Hamburg. Am Mittwoch saßen Vertreter des HSV und der mächtige Investor zusammen. Am Abend äußerte sich der Verein zu den Gesprächen.

HSV-Präsident Marcell Jansen hat sich nach einem Treffen mit Klaus-Michael Kühne zurückhaltend über eine stärkere Beteiligung des Investors geäußert. „Es war ein gutes Gespräch, ein konstruktiver Auftakt. Unser Gremium ist in dieser Konstellation erstmalig mit Herrn Kühne zusammengekommen, es herrschte eine positive und offene Gesprächskultur. Es geht beiden Parteien um Stabilisierung, Entschuldung und eine wettbewerbsfähige Zukunftsausrichtung der HSV Fußball AG", sagte Jansen im Anschluss.

HSV und Kühne werden Gespräche über Zusammenarbeit fortsetzen

An dem Gipfel im Kühne-Hotel The Fontenay an der Hamburger Außenalster hatten am Mittwochmorgen neben Jansen und Kühne die Vizepräsidenten Michael Papenfuß und Bernd Wehmeyer sowie die Kühne-Vertrauten Karl Gernandt und Markus Frömming teilgenommen.

Konkrete Beschlüsse gab es – wenig überraschend – nicht. In den kommenden Wochen wollen Kühne und der HSV die Gespräche fortsetzen und über Details einer möglichen weiteren Zusammenarbeit besprechen.

Kühne trifft Jansen – Millionengipfel beim HSV

Kühne hatte dem HSV am 11. August eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 120 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Gegenzug verlangte der Logistkunternehmer eine Aufstockung seiner Anteile von gut 15 auf fast 40 Prozent sowie zwei Aufsichtsratssitze. Indirekt sprach er sich zudem für eine Neubesetzung der Führungspositionen im Club aus.

Erstes Angebot von Kühne wurde vom HSV abgelehnt

Nach Fan-Protesten hatte Jansen Kühnes Zehnpunkteplan abgelehnt. Das Angebot sei nicht umsetzbar, da es eine Satzungsänderung voraussetze und diese nicht geplant sei. Allerdings wolle man das Gespräch mit dem Investor suchen.

Am 22. August kündigte Kühne ein Treffen mit Vereinsvertretern an und ruderte kräftig zurück. Demnach gehe es ihm nicht darum, Macht über den HSV auszuüben. Auch sei er an einer Beteiligung Dritter an der Fußball AG sehr interessiert. An seiner Forderung nach mehr „kaufmännischem Sachverstand und hoher sportlicher Kompetenz“ in Vorstand und Aufsichtsrat hielt Kühne allerdings fest.

Konkret geht es Kühne vor allem um die Ablösung von Finanzvorstand Thomas Wüstefeld. Der hatte dem in die Schweiz emigrierten Milliardär gut fünf Prozent seiner HSV-Anteile abgekauft, will diesen Deal aber inzwischen neu verhandeln, weil er sich über die finanzielle Situation der Fußball AG getäuscht sieht.