Hamburg. Der wechselwillige Angreifer hat einen klaren Plan für seine Zukunft, die nicht in Hamburg liegt. Doch ist dieser auch realistisch?

Andras Nemeth ließ sich nichts anmerken, als HSV-Trainer Steffen Baumgart seine Mannschaft am Freitag im Volkspark versammelte. Der Ungar absolvierte das volle Trainingsprogramm und war um Eigenwerbung bemüht, auch wenn er weiß, dass er selbst für die erste Pokalrunde in Meppen nur Außenseiterchancen auf einen Platz im Kader hat. Da Robert Glatzel nach überstandener Sehnenreizung ins 20-köpfige Aufgebot zurückkehren wird, sind die Aussichten auf Spielzeit für Nemeth noch geringer geworden.

Schon an den ersten beiden Spieltagen stand der 21-Jährige trotz Glatzels Fehlen nicht einmal im Kader des Zweitligisten. Daraufhin reifte bei Nemeth der Entschluss, den HSV in diesem Sommer zu verlassen. Um sich weiterzuentwickeln muss der ungarische U-21-Nationalstürmer auf mehr Einsatzzeit kommen als in den vergangenen eineinhalb Jahren in Hamburg. Das sieht auch der HSV so, der seinen Angreifer gern verleihen würde. Doch genau an diesem Punkt gehen die Interessen beider Seiten auseinander.

HSV-Stürmer Nemeth will fest wechseln

Wie das Abendblatt erfuhr, will Nemeth den HSV dauerhaft verlassen. Nach dem Transfer von Davie Selke sieht er auch in Zukunft keine Perspektive, sich in Hamburg durchsetzen zu können, weshalb er einen Verkauf anstrebt. Doch dafür müsste sein neuer Verein eine Ablöse bezahlen, die den Vorstellungen der Hanseaten entspricht. Und genau daran gibt es Zweifel.

Der HSV soll für den Stürmer im Januar 2023 knapp eine Million Euro gezahlt haben. Die Transfersumme galt als Investment für die Zukunft, der Plan sah vor, Nemeth zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend zu verkaufen.

Doch von einem Transfergewinn ist der HSV momentan weit entfernt. Nemeth soll sich selbst darüber bewusst sein, dass sein Wert durch seine Leistungen in der Zweiten Liga gesunken ist. Im Volkspark hoffen die Verantwortlichen deshalb, dass der Stürmer seinen Wert durch eine Leihe wieder steigern kann. Nemeth muss also einen Verein präsentieren, der mindestens eine hohe sechsstellige Summe auf den Tisch legen kann. Ansonsten wird er sich auf die Leihpläne der Hamburger einlassen müssen.

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HSV-Transfermarkt: Nemeth lehnte Anfragen ab

An Interessenten soll es derweil nicht mangeln. Nach Abendblatt-Information lehnte Nemeth sogar einige Erstliga-Anfragen aus seiner Heimat in Ungarn ab, weil er sich im Ausland behaupten will.

Als realistisch gilt ein Wechsel nach Belgien oder in die Niederlande. Einer der Kandidaten ist Cercle Brügge, die sich nach Nemeth erkundigt hat. Allerdings will der belgische Erstligist zunächst seinen Torjäger Kevin Denkey (23 Tore in 28 Erstligaspielen) verkaufen, bevor die Planungen für Neuzugänge vorangetrieben werden.

Ein Transfer des HSV-Profis könnte sich also noch hinziehen, womöglich sogar bis zum Ende des Transferfensters, das in Belgien allerdings bis zum 6. September und damit sieben Tage länger als in Deutschland geöffnet ist. Bis dahin wird sich Nemeth in Geduld üben und sich im Training weiterhin nichts von seinem Wechselwunsch anmerken lassen.

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