Hamburg/Lille. Bei einem Weiterverkauf würde der HSV kräftig mitverdienen. Im Fall eines anderen Ex-Hamburgers schwindet dagegen die Hoffnung.

Bekommt der HSV unverhofft frisches Geld für Transfers? Amadou Onana (20) scheint nur ein Jahr nach seinem Wechsel zum OSC Lille nun doch vor einem Weiterverkauf zu stehen – bei dem die Hamburger kräftig mitverdienen würden.

Bekanntlich hat der englische Premier-League-Club West Ham United großes Interesse am belgischen Mittelfeldspieler, der noch bis 2026 unter Vertrag steht. Zwei Angebote in Höhe von 23 und 30 Millionen Euro sollen die Franzosen abgelehnt haben. Inzwischen stehen angeblich fast 40 Millionen Euro Ablöse im Raum.

HSV vor Millionensegen? Onana fehlt in Lilles Kader

Am Wochenende erhielten die Wechselgerüchte neue Nahrung. Bei Lilles Testspiel gegen den spanischen Erstligisten FC Cádiz am Freitag (1:0) stand Onana nicht im Kader. Offizieller Grund: Der Nationalspieler habe im Training einen Schlag aufs Knie bekommen. Allerdings soll West Ham seine Bemühungen zuletzt laut englischen Medien noch einmal verstärkt haben.

Onana war nach einer starken Zweitligasaison beim HSV 2021 für sieben Millionen Euro zum damaligen französischen Meister Lille gewechselt. Der Transfer könnte sich nun ein zweites Mal auszahlen: Sollte Lille Onana verkaufen, müsste der Club den HSV an jedem Euro, der über der alten Ablöse liegt, mit 20 Prozent beteiligen. Somit könnte sich die Einnahme von damals für den HSV noch einmal annähernd verdoppeln.

Ex-HSV-Profi Kostic wohl nicht nach West Ham

Da könnte es der HSV gut verschmerzen, sollte ein Transfer von Filip Kostic von Eintracht Frankfurt zu West Ham nicht zustandekommen. Mit einem ersten Angebot in Höhe von 15 Millionen Euro für den serbischen Mittelfeldspieler waren die Londoner laut Sky Sport News beim Europa-League-Sieger abgeblitzt. Eintracht-Trainer Oliver Glasner zeigte sich zuletzt „sicher, dass er bleibt“. Bis das Sommer-Transferfenster in England am 1. September schließt, könnten die Spekulationen aber noch weitergehen.

Kostic (29) war nach dem Bundesliga-Abstieg des HSV 2018 zunächst auf Leihbasis und später für sechs Millionen Euro fest nach Frankfurt gewechselt. Sollte er die Eintracht vor Ablauf seines noch ein Jahr gültigen Vertrags verlassen, bekämen die Hamburger immerhin fünf Prozent der Ablöse.

Ob dank Onana oder Kostic: Das Geld könnte der HSV in jedem Fall gebrauchen. Trainer Tim Walter fordert immer nachdrücklicher Verstärkungen für die offensiven Außenbahnen. Doch die erhoffte Verpflichtung des Franzosen Jean-Luc Dompé von Zulte Waregem konnte der HSV bislang nicht realisieren, weil der Aufsichtsrat einen Ausgabestopp verhängt und beim Vorstand eine detaillierte Budgetplanung angemahnt hatte. Zudem sind Investitionen in das Volksparkstadion nötig, um es für die EM 2024 herzurichten.