Hamburg. Die frühere Nationaltorhüterin wirkte unter Bernd Hoffmann acht Jahre lang in der Clubführung. Jetzt ist auch ihr Comeback im Gespräch.
Als Mitglied der "Taskforce Zukunft Profifußball" hat Katja Kraus in den vergangenen Monaten Vorschläge erarbeitet, welche Lehren die Bundesliga aus der Corona-Krise ziehen sollte. An diesem Mittwoch hat das Gremium 17 Handlungsempfehlungen gegeben. Inwieweit sie befolgt werden, ist Sache der Vereine.
Darf Marketing-Expertin Kraus (50) die Theorie bald selbst in die Praxis umsetzen? Wie das Abendblatt erfuhr, könnte die frühere Vorstandsfrau des HSV nach zehn Jahren in die Führung des Zweitliga-Tabellenführers zurückkehren. Auch der Radiosender NDR 90,3 berichtet darüber.
Demnach wollen die Präsidiumsmitglieder Thomas Schulz und Moritz Schaefer Kraus für einen Vorstandsposten in Stellung bringen, sollte der vom Beirat gestellte Misstrauensantrag gegen Schulz bei den Mitgliedern nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit finden. In diesem Fall würde es wohl in vielen Gremien zu einer Rücktrittswelle kommen.
Kehrt Ex-Vorstand Katja Kraus in die HSV-Führung zurück?
Schaefer hatte wie berichtet eine Liste von Aufsichtsratskandidaten vorgelegt, auf der auch der frühere Chefkontrolleur Max-Arnold Köttgen stand. Der war vor einem Jahr zurückgetreten, nachdem sein Vertrauter Bernd Hoffmann als Vorstandsvorsitzender abgesetzt worden war. Schon wird deshalb über eine zweite Rückkehr Hoffmanns an die HSV-Spitze spekuliert.
Der Name Katja Kraus würde in diese Reihe passen. Die frühere Nationaltorhüterin war unter Hoffmann von 2003 bis 2011 als Vorstand beim HSV für die Bereiche Marketing und Kommunikation verantwortlich. Seit 2013 ist sie geschäftsführende Gesellschafterin der Sportmarketingagentur Jung von Matt/Sports.
Auf Abendblatt-Anfrage wollte sich Kraus nicht zu dem Thema äußern. Allerdings scheint schwer vorstellbar, dass es tatsächlich zu einem Comeback beim HSV kommt, solange sich die Wogen in dem tobenden Machtkampf nicht geglättet haben.
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