Hamburg. HSV-Vorstand äußert sich über die Aufarbeitung der Saison sowie seine eigene Zukunft. Wie er die Tendenz des Aufsichtsrats bewertet.

Es war eine merkwürdige Stimmung im Volksparkstadion nach dem 4:1-Sieg des HSV gegen Nürnberg. Die Fans jubelten und die Mannschaft feierte Robert Glatzel, der sich durch einen Dreierpack die Torjägerkanone sicherte. Dabei hatte der HSV soeben eine unbefriedigende Saison beendet, in der das große Ziel Aufstieg erneut verfehlt wurde.

„Gewinnen ist immer schön, aber am Ende steht der vierte Platz und der ist sehr enttäuschend. Daran ändert sich auch an dem heutigen Sieg nichts“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt, der am Sonntag die Zukunft von Trainer Steffen Baumgart offen ließ.

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„Wir sind bereits verschiedene Spiele der Saison durchgegangen und werden das auch die nächsten Tage in Ruhe machen, um herauszufinden, wie er das interpretiert und wie ich das interpretiere“, sagte der Manager über die Gespräche mit Baumgart über die bereits begonnene Aufarbeitung der Saison. Außerdem sei entscheidend, „welches Verständnis wir haben, die Dinge anzupacken“.

HSV-Vorstand Boldt lässt Baumgart-Zukunft offen

Boldt stellte klar, dass seine Worte „nullkommanull eine Interpretation in die eine oder andere Richtung“ seien, „sondern ein ganz normaler Prozess“. Eine Entscheidung, ob Baumgart auch in der kommenden Saison der Trainer des HSV sein wird, steht somit noch aus. „Es gibt schon ein paar Tendenzen“, ergänzte Boldt, ohne diese zu verraten. „Nach so einer Saison ist es auch in Ordnung, keine vorschnellen Statements herauszugeben.“

Eine Kommunikationsstrategie, die Baumgart offenbar anders verfolgt. „Für mich gibt es keine offenen Fragen“, sagte der HSV-Trainer auf Nachfrage und stellte sowohl sich als auch Boldt, dessen Zukunft der Aufsichtsrat noch nicht final geklärt hat, eine Jobgarantie aus. „Jonas und ich befinden uns jeden Tag im Austausch. Für uns geht es weiter, aus meiner Sicht geht es auch mit ihm weiter. Das ist auch genau das Richtige“, wurde Baumgart deutlich.

Boldt rechnet mit HSV-Verbleib

Auf die Frage an Boldt, ob auch er mit Blick auf die kommende Saison davon ausgehe, den Aufsichtsrat von seiner Arbeit zu überzeugen, antwortete der Manager mit einer seiner beliebten Gegenfragen. „Wie wirke ich denn?“, fragte Boldt lächelnd. „Selbstbewusst“, antwortete der Reporter, woraufhin Boldt ergänzte: „Genau. Und deshalb gehe ich auch davon aus.“

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Nach fünf verpassten Aufstiegen unter seiner Regie geht die Tendenz des Kontrollgremiums in die Richtung, mit dem Sportvorstand des HSV weiterzumachen. Erst nachdem diese Entscheidung abschließend getroffen und auch kommuniziert wird, erfährt auch Baumgart, ob er das Projekt Bundesligaaufstieg in der neuen Saison angehen darf.

„Weder er noch ich sind zufrieden mit dem, was wir erreicht haben“, sagte Boldt über den HSV-Trainer. „Das werden wir in Ruhe besprechen. Er hat sein Interesse bekundet, auch bei einem Nichtaufstieg weitermachen zu wollen.“ Abschließend fügte Boldt hinzu, dass es nun „entscheidend“ sei, „dass die Bausteine nacheinander gelegt werden.“

Mit anderen Worten: Zunächst muss über die Zukunft von Boldt entschieden werden.