Hamburg. Baumgart lobt Baldé – und der HSV verfolgt einen langfristigen Plan. Doch schon das Hannover-Spiel wird relevant für seinen Vertrag.
HSV-Youngster Fabio Baldé hat gute Chancen auf einen Startelfeinsatz beim Auswärtsspiel am Freitag in Hannover (18.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker). Weil die Flügelspieler Jean-Luc Dompé (muskuläre Probleme) und Bakery Jatta (Bänderanriss im Sprunggelenk) verletzt fehlen, und Levin Öztunali aufgrund seiner anhaltenden Formschwäche nicht infrage kommt, wird Trainer Steffen Baumgart auf der linken Schiene voraussichtlich erneut Baldé das Vertrauen schenken.
Ein Einsatz hätte positive Folgen für den 19-Jährigen, der als Startelfspieler beim Pokalerfolg in Meppen (7:1) nicht nur dank seines Tores, sondern vor allem mit seinen Tempodribblings überzeugte. Sammelt Baldé in Hannover mindestens 45 Spielminuten, wandelt sich sein aktueller Fördervertrag automatisch in einen Profivertrag um. Möglich wird dieser Schritt durch eine komplizierte Klausel seines bis 2026 gültigen Kontrakts beim HSV.
HSV-Youngster Baldé mit komplexer Klausel
So kommt es zur Umwandlung, sobald Baldé drei Pflichtspiele bei den Profis über insgesamt 135 Minuten absolviert hat. Wie das Abendblatt erfuhr, werden für diese Rechnung die bisherigen Einsatzzeiten in der Liga addiert. Auf 25 Spielminuten zum Saisonstart in Köln (2:1) folgten sieben weitere zu Hause gegen Hertha (1:1). Relevant ist auch die erste Pokalrunde, in der Baldé 75 Minuten spielte. Steht er in Hannover mindestens eine Halbzeit lang auf dem Platz, darf er sich über seinen ersten Profivertrag freuen.
Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Baumgart machte zwar kein Geheimnis daraus, dass Baldé in Meppen von Beginn an spielte, „weil Dompé verletzt ist“. Zugleich war der Trainer aber auch zufrieden mit der Leistung des Youngsters, dem er auch einen Startelfeinsatz in der Zweiten Liga zutraut. „Fabio hat seine Chance genutzt, aber wir sollten sehr vorsichtig bleiben.“
HSV will mit Baldé langfristig verlängern
Baumgart und der HSV verfolgen einen langfristigen Entwicklungsplan bei Baldé. „Er wird im Verlauf der Saison die Spielzeit nicht nur bei uns, sondern auch in der Regionalliga (beim HSV II, d. Red.) sammeln“, kündigte der Trainer an, der die Einstellung des Talents positiv hervorhob. „Fabio macht einen guten Eindruck im Training, er bleibt dran. Ich habe nicht das Gefühl, dass er uns schon wegfliegt, sondern dass er auf der Erde bleibt. Das ist schön.“
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Intern sind die Verantwortlichen im Volkspark davon überzeugt, dass Baldé perspektivisch zum festen Bestandteil der Profis heranwachsen kann. Deshalb laufen bereits gute Gespräche über eine Verlängerung des noch zwei Jahre gültigen Vertrags. Die Verhandlungen sind unabhängig von der Profivertrags-Klausel, die schon am Freitag greifen könnte.