Hamburg. Am Sonntag müssen die Hamburger beim KSC antreten. Zwei wichtige Spieler konnten am Mittwoch nicht mit der Mannschaft trainieren.

Es waren schlechte Nachrichten, die Tim Walter (47) am Mittwochmorgen von der medizinischen Abteilung des HSV bekam. Weder Kapitän Sebastian Schonlau (28) noch Mittelfeldmotor Ludovit Reis (22) konnten am Mannschaftstraining teilnehmen.

HSV-Kapitän Schonlau hat noch immer einen dicken Knöchel

Schonlau hatte sich am Dienstag im Training eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen, Reis laboriert an einer hartnäckigen Erkältung. Ob das Duo bis zum Spiel am Sonntag beim Karlsruher SC fit wird, ist noch unklar.

Auch am Mittwoch war das Sprunggelenk des HSV-Kapitäns noch geschwollen. Die Mediziner der Hamburger hatten sich den Knöchel von Schonlau noch einmal angeschaut. Derzeit hofft man, dass es keinen strukturellen Schaden am Knochen oder an den Bändern gibt. Geht die Schwellung am Donnerstag nicht merklich zurück, wollen die HSV-Ärzte eine MRT-Untersuchung veranlassen. Aktuell sollen die Einsatzchancen bei Schonlau bei 50:50 liegen.

Reis soll zum Ende der Woche wieder ins Training einsteigen

Etwas optimistischer ist der HSV beim erkrankten Ludovit Reis. Am Mittwoch wurde der Mittelfeldspieler im Volksparkstadion behandelt. Grundsätzlich sind die Hamburger bei Erkältungskrankheiten vorsichtig, was die Trainingsbelastung angeht, damit das Herz-Kreislauf-System nicht gefährdet wird.

Beim HSV geht man davon aus, dass Reis am Freitag, spätestens im Abschlusstraining am Sonnabend wieder auf dem Platz steht. Dann würde einem Einsatz gegen den KSC nichts im Wege stehen.

Schonlau verletzt: Neue Chance für HSV-Zugang Montero?

Vor allem ein Ausfall von Schonlau wäre für die Hamburger ein herber Schlag. Der Innenverteidiger spielt eine grundsolide Saison und ist als Stabilisator der Abwehr nahezu unersetzlich. Als möglicher Ersatz stünde der im Winter verpflichtete Francisco "Javi" Montero (24) bereit, der seit seinem desolaten Einstand beim 3:3 in Heidenheim keine Minute mehr gespielt hat.

Damals hatte Trainer Walter öffentlich Kritik am Auftritt des Spaniers geübt. „Javi hat keinen guten Tag erwischt, deswegen hat er sich das Ganze dann auch von außen anschauen müssen. Entweder verlierst du 0:5 oder spielst 3:3. Dann war mir die zweite Variante doch lieber", so Walter mit einer klaren Botschaft in Richtung Montero.

Eine mögliche Alternative für die Abwehrzentrale wäre auch Moritz Heyer (27). Der gelernte Innenverteidiger, der seine Gelbsperre abgesessen hat, ist beim HSV eigentlich auf der Rechtsverteidigerposition gesetzt. Doch beim souveränen 3:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg überzeugte Noah Katterbach (21) auf der rechten Abwehrseite. Nach der Partie erhielt die Leihgabe des 1. FC Köln ein Sonderlob vom Trainer.

Würde der Fall eintreten, dass Schonlau beim KSC wirklich ausfällt, wäre für Katterbach und Heyer Platz in der Startelf.

HSV-Mittelfeldmotor Reis entdeckt seine Torjäger-Qualitäten

Nicht weniger schmerzhaft wäre der Ausfall von Ludovit Reis. Der Niederländer ist der Motor im Mittelfeld der Hamburger, zudem ein wichtiges Bindegelied zwischen Abwehr und Angriff. Zuletzt offenbarte Reis zudem Torjägerqualitäten in den vergangenen sieben Spielen erzielte er fünf Treffer.

Sollte Reis wirklich nicht spielen können, dürften Sonny Kittel (30) und Anssi Suhonen (22) die Alternativen im zentralen offensiven Mittelfeld sein.

Bis zum Karlsruhe-Spiel ist noch etwas Zeit, daher lebt die Hoffnung, dass Tim Walter im Spiel gegen den KSC doch noch auf seine beiden Leistungsträger zurückgreifen kann.