Die Zahl der Jobsucher in Deutschland ist im April um 65.000 auf 2,963 Millionen gesunken. Dennoch hat die Konjunktur an Schwung verloren.

Hamburg/Nürnberg. Seit Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland erstmals wieder unter die Marke von drei Millionen gesunken. Die für April übliche Frühjahrsbelebung fiel allerdings schwächer aus als im Durchschnitt der drei Vorjahre, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Gründe dafür seien der geringere Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik und der Zähltag inmitten der Osterferien.

Bei der BA waren im April 2,963 Millionen Erwerbslose registriert. Dies waren 65.000 weniger als im März und 115.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 7,0 Prozent. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen stieg die Arbeitslosenzahl aber saisonbereinigt um 19.000. Volkswirte hatten einen Rückgang um 10.000 erwartet.

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„Auf dem Arbeitsmarkt hält die positive Grundtendenz an, obwohl die Konjunktur zuletzt an Schwung verloren hat. Insbesondere die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegen weiter deutlich im Plus“, sagte Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit.

Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein hat sich auch im Monat April fortgesetzt. Im Vergleich zum März sank die Zahl der Arbeitslosen um 4500 auf 102.000 Arbeitslose, teilte die Arbeitsagentur Nord am Mittwoch in Kiel mit. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,1 Prozent. Im März betrug sie noch 7,4 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote 7,5 Prozent betragen. Die Arbeitslosigkeit befinde sich auf dem niedrigsten Stand in einem April seit 1995, sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur.

Auch in Niedersachsen setzt sich der Positivtrend auf dem Arbeitsmarkt weiter fort. Die Zahl der Arbeitslosen im Land ging im April leicht auf 267.340 zurück, wie die Agentur für Arbeit in Hannover mitteilte. Damit waren gegenüber dem Vormonat 6.185 weniger Menschen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 13.796 weniger Menschen erwerbslos. Die Arbeitslosenquote fiel auf 6,7 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 6,8 Prozent, vor einem Jahr 7,0 Prozent.

In Bremen lag die Zahl der Arbeitslosen im April bei 37.921 und damit leicht über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum April waren 827 mehr Menschen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg von 2,2 Prozent, aber 0,6 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 11,7 Prozent nach 11,8 Prozent vor einem Jahr. Im Vormonat betrug sie 11,5 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern sorgt die beginnende Tourismussaison für sinkende Arbeitslosenzahlen. Ende April waren landesweit 107.100 Menschen ohne Job, knapp 7800 weniger als einen Monat zuvor, wie die Regionaldirektion Nord in Kiel mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. Besonders stark schrumpfte die Zahl der Erwerbslosen im Landkreis Vorpommern-Rügen – minus 14 Prozent meldete die Arbeitsagentur für das Feriengebiet. Die Erwerbslosenquote beträgt in Mecklenburg-Vorpommern jetzt 12,5 Prozent nach 13,5 Prozent im März. Im April 2011 waren 13,2 Prozent der Erwerbsfähigen in Mecklenburg-Vorpommern ohne Arbeit. (Reuters/dpa/dapd/abendblatt.de)