Hamburg. Club steht mit dem HSV und Nemeths Management in Kontakt. Allerdings hat der Stürmer eigentlich andere Pläne. Wie es jetzt weitergeht.

Wenn der HSV am Freitag bei Hannover 96 antritt, wird Andras Nemeth erneut nicht im Kader stehen. Nachdem der Ungar in der vergangenen Saison die Rolle des ersten Vertreters von Robert Glatzel ausgefüllt hatte, ist er seit diesem Sommer in der internen Hierarchie nur noch Stürmer Nummer vier hinter Ransford Königsdörffer, Davie Selke und natürlich Glatzel. Weil Nemeth in Hamburg kaum eine Perspektive hat, will er den Club verlassen.

Der HSV, der seinen Kader verkleinern will, unterstützt dieses Ziel – und führt bereits Gespräche mit Zweitligarivale Preußen Münster über eine Leihe ohne Kaufoption.

Wechselt HSV-Profi Nemeth nach Münster?

Der Aufsteiger hat akuten Handlungsbedarf im Sturm, nachdem sich Torjäger Malik Batmaz am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den BVB II das Kreuzband gerissen hat. Der 24-Jährige schoss Münster mit 17 Toren in die Zweite Liga, fällt nun aber bis zum Saisonende aus. Auf der Suche nach einem Ersatz nahm der Verein vor wenigen Tagen erstmals Kontakt mit Nemeth auf, um zu eruieren, ob er sich einen Wechsel vorstellen kann. Nemeth kann. Und das, obwohl er eigentlich andere Pläne schmiedet.

Wie berichtet, strebt der Angreifer einen Verkauf an, weil er sich auch in den kommenden Jahren kaum Chancen auf Spielzeit beim HSV ausrechnet. Eine Leihe mit anschließender Rückkehr hätte aus seiner Sicht daher wenig Sinn. Die Hamburger stehen einem festen Abgang offen gegenüber, fordern allerdings eine Transferentschädigung im höheren sechsstelligen Bereich. Nach einer Saison ohne Torbeteiligung und einem am Boden liegenden Selbstvertrauen stehen die Interessenten bei Nemeth allerdings nicht gerade Schlange. Zur Zahlung der gewünschten Ablöse soll bislang kein Verein bereit sein.

HSV-Stürmer Nemeth hofft weiter auf Verkauf

Deshalb muss Nemeth, dessen Priorität es ist, konstant zu spielen, wohl Abstriche machen. Und bei genauerer Überlegung könnte eine Leihe nach Münster sogar für alle Seiten als Mittel zum Zweck dienen. Im Idealfall entwickelt sich der 21-Jährige zum Stammspieler und steigert seinen Marktwert, woraufhin er auch in einem Jahr noch verkauft werden könnte. So weit die Theorie.

Mehr zum Thema

In der Praxis ist eine überstürzte Einigung allerdings nicht in Sicht, denn noch hat Nemeth seinen Wunsch nach einem festen Abgang nicht aufgegeben. In Belgien, wo sich der Stürmer beim KRC Genk einen Namen gemacht hat, hat das Transferfenster noch bis 6. September und damit sieben Tage länger als in Deutschland geöffnet.

Möglicherweise könnte sich für Nemeth in den nächsten Tagen eine Wechseloption im Nachbarland ergeben. Der Fall Batmaz und Münster zeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann.

181278_221_cover.jpg

HSV-Erfolg im Pokal befeuert Baumgarts Personal-Puzzle

HSV, wir müssen reden - der Fussball-Podcast