Fahrgäste der privaten Bahnen wie der NOB und AKN im Norden müssen mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Metronom planmäßig.

Hamburg/Schwerin/Frankfurt/Main. Auch am Mittwochmorgen ist es bei privaten Regionalbahnen bedingt durch den 72-stündigen Lokführerstreik der GDL zu Verspätungen und Zugausfällen gekommen. Fahrgäste müssen mit weiteren Ausfällen rechnen. Bereits am Dienstag hatte die Lokführergewerkschaft GDL zu einem dreitägigen Ausstand aufgerufen, der noch bis Freitag 14.00 Uhr andauern soll. Am Dienstag beteiligten sich nach GDL-Angaben 30 Lokführer. Im Norden sind davon die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und die AKN betroffen. Im Gegensatz dazu fahren die Metronom-Züge planmäßig.

Die NOB setzte am Mittwoch auf einigen Strecken Ersatzbusse ein, um den Pendlerverkehr sicherzustellen. Auf den Strecken zwischen Kiel und Husum sowie zwischen Husum und Bad St. Peter-Ording verkehrten die Züge nach Angaben des Unternehmens im Zwei-Stunden-Takt. Die Züge zwischen Hamburg-Altona und Westerland fuhren planmäßig.

Auf den AKN-Strecken der Linien A1 zwischen Eidelstedt und Neumünster sowie der A2 zwischen Kaltenkirchen und Norderstedt Mitte fuhren die Züge mindestens zweimal pro Stunde. Auf der Linie A3 verkehrten zwischen Ulzburg Süd und Barmstedt zwei Ersatzbusse. Zwischen Barmstedt und Elmshorn fuhren stündlich Züge. Nach AKN-Angaben beteiligten sich rund 20 von insgesamt 82 Lokführern an dem Streik.

Von 14 Uhr an traten die Lokführer bei den Bahnkonkurrenten für 72 Stunden in den Ausstand. Betroffen sind Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und AKN. Mehr als 30 Lokführer seien im Ausstand, sagte der Vorsitzende der GDL Nord Lutz Schreiber am Dienstag zwei Stunden nach Streikbeginn.

Die GDL fordert für die 26 000 Lokführer im gesamten Bahnverkehr einen Branchentarifvertrag. Der auf drei Tage angelegte Ausstand ist der bisher längste in dem aktuellen Tarifkonflikt mit den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn (DB).

Es sei immer möglich, aufeinander zuzugehen, sagte Minga zum Verhältnis zur GDL. "Wir haben da im Moment einen Knoten drin, den müssen wir aufpulen. Das sind wir auch unseren Kunden schuldig.“ Streik sei das schlechteste Mittel. Schreiber sagte dagegen, er hoffe zwar auf Verhandlungen, "aber die Hoffnung ist nicht allzu groß“. Er sei am Donnerstag persönlich bei der AKN gewesen, habe dort aber Unverständnis für die Situation der GDL vorgefunden.

Laut Ostseelandverkehr GmbH (OLA) wird es in den nächsten Tagen voraussichtlich nur auf der Strecke Parchim-Schwerin-Rehna zu Schienenersatzverkehr mit Bussen kommen. Betroffen seien am Mittwoch, Donnerstag und Freitag der Frühzug um 6:59 Uhr von Crivitz nach Schwerin. Zudem werde ganztägig bis Freitag um 14.00 Uhr zwischen Rehna, Holdorf und Gadebusch Schienenersatz gefahren. Der InterConnex zwischen Rostock/Warnemünde, Berlin und Leipzig sei vom Streik nicht betroffen.

Auch die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft ODEG wird nach eigenen Angaben nicht bestreikt, da sie mit der GDL Mitte Mai Verhandlungen aufnehmen wird. In dem Tarifkonflikt kämpft die GDL neben einer Entgelterhöhung vor allem für einen flächendeckenden Tarifstandard auf dem hohen Niveau der Deutschen Bahn.

Die GDL fordert für die 26.000 Lokführer im gesamten Bahnverkehr einen Branchentarifvertrag. Der auf drei Tage angelegte Ausstand ist der bisher längste in dem aktuellen Tarifkonflikt mit den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn (DB).

Der Streik endet am Freitag, 14 Uhr. Im April hatte ein 60-stündiger Streik zu erheblichen Beinträchtigungen bei den Privatbahnen geführt.

Die GDL fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge für Lokomotivführer mit einem einheitlichen Monatstabellenentgelt auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn und den vier Zulagen für Sonn-, Feiertag, Nachtdienst und Fahrentschädigung. Darüber hinaus wird eine die soziale Absicherung der Lokomotivführer verlangt.

Mit der Deutschen Bahn hatte sich die GDL bereits im April in der vergangenen Woche auf ein umfassendes Gesamtpaket für die dort beschäftigten rund 20.000 Lokführer geeinigt. Vereinbart wurden ein Rahmentarifvertrag im Personen- und Güterverkehr sowie Verbesserungen bei den Einkommen und der betrieblichen Altersversorgung. (abendblatt.de/dpa)