Hamburg. Selten waren unter dem HSV-Coach so viele Positionen in der Startelf umkämpft. Dompé muss gleich drei Konkurrenten abwehren.

Tim Walter ist wahrlich nicht dafür bekannt, bei seiner Aufstellung allzu viel zu experimentieren. Wenn der HSV-Trainer seine Stammformation erst einmal gefunden hat, hält er vorzugsweise auch an ihr fest. Punktuell kann es natürlich immer Veränderungen geben, aber im Kern setzt Walter auf ein eingespieltes Gefüge.

Doch beim nächsten Heimspiel gegen Arminia Biefeld (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) wird der Coach aller Voraussicht nach von dieser Grundidee abweichen. Bringt der Coach aus Leistungsgründen drei Neue beim HSV?

Konkret geht es um die Personalien:

  • Laszlo Benes für Ransfprd Königsdörffer
  • Jonas David für Javi Montero
  • Sonny Kittel oder Noah Katterbach für Jean-Luc Dompé?

HSV: Bringt Tim Walter Benes für Königsdörffer?

Hintergrund der möglichen Wechsel sind die Eindrücke vom jüngsten Zweitligaspiel, dem 3:3 in Heidenheim, in dem sich gleich mehrere Startelfspieler für einen Platz auf der Bank bewarben. Im Gegenzug überzeugten alle Einwechselspieler (Sonny Kittel, Laszlo Benes, Noah Katterbach und Andras Nemeth) ausnahmslos, weshalb die Karten für die Elf gegen Bielefeld neu gemischt werden.

Als ziemlich wahrscheinlich gilt die Hereinnahme von Benes für Königsdörffer, der mit der Position des Achters fremdelt. „Wenn es derjenige nicht so umsetzt, geht kein Plan der Welt auf“, lautete Walters ernüchterndes Urteil über Königsdörffer.

Benes legte dagegen in allen drei Spielen nach der WM-Pause einen Treffer auf – und das, obwohl er nie von Anfang an spielte, weil Walter mit seiner Trainingsleistung haderte. „Manche brauchen vielleicht nicht gut trainieren, um Scorerpunkte zu sammeln. Ich sage: Je besser du trainierst, umso besser spielst du“, stellte der HSV-Coach klar. Ob er in dieser Woche mit Benes Performance im Training zufrieden war?

Dompé muss seinen HSV-Platz verteidigen

Etwas anders verhält sich die Personalie Jonas David. Der Innenverteidiger entscheidet im Prinzip selbst, ob er spielt oder nicht. Bereitet ihm seine Hüfte auch in harten Zweikämpfen keine Probleme mehr, wird der 22-Jährige im Abwehrzentrum auflaufen und Neuzugang Javi Montero, der in Heidenheim ein schwaches Debüt hinlegte, verdrängen.

Deutlich mehr Fragezeichen stehen dagegen hinter einem möglichen dritten Wechsel in Walters Startformationen. Viel hängt davon ab, ob Unfallfahrer Jean-Luc Dompé seine folgenschwere Spritztour auf St. Pauli aus seinem Kopf verdrängt bekommt, um sich voll auf Fußball zu konzentrieren. In Heidenheim gelang ihm das nicht, wie Walter hinterher einräumte. Gleich drei Spieler könnten den Franzosen nun ersetzen.

  • Möglichkeit Nummer eins: Kittel, der dem fahrigen HSV-Spiel in Heidenheim nach seiner Einwechslung Struktur verlieh, übernimmt die Position des Linksaußen.
  • Möglichkeit Nummer zwei: Der gelernte Linksverteidiger Katterbach, der in Heidenheim die letzten 25 Minuten in offensiver Rolle überzeugte, darf erstmals von Beginn an ran.
  • Möglichkeit Nummer drei: Walter stellt auf ein System mit zwei Spitzen um und bringt den in seinen bisherigen drei Auftritten so treffsicheren Angreifer Nemeth (zwei Tore in 28 Minuten).

HSV: Tim Walters Option mit Katterbach

Eine weitere Möglichkeit wäre im Übrigen, dass Katterbach Linksverteidiger Miro Muheim positionsgetreu ersetzt. In jedem Fall stehen Tim Walter gegen Bielefeld mehrere Optionen zur Verfügung.

„Wir sind gut bestückt mittlerweile und können auch von der Bank sehr gut agieren. Das war unser Ziel. In der vergangenen Saison war das vielleicht nicht so ganz der Fall“, sagte der Coach vor Kurzem über seinen im Winter in der Breite verbesserten Kader. Bekommen die Neuzugänge Katterbach und Nemeth nun sogar eine Chance in der Startelf?