Hamburg. In Belgien wird von einem neuen Angebot des HSV berichtet. Doch es gibt einen entscheidenden Haken an der Geschichte.
Wenn es um die Zukunft von Jean-Luc Dompé geht, fällt häufig auch der Name Sacha Tavolieri. Am Donnerstag legte der auf Twitter sehr aktive belgische Journalist nach und berichtete von einem neuen Angebot des HSV für den Flügelstürmer.
Demnach gebe es nun Gespräche innerhalb des Vorstands des belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem, wo Dompé noch ein Jahr unter Vertrag steht, ob die Offerte aus der Hansestadt, die bei mindestens 1,5 Millionen Euro liegen soll, angenommen werde. Innerhalb der HSV-Fanszene schlug dieser Tweet hohe Wellen, er löste gar eine große Vorfreude auf den vermeintlich nächsten Neuzugang aus.
HSV fehlt Geld für Dompé
Das Problem an dieser Geschichte ist nur, dass es gleich mehrere Probleme gibt: Zum einen weiß beim HSV niemand etwas von dem neuen Angebot. Und zum anderen fehlen den Hamburgern die finanziellen Mittel, um den Transfer zu realisieren.
Klar ist, dass sich der HSV auf dem Flügel verstärken will und dafür sowohl Dompé (26) als auch Emir Sahiti (23) von Hajduk Split als Topkandidaten auserkoren hat. Wie berichtet, waren beide Profis bereits vor Wochen zu Verhandlungen in Hamburg – Sahiti am 21. und 22. Juni, Dompé rund zwei Wochen zuvor.
HSV: Woher soll das Geld für Dompé kommen?
Seitdem sind die Bemühungen um beide Spieler allerdings ins Stocken geraten. Der simple Grund: Es ist kein Geld vorhanden. Erst am Dienstag beim Prozess um Sportdirektor Michael Mutzel vor dem Barmbeker Arbeitsgericht gewährte Sportvorstand Jonas Boldt Einblicke in die leere Kasse. Finanzvorstand Thomas Wüstefeld soll ihm ein Transferbudget in Höhe von zehn Millionen Euro signalisiert haben. Doch „dieses Geld“, gab Boldt preis, „gibt es bis heute nicht.“
Wie soll also die millionenschwere Ablöse für Dompé finanziert werden? Innerhalb des HSV-Vorstands zeigt man sich zuversichtlich, im Fall der Fälle weitere Gelder akquirieren zu können. Doch auch diese Ansicht beinhaltet ein Problem: Diese Gelder sind trotz allem Optimismus momentan nicht vorhanden.
Dompé deckt Geld-Sorgen beim HSV auf
Die Geschichte mag dem einen oder anderen wie ein Déjà-vu vorkommen. Denn auch die Finanzierung der bevorstehenden Stadionsanierung, deren Kosten nach monatelangem Aufschieben vom HSV inzwischen auf rund 40 Millionen Euro taxiert werden, ist noch immer nicht gesichert. Von Wüstefeld heißt es zwar immer wieder, dass daran gearbeitet werde und die nötigen Millionen am Ende auf jeden Fall zur Verfügung stehen werden. Doch auf eine konkrete Antwort, wie dieses Finanzierungsmodell im Detail aussehen soll, warten Beobachter des HSV und Vertreter der Stadt bereits seit Monaten.
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Wegen diverser unklarer Finanzierungen hat der Aufsichtsrat des HSV bereits vor rund zwei Wochen einen Ausgabestopp verhängt. Bevor die Budgetplanung nicht lückenlos aufgelistet wird, gibt es für eine Ablöse im Millionenbereich wie bei Dompé keine Freigabe. Helfen könnten zum Beispiele frische Millionen durch den Wechsel des Ex-Hamburgers Amadou Onana, durch den der HSV dank einer Weiterverkaufsklausel um die sechs Millionen Euro mitverdienen könnte. Doch auch dieser Transfer von Lille zu West Ham United ist ins Stocken geraten.
HSV-Fans müssen sich also weiter auf den nächsten hochkarätigen Neuzugang gedulden. Immerhin sorgt Twitter für ein wenig Vorfreude.