Adler übt sich in Verzicht. Bruchhagen knüpft Rückkehr an Bedingung. Interessenten für Cléber? Gisdol scherzt über Zeugwart.
Adler verzichtet auf die Winterpause
Überraschend schneller Heilungsverlauf bei René Adler: Nach seiner Ellenbogen-OP will der Torhüter entgegen seiner ursprünglichen Planung sogar noch in diesem Jahr auf den Platz zurückkehren. "Es ist alles gut verheilt und ich fühle mich echt gut. Die Nachuntersuchungen haben ergeben, dass es sogar ein bisschen schneller als erwartet geht“, sagte der 31-Jährige der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).
Er will in der Winterpause durchtrainieren, um dem HSV von Januar an im Abstiegskampf eine Hilfe zu sein. "Es gibt in der Rückrunde noch genügend Punkte zu holen“, betonte Adler. Nach 13 Spieltagen hat der Bundesliga-Vorletzte erst sieben Punkte auf dem Konto.
Porath wartet auf Diagnose
Am Mittwoch hatte Finn Porath nach einem Zweikampf mit Schmerzen im Knöchel das Training abbrechen müssen. "Er hat eine Bänderverletzung im Knie", sagte Gisdol am Donnerstag über den 19-Jährigen, der somit nicht länger ausfallen wird.
Schuster attestiert HSV ein klares Hoch
Bei Gegner Augsburg sind Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw und Mittelfeldspieler Ja-Cheol Koo wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Gouweleeuw befand sich zuletzt im Aufbautraining nach einem Lungenkollaps, Koo war wegen einer Muskelverletzung in der Wade ausgefallen. Augsburgs Trainer Dirk Schuster wollte eine Entscheidung über den Kader für das HSV-Duell erst nach dem Donnerstagstraining bekanntgeben.
Der FCA hat derzeit als Tabellenzwölfter sieben Punkte Vorsprung auf die abstiegsbedrohten Hamburger. „Wir wollen mindestens einen Punkt, nach Möglichkeit drei, um den Abstand zu halten“, sagte Schuster. Nach zuletzt fünf Punkten aus drei Partien attestiert der Augsburger Coach dem Kontrahenten ein klares Hoch. „Der Trend beim HSV zeigt deutlich nach oben. Wir müssen alles geben, um auch dort zu bestehen“, sagte Schuster.
Teigl vergleicht HSV mit 1860
Der HSV erinnere ihn ein wenig an 1860 München, sagte Augsburgs Abwehrspieler vor dem Spiel in Hamburg. "Man hat das Gefühl, dass da nie alle an einem Strang ziehen", sagte der Österreicher. Zumindest habe er als Außenstehender diesen Eindruck. Möglicherweise werde einfach zu viel geredet.
"Das ist auf jeden Fall kein Nachteil für uns. Denn hier merkt man, dass alle einen Weg haben und ein Ziel", sagte Teigl. Daher herrsche zwischen Hamburg und Augsburg ein "krasser Unterschied in der Außenbetrachtung". Auch fußballerisch müsse sich sein Team nicht vor dem HSV verstecken. Schon vor Teigl hatte die "Süddeutsche Zeitung" zuletzt Parallelen zwischen dem HSV und dem Zweitligisten aus München gezogen.
Augsburgs Teigl vor dem HSV-Spiel (ab 15:30 Minuten):
Bruchhagen will sauberen Übergang
Bei den Sondierungsgesprächen zwischen Teilen des Aufsichtsrates und Heribert Bruchhagen soll der frühere HSV-Manager (1992 bis 1995) sein grundsätzliches Interesse an einer Rückkehr nach Hamburg als Vorstandsvorsitzender bestätigt haben. Das berichtet unter anderem der "Kicker". Bruchhagens Bereitschaft sei demnach allerdings an die Bedingung geknüpft, dass sich der HSV von Dietmar Beiersdorfer sauber trenne.
