Hamburg. Der Trainer will in der kommenden Saison einen neuen Aufstiegsversuch unternehmen. Beim Kader gibt es noch viele Fragezeichen.

Steffen Baumgart hielt sich am Freitag eher im Hintergrund auf. Während sich die HSV-Profis bei der Trainingseinheit vor dem abschließenden Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) an unzähligen Torschüssen versuchten, stand der Cheftrainer mit verschränkten Armen einigermaßen unbeteiligt am Rand.

Mittendrin ist Baumgart, der gegen Nürnberg ganz sicher auf Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic und Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt sowie möglicherweise auch auf Offensivspieler Immanuel Pherai und Abwehrchef Sebastian Schonlau verzichten muss, aber bei den Planungen für die kommende Zweitliga-Saison. Und das, obwohl sich der Aufsichtsrat noch immer nicht klar zu Sportvorstand Jonas Boldt bekannt hat. „Meine Wünsche sind andere“, antwortete Baumgart auf die Abendblatt-Frage, ob er sich mehr Klarheit vom Kontrollgremium wünsche.

HSV News: Baumgart: „Nicht zufrieden mit persönlicher Ausbeute“

Dass der Profifußball kein Wunschkonzert ist, erfuhr der HSV auch in dieser Saison wieder. „Es steht außer Frage, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben. Wir wollten aufsteigen und haben das nicht geschafft“, sagte Baumgart. „Ich bin nicht zufrieden, auch nicht mit der persönlichen Ausbeute. Dementsprechend haben wir im nächsten Jahr viel zu tun.“

Daran, dass er persönlich einen neuen Aufstiegsanlauf unternehmen wird, hat der gebürtige Rostocker keinen Zweifel. „Ich habe die Info, dass wir alle im Austausch sind. Ich habe einen Vertrag im nächsten Jahr. Als ich den Vertrag unterschrieben habe, bin ich nicht angetreten, um Trainer in der Ersten Liga, sondern um Trainer beim HSV zu sein und dabei zu helfen, den Verein in die Erste Liga zu bringen“, sagte der 52-Jährige.

Baumgart will einen neuen Anlauf wagen

Bei seinem Amtsantritt im Februar hatte Baumgart noch den direkten Aufstieg als Ziel ausgerufen. Nachdem der HSV in der Folge mehrere Punkte verspielte und in der Tabelle abrutschte, war es zumindest noch der Relegationsplatz, den Baumgart erreichen wollte. Doch auch daran scheiterte der HSV schon vor dem letzten Spieltag.

Heute sagt Baumgart: „Auch wenn überall stand, dass das Ziel war, sofort in die Erste Liga aufzusteigen, war das nie unser Gesprächshintergrund. Es ging darum, den Weg so zu gehen, dass wir nicht nur eine Chance haben aufzusteigen, sondern auch in der Ersten Liga zu bestehen. Uns ist dieser Aufstieg nicht gelungen und im nächsten Jahr greifen wir wieder an.“

Spieler wie Laszlo Benes besitzen Ausstiegsklauseln

Klar ist, dass sich der Kader im Sommer verändern wird. Mehrere Spieler besitzen Ausstiegsklauseln, vor allem der Abgang von Topscorer Laszlo Benes gilt als sicher. Spekulieren wollte Baumgart aber noch nicht. „Wir haben ein paar Fragezeichen im Kader mit Ausstiegsklauseln und gewissen Situationen. Jetzt ist aber nicht der richtige Zeitpunkt, um Personalien zu besprechen“, sagte er. „Bei den Ausstiegsklauseln muss auch erst mal etwas kommen.“ Etwas Geld, um genauer zu sein.

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Bei den Planungen für die kommende Saison könnte derweil auch wieder Mario Vuskovic eine Rolle spielen. Der kroatische Innenverteidiger, der seinen Doping-Prozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas in dieser Woche hinter sich gebracht hat, könnte bei einem Freispruch in der kommenden Spielzeit wieder für die Hamburger auflaufen. „Wir gehen fest davon aus, dass wir ein gutes Ergebnis haben werden“, gab sich Baumgart optimistisch. Das schriftliche Urteil wird im Laufe des Sommers erwartet.

  • HSV: Raab – Reis, Ambrosius, Ramos, Muheim – Meffert – Benes, Suhonen – Jatta, Glatzel, Dompé.