Hamburg. Der Angreifer wird innerhalb der Zweiten Liga verleihen. Warum er bereits in einer Woche gegen den HSV auflaufen wird.

Am 31. August wird Andras Nemeth mit einem merkwürdigen Gefühl das Volksparkstadion betreten. Anstatt wie gewohnt den Gang nach links in die Mannschaftskabine des HSV einzuschlagen, in der er eineinhalb Jahre einen festen Platz hatte, wird der ungarische U-21-Nationalspieler die Tür auf der rechten Seite öffnen. Dort, wo die Gäste Platz finden.

Denn Nemeth wird an jenem Sonnabend mit seinem neuen Verein Preußen Münster beim HSV antreten. Weil nur noch letzte Details der einjährige Leihe ohne Kaufoption zu klären sind, hat der Stürmer schon am Donnerstag die Freigabe erhalten, nach Münster zu reisen, wo er am Abend seinen Medizincheck absolvieren wird. Beim Hamburger Abschlusstraining am Nachmittag, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Volksparkstadion stattfand, war Nemeth schon nicht mehr mit dabei. Erwartet wird, dass der Deal am Freitag offiziell über die Bühne geht.

Nach einer Saison ohne Torbeteiligung fehlte Nemeth zuletzt jegliches Selbstvertrauen. In Münster soll der Angreifer, der beim HSV zuletzt dreimal in Folge nicht im Kader stand, mehr Spielzeit erhalten und wieder zu alter Stärke finden. Im Volkspark glauben die Verantwortlichen weiterhin an das Potenzial des Stürmers (Vertrag bis 2026) Das zeigt allein die Tatsache, dass sich die Hamburger nicht auf eine Kaufoption eingelassen haben.

HSV-Stürmer Nemeth darf gegen HSV spielen

Nemeth selbst hatte dagegen einen Verkauf angestrebt, weil er auch in Zukunft nicht daran glaubt, sich beim HSV durchsetzen zu können. Nachdem sich kein zahlungskräftiger Interessent gefunden hat, muss er sich nun aber mit der Leihe nach Münster arrangieren. Dort soll er Torjäger Malik Batmaz ersetzen, der sich am vergangenen Freitag das Kreuzband gerissen hat.

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Dass Nemeth nur eine Woche nach seinem Wechsel ins Volksparkstadion zurückkehren wird, ist dem Spielplan der DFL geschuldet. Den Stürmer für diese Partie vertraglich zu sperren, kam für den HSV im Übrigen nie infrage. Zumal eine solche Klausel formaljuristisch gar keinen Bestand haben soll. Und so wird Nemeth am 31. August plötzlich gegen seinen Stammverein auflaufen – und vielleicht sogar seine torlose Zeit beenden.