Bruchhagen selbst wollte sich am Donnerstag nicht äußern und verwies im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur auf den Satz, den der TV-Sender Sky über seinen Experten verbreitet hatte. "Ich werde mich zu diesem Thema nicht äußern. Nur so viel: Ich fühle mich bei Sky sehr wohl“, wurde der 68-Jährige zitiert.
Gisdol scherzt über Zeugwart
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Augsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) war Markus Gisdol am Donnerstag zu Späßen aufgelegt. "Unser Zeugwart Miro hatte keinen Pass parat, um auf der Sechs zu spielen", sagte Gisdol rückblickend über die jüngste Verletztenmisere, in der der Trainer zur Improvisation im Mittelfeld gezwungen war.
Statt des 55 Jahre alten Zeugwarts Miroslav Zadach stellte Gisdol schließlich unter anderem Matthias Ostrzolek auf der Sechs auf - und war mit diesem Schachzug nicht unzufrieden. "Man entdeckt doch ungeahnte Talente bei dem ein oder anderen", sagte Gisdol zu den aus der Not geborenen Umstellungen.
Weltpokalsieger-Schütze feiert wieder
Kennen Sie noch Renato Gaucho? Der Brasilianer schoss Grêmio Porto Alegre 1983 im Weltpokalfinale in Tokio mit zwei Treffern zum 2:1-Sieg gegen den HSV (Michael Schröder hatte Hamburg damals in die Verlängerung geschossen).
Jetzt hatte der 54-Jährige mit seinem Verein erneut Grund zu feiern: Durch ein 1:1 im Rückspiel gegen Atlético Mineiro (Hinspiel 3:1) holte Gaucho als Trainer mit Porto Alegre den brasilianischen Pokal. Mit fünf Titeln ist der Club in diesem Wettbewerb nun Rekordtitelträger.
Brasilianer wollen Cléber, kommt "Papa"?
Apropos Brasilien: Dorthin könnte es auch Cléber wieder ziehen - und zwar schon im Winter. Laut "Bild"-Zeitung haben Atlético Mineiro und der FC Santos bereits Interesse an einer Verpflichtung des Innenverteidigers signalisiert. Für diese müssten die Vereine eine Ablösesumme von drei Millionen Euro lockermachen.
Offiziell soll dem HSV aber noch kein Angebot für Cléber vorliegen. Und der 26-Jährige selbst wolle ohnehin lieber innerhalb Deutschlands oder zumindest Europas wechseln. Als Ersatz für den Brasilianer stünde eventuell Kyriakos Papadopoulos bereit. Der Grieche von RB Leipzig kämpft derzeit nach einer Knie-OP um sein Comeback und würde dem Vernehmen nach gerne nach Hamburg kommen.
Ob Gisdol wiederum überhaupt bereit wäre, auf Cléber zu verzichten, bleibt abzuwarten. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Augsburg outete sich der Trainer erneut als Cléber-Fan. "Grundsätzlich find ich Cléber nach wie vor gut", sagte Gisdol am Donnerstag. Er habe eben eine schwierige Phase gehabt, in der trotz mangelnder Fitness habe spielen müssen. "Jetzt wollen wir ihn wieder richtig aufbauen", sagte Gisdol.
HSV-Profis beschenken Kinder
Leuchtende Augen gab es am Mittwoch bei der Weihnachtsbescherung des „Hamburger Wegs“ für bedürftige Kinder. Kein Wunder, schließlich wurden die Geschenke in den Räumen der Westtribüne des Volksparkstadions auch durch die HSV-Profis selbst überreicht.
Und während sich auch Clubchef Dietmar Beiersdorfer und Trainer Markus Gisdol als Wichtel, entpuppte sich Pierre-Michel Lasogga als Spaßvogel. Der Ersatzstürmer schnappte sich das Mikrofon der Kollegen von "Sky Sport News" und spielte kurzerhand Reporter.
Campus jetzt mit Raute
Der neue HSV-Campus nimmt weiter Gestalt an. Nun hängt an dem Gebäude im Schatten des Volksparkstadions auch das Vereinswappen. Am Mittwoch wurde die Raute an der Fassade des zehn Millionen Euro teuren Nachwuchs-Internats befestigt.