Nach der Havarie der „Costa Concordia“ wollen Anwälte nun Entschädigungen erreichen. Auf die Reederei kommen Millionen-Forderungen zu.

München. Ein US-Anwalt will für Überlebende und Angehörige von Opfern nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ Entschädigungen teils in Millionenhöhe erreichen. Er wolle vom US-Konzern „Carnival“, zu dem die Italienische Reederei „Costa Crociere“ gehört, in den USA zunächst außergerichtlich Zahlungen verlangen, sagte John Arthur Eaves am Samstag in München. Es könne aber auch zu Klagen kommen. Mindestens 100 000 Dollar pro Mandant will er fordern. „Im tragischsten Fall“, wenn Menschen gestorben seien, sollen es sogar zwei bis fünf Millionen Dollar sein.

Die Reederei hatte den Betroffenen eine Basiszahlung von 11 000 Euro sowie 3000 Euro für zusätzliche Ausgaben angeboten. Verschiedene Anwälte wollen deutlich höhere Beträge erreichen. In den USA, Italien, Deutschland und anderen Ländern sind bereits eine Reihe von Kanzleien in das „Costa-Concordia“-Unglück und die Vertretung von Opfern und Überlebenden eingebunden. Eaves sagte, er wolle vor allem auch erreichen, dass die Sicherheitsbestimmungen verschärft würden. Er habe auch eine Zusammenarbeit mit mehreren Verbraucherorganisationen in Italien vereinbart, die er nun in Brüssel und in den USA vertrete, sagte Eaves. „Was wir heute erreichen, wird in Zukunft Leben retten.“ Insgesamt vertrete er mittlerweile rund 100 Betroffene, sagte er. .

Bergung von Kreuzfahrtschiff dauert noch Monate

Überlebende berichteten am Sonnabend in München erneut von chaotischen Umständen bei dem Unglück. Das italienische Kreuzfahrtschiff war am Abend des 13. Januar zu nahe an die Insel Giglio herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war danach mit mehr als 4200 Passagieren und Crew-Mitgliedern gekentert. 25 Leichen wurden seither geborgen, sieben Menschen werden immer noch vermisst. (dpa/abendblatt.de)