Hamburg. Abwehrchef fällt in Karlsruhe aus. Das Problem: Seinem ersten Vertreter Montero scheint Trainer Walter nicht zu vertrauen.
Als die Profis des HSV am Donnerstagvormittag den Trainingsplatz im Volkspark betraten, fehlte der Kapitän. Sebastian Schonlau konnte wegen seines weiterhin dick lädierten rechten Knöchels den zweiten Tag in Folge nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Und es werden weitere Tage folgen.
Nach Abendblatt-Informationen wird Schonlau in jedem Fall das kommende Auswärtsspiel am Sonntag beim Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) verpassen, vermutlich auch das Heimspiel eine Woche später gegen Holstein Kiel (18. März). Eine genaue Diagnose des HSV steht noch aus.
Schonlau soll die nach dem Kiel-Spiel anstehende Länderspielpause nutzen, um seine Verletzung vollständig auszukurieren. Bis zum Topspiel bei Fortuna Düsseldorf (31. März) soll der Abwehrchef wieder fit sein.
HSV-Ausfall von Schonlau bringt Probleme
Sein Ausfall wiegt in jedem Fall schwer, denn die Alternativen auf seiner Position in der Innenverteidigung stellen für Trainer Tim Walter keine adäquaten Lösungen dar. Da wäre zum einen Winter-Neuzugang Javi Montero, der wegen der vorläufigen Dopingsperre Mario Vuskovics bis Saisonende von Besiktas Istanbul ausgeliehen ist.
Bislang blieb der Spanier einen Beweis schuldig, eine Verstärkung für den HSV sein zu können. Bei seinem einzigen Einsatz in Heidenheim gab Montero eine unglückliche Figur ab. Zur Pause beim Stand von 0:3 musste er raus, die Aufholjagd zum 3:3 fand ohne ihn statt. Walter kritisierte den 24-Jährigen hinterher scharf. Seitdem stand der Verteidiger keine Minute mehr auf dem Platz.
Schonlau verletzt: HSV-Chance für Heyer?
Monteros Einsatzchancen stehen somit trotz Schonlaus Verletzung schlecht. Realistischer wäre, dass Moritz Heyer an die Seite von Jonas David ins Abwehrzentrum rückt. Unter Walter kam Heyer zwar noch nie in der Innenverteidigung zum Einsatz, sondern überwiegend als Rechtsverteidiger oder im zentralen Mittelfeld auf der Acht. Doch Heyer ist gelernter Innenverteidiger und bezeichnet die zentrale Rolle als seine Lieblingsposition. Kommt es nun zu seiner Premiere unter Walter?
Dafür spricht zudem, dass der HSV-Coach auf Heyers bisheriger Stammposition rechts hinten in der Viererkette mit Noah Katterbach eine neue verlässliche Option zu haben scheint. Der im Winter ausgeliehene Linksverteidiger hinterließ einen guten Eindruck am vergangenen Sonnabend, als er beim 3:0-Erfolg gegen Nürnberg auf der für ihn „falschen“ Seite verteidigte. In Karlsruhe könnte Katterbach nun erneut den Vorzug als Rechtsverteidiger erhalten.
Sebastian Schonlau wird Walters Abwehrpuzzle von außen verfolgen müssen. Klar ist aber: Solange der Kapitän fehlt, darf sich nun wirklich kein Defensivspieler mehr verletzen. Ansonsten gingen Walter allmählich die Puzzleteile aus.