Hamburg. Heute steigt neuer Verhandlungsgipfel über Dompé. HSV hat wohl neue Schmerzgrenze bei Vagnoman. Auch Reis wird als Abgang gehandelt.
Auf den Trainingsplätzen des HSV blieb es am Montag ruhig. Nach einem kräftezehrenden Trainingslager und einer Einheit am Sonntag in Hamburg nach der Rückkehr aus der Steiermark hat Trainer Tim Walter seiner Mannschaft zwei Tage frei gegeben. Und dennoch war der Volkspark am Montag in aller Munde – denn die Gerüchteküche auf dem Transfermarkt brodelt mal wieder gewaltig.
Eine der momentan am heißesten gehandelten Personalie beim HSV hört auf den klangvollen Namen Jean-Luc Dompé (26). Der Franzose vom belgischen Erstligisten Zulte Waregem wird schon länger mit einem Wechsel nach Hamburg in Verbindung gebracht. Vor rund drei Wochen war er zu Verhandlungen in der Hansestadt, danach wurde es allerdings ruhig um den Flügelstürmer – bis zum heutigen Morgen, als die belgische Tageszeitung „Nieuwsblad“ etwas Salz in die Transfersuppe rührte.
Zahlt der HSV 1,8 Millionen für Dompé?
Dem Bericht zufolge treffen sich Vertreter beider Clubs an diesem Montag erneut zu Verhandlungen. Angeblich mit dabei im Gepäck: Die Zutaten für eine finale Einigung. Ganz so weit ist es nach Abendblatt-Informationen allerdings noch nicht. Vor allem die Ablösesumme, die zwischen 1,5 Millionen Euro und 2 Millionen Euro liegen soll, ist noch immer ein Knackpunkt.
Laut dem belgischen Journalisten Sacha Tavolieri, der seit Wochen über den bevorstehenden Transfer berichtet, sollen sich Dompé und der HSV bereits über einen Dreijahresvertrag einig sein. Die Ablöse könnte sich nach seinen Informationen bei 1,8 Millionen Euro zuzüglich branchenüblicher Prämien einpendeln.
HSV-Transfermarkt: Kommt Dompé, ist Sahiti raus
Ein Jahr vor seinem Vertragsende bei Zulte Waregem scheint die Ablöse für Dompé in jedem Fall geringer zu sein als die für Wunschkandidat Emir Sahiti (23/Vertrag bis 2025), der ebenfalls bereits zu Verhandlungen in Hamburg war. Macht am Ende Dompé das Rennen, weil er weniger kostet? Klar ist zumindest, dass – wenn überhaupt – einer der beiden Flügelspieler zum HSV wechseln wird.
Wie aber will der HSV eine weitere millionenschwere Ablöse finanzieren? Zum einen wird noch immer über einen Verkauf von Josha Vagnoman (21) zum VfB Stuttgart verhandelt. Wie der „Kicker“ berichtet, soll Hamburgs Sportvorstand Jonas Boldt dem Erstligisten mit seiner Ablöseforderungen entgegengekommen sein. Demnach fordere der Manager inzwischen eine garantierte Summe von 4,5 Millionen Euro plus Boni. Bislang hieß es, unter einem Angebot in Höhe von sechs Millionen Euro würde der HSV seinen U-21-Europameister nicht abgeben.
HSV: Sorgt Onana für frische Millionen?
Weitere Millionen könnten sogar ohne eigenes Zutun in die leeren Kassen gespült werden. Denn in Frankreich bahnt sich ein Wechsel von Ex-HSV-Profi Amadou Onana (20) an. Zur Erinnerung: Als der Belgier vor einem Jahr für sieben Millionen Euro von Hamburg nach Lille weiterzog, sicherte sich der HSV eine Weiterverkaufsbeteiligung, die nach Abendblatt-Informationen bei mehr als den bislang kolportierten zehn Prozent liegen soll. Gerüchten zufolge soll diese sogar bis zu 20 Prozent betragen. Nun soll Premier-League-Club West Ham United intensiv um die Dienste des defensiven Mittelfeldspielers buhlen.
Ein erstes 23 Millionen Euro schweres Angebot der „Hammers“ soll der OSC Lille nun abgelehnt haben. Das letzte Wort scheint damit allerdings noch nicht gesprochen, denn die finanzstarken Engländer wollen ihre Offerte erhöhen. Eigentlich ist zu vernehmen, dass Lille Onana nicht bereits nach einer Saison wieder abgeben möchte. Sollte West Ham jedoch ernst machen und 30 Millionen Euro bieten, könnten auch die Franzosen ins Grübeln geraten. Für den HSV wären gemäß der vertraglich fixierten Klausel somit bis zu sechs Millionen Euro möglich – sofern der Transfer über die Bühne geht.
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Ebenfalls ins Spiel gebracht als mögliche Geldquelle wird Ludovit Reis (22). Laut der „Bild“ soll der Niederländer einer von drei Kandidaten bei Eintracht Frankfurt auf der Suche nach einem spielstarken Sechser sein. Wie das Abendblatt aus Frankfurter Kreisen erfuhr, wird Reis beim Europa-League-Sieger allerdings nicht heiß gehandelt. Ganz anders offenbar als Dompé beim HSV.