Halilovic vor dem Abflug. HSV reagiert auf Sportchef-Gerücht. Verwirrung um Sakai. Job-Auswahl für Bruno Labbadia?
Halilovic-Abschied rückt näher
Spielen kann er derzeit wegen einer Bänderdehnung ohnehin nicht, doch auch nach seiner Genesung dürfte Alen Halilovic wohl nicht so schnell den Weg zurück auf den Platz finden - zumindest nicht im HSV-Trikot. Denn nach Informationen der "Sport Bild" verdichten sich die Anzeichen auf einen Abschied des Kroaten aus Hamburg im Winter. Demnach soll ein Leihgeschäft mit Sporting Gijon kurz vor dem Abschluss stehen.
An den spanischen Erstligisten war Halilovic bereits in der vergangenen Saison vom FC Barcelona verliehen worden - bevor die Katalanen den 20-jährigen Mittelfeldspieler für 5 Millionen Euro zum HSV transferierten. In der Bundesliga kam das Talent bislang aber nur auf sechs Teilzeiteinsätze, während es zuvor in Gijon regelrecht aufgeblüht war (je fünf Tore und Vorlagen in 37 Pflichtspielen).
Kritik an dem Umgang mit Halilovic übt derweil ein Ex-HSVer. Ivica Olic sagte dem Blatt über seinen kroatischen Landsmann: "Wenn du einen jungen Spieler für fünf Millionen Euro holst und ihm sagst, dass du ihn aufbauen wirst, hat er auch mal zehn Spiele verdient. Dann darfst du ihn nicht kaputt machen.“
Porath und Ekdal mit Problemen
In der letzten öffentlichen Trainingseinheit vor dem nächsten Bundesligaspiel gegen Augsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) ging es am Mittwoch ordentlich zur Sache. Erst foulte Ex-Kapitän Johan Djourou Nachwuchsmann Finn Porath, der daraufhin am Sprunggelenk behandelt werden musste. Sogar das "Club Car" musste für den 19-Jährigen anrücken. Dann erwischte es einmal mehr Albin Ekdal, der sich wegen ähnlicher Probleme am Sprunggelenk auf dem Rasen krümmte.
Gar nicht erst dabei waren wie erwartet René Adler, Alen Halilovic und Cléber. Dafür trainierte Emir Spahic wieder mit und machte nach seiner Meniskusverletzung weiter Hoffnung auf Stärkung der Innenverteidigung. Nicolai Müller trainierte indes individuell und verschwand nach einer kurzen Einheit wieder in der Kabine.
Der doppelte Sakai
"Nanu", werden sich heute einige Kiebitze am Volksparkstadion gedacht haben, "Gotoku Sakai habe ich doch gerade noch auf dem Trainingsplatz gesehen?" Was einige wohl nicht wussten: Bei dem Mann, der die Übungen am Rande beobachtete und dem HSV-Kapitän wie aus dem Gesicht geschnitten ist, handelte es sich tatsächlich um den jüngeren Bruder des Japaners.
Der heißt Goson Sakai, ist 20 Jahre alt und ebenfalls Fußballer bei Fukushima United FC. Am Mittwoch schaute Goson also gemeinsam mit Takashi Kawagishi, den Gotoku Sakai noch als Dolmetscher aus seinr Zeit beim VfB Stuttgart kennt, in Hamburg vorbei.
Baggerte der HSV auch an Sammer?
Bei Nico-Jan Hoogma versuchte es der HSV jüngst ein zweites Mal, und offenbar gehörte auch Matthias Sammer erneut zum Kandidatenkreis bei der aktuellen Suche nach einem neuen Sportchef. Wie die "Sport Bild" berichtet, soll Dietmar Beiersdorfer den ehemaligen Sport-Vorstand des FC Bayern vor rund drei Wochen deshalb kontaktiert haben.
