Die Haarrisse in den Flügeln des Super-Airbus holen EADS ein. Zwar gebe es nun eine Lösung, die sei aber komplizierter als gedacht.

Hamburg/Paris. Die Belastungen durch Haarrisse beim Superjumbo A380 überschatten die eigentlich gute Bilanz der Airbus-Mutter EADS : Der europäische Luftfahrtkonzern rechnet nach Angaben vom Mittwoch mit Kosten über die im ersten Quartal verbuchten 158 Millionen Euro hinaus. Zwar gebe es mittlerweile eine Möglichkeit, das Problem zu beseitigen. Doch EADS räumte ein, die nun gefundene Lösung sei komplizierter als gedacht . Daher habe mehr Geld als üblich beiseite gelegt werden müssen. Bis Anfang 2015 soll das Projekt A380 aber wie geplant aus den roten Zahlen heraus sein.

In diesem und im nächsten Jahr werde es aber schwieriger, den Betriebsverlust bei dem Super-Airbus zu verringern. Grund sind den Angaben nach die erforderlichen Änderungen an den Maschinen, die noch in der Produktion sind.

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Die ersten Haarrisse an Tragflächen des A380 waren im Januar aufgetaucht und hatten für großen Wirbel gesorgt. Untersuchungen ergaben, Grund für den Mangel ist eine Mischung aus Material- und Herstellungsproblemen. Die Behörden ordneten Untersuchungen an den Maschinen an, gaben den A380 aber als flugsicher frei.

Die Nachwehen der Haarrisse kommen in einer Zeit, in der eigentlich alles gut läuft für EADS und seine Tochter. Dank starker Nachfrage insbesondere nach Airbus-Flugzeugen sprudelten Gewinn und Umsatz im abgelaufenen ersten Quartal überraschend stark. Wie das Management mitteilte, kletterte der Umsatz um 16 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro.

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Das operative Ergebnis (Ebit) vor Einmaleffekten sprang sogar um 109 Prozent auf 480 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Umsatz von 10,64 Milliarden und einem Ergebnis von 331 Millionen Euro gerechnet. „Die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen und zivilen Helikoptern ist weiterhin gut“, erklärte der scheidende EADS-Chef Louis Gallois.

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Für das Gesamtjahr sagte der Konzern ein Umsatzplus von deutlich über sechs Prozent voraus. „Mit steigender Zuversicht rechnet EADS für 2012 mit einem Ebit vor Einmaleffekten von über 2,5 Milliarden Euro“, teilte das Unternehmen mit.

Anleger haben offenbar Vertrauen in das Unternehmen und erfreuten sich am robusten Quartalsbericht: EADS-Aktien legten am Vormittag um 1,7 Prozent zu. (Reuters/abendblatt.de)