173 000 Mitarbeiter und Angehörige in einer Art Rasterfahndung ohne ihr Wissen und Einverständnis vom Konzern überprüft worden.

30. Januar: Nach Rücktrittsforderungen von mehreren Seiten erklärt Bahnchef Mehdorn, er habe von dem Datenabgleich nichts gewusst.

4. Februar: Die Bundesregierung fordert von Mehdorn ultimativ einen ausführlichen schriftlichen Bericht über die Datenaffäre. Die Rücktrittsforderungen häufen sich.

6. Februar: Mehdorn räumt wieder Fehler ein und entschuldigt sich direkt. "Der Vorstand der DB AG bedauert, dass es in der Vergangenheit bei den Mitarbeiterüberprüfungen zu Verstößen gekommen ist und kein Gremium der Arbeitnehmerinteressenvertretung informiert war." Der Betriebsrat berichtet von drei Datenscreenings im großen Stil und ohne seine Information. Zweimal seien die Adressen und Bankverbindungen von einem Großteil der Bahn-Beschäftigten mit Daten von Lieferanten abgeglichen worden.

10. Februar: Die Bahn zieht erste personelle Konsequenzen und beurlaubt den Leiter der Konzernrevision, Josef Bähr.

28. März: Die Bahn räumt ein, während der Lokführerstreiks 2007 mindestens einmal E-Mails der Gewerkschaft GDL abgefangen und gelöscht zu haben.