Hamburg. HSV-Trainer Baumgart gewährt einen Einblick in seine Arbeit. Ein Profi bereitet ihm manchmal Kopfzerbrechen.

Nach dem Abpfiff waren Steffen Baumgart und Jean-Luc Dompé wieder ein Herz und eine Seele. Der Trainer des HSV umarmte seinen Flügelstürmer, der nach seiner Einwechslung einen großen Anteil am Comeback der Hamburger in Kaiserslautern (2:2) hatte. Immer wieder kurbelte Dompé mit seinen Dribblings das Offensivspiel im Verbund mit dem ebenfalls starken Joker Adam Karabec an. Baumgart wusste deshalb, bei wem er sich zu bedanken hatte. Genauso gut weiß der Trainer aber auch, dass er es nicht immer leicht hat mit seinem launischen Unterschiedsspieler.

„Ich glaube, dass Jean-Luc ein Spieler ist, der jeden Trainer an seine Grenze bringt, auch mich. Aber er zahlt zurück“, sagte der HSV-Coach vor dem Spiel beim TV-Sender Sport1. Als Einwechselspieler hatte Dompé zuletzt mit zwei Toren und einer Vorlage beim 5:0-Heimsieg gegen Regensburg auf sich aufmerksam gemacht. Baumgart moniert allerdings immer wieder, dass der Franzose kein Trainingsweltmeister sei.

Hinzu kommen seine Leistungsschwankungen in den Spielen. Mit seinen Qualitäten im „eins gegen eins“ kann er an guten Tagen unbestritten den Unterschied ausmachen. An anderen Tagen nimmt er sich dagegen zu viele Auszeiten und beteiligt sich nicht ausreichend an der Defensivarbeit, auf der in dieser Saison der Fokus liegt.

Jean-Luc Dompé war von Ex-HSV-Profi Jan Gyamerah nicht zu halten.
Jean-Luc Dompé war von Ex-HSV-Profi Jan Gyamerah nicht zu halten. © WITTERS | HelgePrang

HSV-Coach Baumgart lässt bei Dompé aufhorchen

Baumgart soll inzwischen allerdings einen Weg gefunden haben, wie er Dompé konstanter als bislang zu Höchstleistungen animieren kann. Dennoch ist sich der HSV-Coach „relativ sicher: Kein Trainer der Welt kriegt diesen Spieler in den Griff.“

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Natürlich war diese Aussage vor der Kamera nicht ganz ernst gemeint. Sie soll aber unterstreichen, dass die tägliche Zusammenarbeit mit Dompé einen an die Grenzen bringen kann. „Im Moment ist mir wichtig, dass er sich sehr schnell herangearbeitet hat und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Das ist ihm nicht immer so gut gelungen, und wir hoffen, dass es lange so bleibt“, sagte Baumgart, der auf dem Weg für dieses Ziel noch die eine oder andere Umarmung parat hat.