Spezialisten durchsuchten ein Clubheim der Rocker in Reinickendorf. Mehrere Mitglieder flohen, drei “Hells Angels“ wurden bei der Razzia verletzt.
Berlin. Großrazzia im Berliner Rockermilieu: Bei der Durchsuchung eines Clubhauses der "Hells Angels“ im Stadtteil Reinickendorf hat die Polizei am Dienstagabend Schlag- und Stichwaffen sichergestellt. Für die Aktion, habe ein richterlicher Durchsuchungsbefehl zur Gefahrenabwehr vorgelegen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten waren mit rund 120 Polizisten im Einsatz, darunter auch ein Spezialeinsatzkommando.
Festnahmen habe es nicht gegeben. Bei der Durchsuchung stellten die Beamten sieben Messer und einen Schlagstock sicher. Drei Clubmitglieder wurden den Angaben zufolge bei der Aktion leicht verletzt. Einige Rocker flohen bei Beginn des fast fünfstündigen Einsatzes, konnten von den Beamten aber gestellt werden. Die Polizei stellte die Personalien von 26 Personen fest.
"Die Personen, die wir hier angetroffen haben, sollen wissen, dass sie im Fokus der Polizei stehen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Mitglieder der Hells Angels werden mit kriminellen Aktivitäten wie Prostitution und Drogenhandel sowie der gewalttätigen Türsteherszene in Verbindung gebracht. Immer wieder liefern sie sich auch gewalttätige Kämpfe mit anderen Banden.
Zuletzt forderte die SPD im niedersächsischen Landtag ein Verbotsverfahren der Rockergruppe. In Bremen hat die Bürgerschaft bereits ein entsprechenden Antrag gestellt. Die Innenminister der Nord-Länder hatten bei ihrer Konferenz betont, dass ein Verbot von Rockerclubs zwar kontinuierlich von den Sicherheitsbehörden geprüft werde, insbesondere bundesweit jedoch äußerst unwahrscheinlich sei. (dpa/abendblatt.de)