Sammer habe jedoch "sofort" mitgeteilt, nicht zur Verfügung zu stehen. Der 49-Jährige war erst im Juli aus gesundheitlichen Gründen von seinem Münchner Amt zurückgetreten. Anfang 2011 stand der HSV schon einmal dicht vor der Verpflichtung Sammers, der damals letztlich aber doch ein Engagement beim DFB dem Angebot aus Hamburg vorzog.
Der HSV reagierte am Mittwoch umgehend auf den aktuellen Bericht und bestritt konkrete Verhandlungen mit Sammer. Der Club verwies auf eine Äußerung Beiersdorfers in der vergangenen Woche, der nichts hinzuzufügen sei.
"Um einmal mit dem Gerücht der unzähligen Absagen an den HSV aufzuräumen: Richtig ist, dass wir seit Peter Knäbels Ausscheiden als Sportdirektor diverse Sondierungsgespräche mit möglichen Kandidaten für den Sport geführt haben, in die zum Teil auch unser Aufsichtsrat involviert war. Wir haben bislang aber nur mit einem einzigen Kandidaten, Christian Hochstätter, und dessen Club konkret verhandelt“, hatte Beiersdorfer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Nach dem ersten Saisonsieg in Darmstadt hatte Beiersdorfer betont, die Doppelfunktion als Vorstandschef und Sportdirektor weiter ausüben zu wollen.
Wood auf den Spuren von Lalas und Wynalda
Kult-Kicker Alexi Lalas wurde es 1995, Ex-Bundesligaprofi Eric Wynalda ein Jahr darauf und Rekordhalter Landon Donovan gleich viermal: US-Nationalspieler des Jahres. Jetzt hat mit Bobby Wood auch erstmals ein HSV-Profi die Chance auf die große Ehre. Zumindest steht der 24-jährige Stürmer zur Endabstimmung der Wahl, bei der er sich gegen Jozy Altidore, Michael Bradley, Geoff Cameron und Clint Dempsey durchsetzen muss.
Mit vier Toren und zwei Vorlagen war Wood in diesem Jahr zweitbester Scorer der zu diesem Zeitpunkt noch von Jürgen Klinsmann trainierten US-Boys. Das Ergebnis wird am Freitag verkündet.
Woods Tor gegen Mexiko:
Labbadia auf gleich drei Wunschzetteln?
Bruno Labbadia scheint nach seinem Rausschmiss beim HSV äußerst begehrt zu sein. Nach dem kolportierten Interesse seines Ex-Vereins Darmstadt 98 soll sich auch der VfL Wolfsburg den 50-Jährigen für eine eventuelle Ablösung des derzeitigen Cheftrainers Valerien Ismaels warmhalten. Das berichtet die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung".
Auch im Umfeld des Zweitligisten Karlsruher SC, nach der Beurlaubung Tomas Orals ebenfalls auf Trainersuche, fällt wiederholt der Name des "Hamburger des Jahres 2015". Beim KSC agierte Labbadia zwischen 2001 und 2003 als Profi.
Uli Steins Tochter erklärt die Lage
Nach den vom HSV inzwischen widersprochenen Einlassungen Uli Steins zur Entscheidungsgewalt bei Transfers hat sich nun auch die Tochter des ehemaligen Hamburger Torhüters meinungsstark zu Wort gemeldet. Auf der Facebook-Seite ihres Vaters schrieb Jennifer Stein als Antwort auf die Frage, weshalb der 62-Jährige keinen Posten bei seinem Ex-Verein innehabe: "Der HSV hat nicht gefragt, und die möchten meinen Vater nicht im Verein. Egal wie, Die haben einfach Schiss."
Außerdem deutete das Model an, dass eine Zusammenarbeit auch an finanziellen Vorstellungen gescheitert sein könnte. "Torwart-Trainer werden zu gering bezahlt", schrieb die 30-Jährige - zumindest im Vereinsfußball. Bei Nationalmannschaften sei die Bezahlung dagegen besser. Uli Stein arbeitete bislang als Torwart-Trainer für Nigeria und Aserbaidschan (bis 2014).