Hamburg. Altona verdient sich gegen den HSV Lob, aber keine Punkte. Zummack glänzt, Grudzinski geht. Kazizada trifft durch Extraschichten.
Am Wochenende war wieder jede Menge los auf Hamburgs Fußballplätzen. Hier ein Überblick über die Ereignisse in der Amateurkolumne:
- Altona verliert unglücklich gegen HSV II
- Teutonia siegt im Derby gegen St. Pauli
- Martin Harnik trifft und trifft und trifft
- TSV Sasel verliert seinen Abteilungsleiter
- Paloma startet perfekt in Oberligasaison
- HFV: Abschiedsvorstellung von Dirk Fischer
Altona verliert unglücklich gegen HSV II
Altona verkauft sich teuer: Eine unglückliche 0:2-Niederlage kassierte Altona 93 im Stadtderby gegen den HSV II in der Regionalliga Nord. Heiß diskutiert: Der sehr harte Strafstoß zum 0:1 in der achten Spielminute, den Altonas Innenverteidiger Hendrik Bombek an HSV-II-Flügelflitzer Robin Velasco verursachte. „Ein 50/50-Ding. Ich stelle meinen Körper dazwischen, Velasco drängt sich in mich rein. Das macht er schlau“, so Bombek hinterher. „Ein klarer Elfmeter. Er läuft in meinen Laufweg, bringt mich so zu Fall“, fand Velasco. Unstrittig war hingegen der zweite Elfmeter, den Gentrit Limani zum endgültigen Auswärtssieg verwandelte (75.).
In der übrigen Spielzeit zeigte Altona jedoch nicht nur großen Kampf, sondern auch gute spielerische Ansätze. Im Abschluss fehlte jedoch die Klarheit und ein bisschen Glück. „Heute hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Schade für die Jungs, das Gefühl der Belohnung nun wieder nicht zu haben“, sagte Altonas Trainer Andreas Bergmann nach der vierten Niederlage im vierten Punktspiel.
Lob für Altona von Pit Reimers
Lob für Altona gab es dafür von Gästetrainer Pit Reimers. „Das war Altonas beste Saisonleistung. Damit haben wir nach ihrem 0:7 beim VfB Lübeck aber gerechnet. Sie wollten eine Antwort geben und das haben sie getan. Mit meiner Mannschaft war ich besonders in der ersten Halbzeit nach dem 1:0 nicht zufrieden.
Aber für meine jungen Spieler gehört es zum Reifeprozess, solche Spiele trotzdem zu gewinnen.“ An seinem Reifeprozess noch arbeiten muss allerdings HSV-II-Innenverteidiger Valon Zumberi. Er schubste kurz vor dem Abpfiff bei einer Rudelbildung Altonas Peer Mahncke um und hatte großes Glück, vom schwachen Schiedsrichter Eric Müller nur die Gelbe Karte zu sehen.
Teutonia 05 siegt 3:1 gegen FC St. Pauli II
Freud und Leid im Kasten: Im zweiten Stadtderby des Spieltags in der Regionalliga Nord behauptete sich der FC Teutonia 05 mit 3:1 beim FC St. Pauli II. Zwei verlorene Punkte zurück holte dabei Teutonen-Keeper Yannick Zummack mit einer Reihe von Glanzparaden. „Yannick wollte den von ihm verschuldeten Elfmeter zum 1:1 in Drochtersen aus der Vorwoche wiedergutmachen“, sagte Teutonia-Trainer Dietmar Hirsch über seinen ehrgeizigen Keeper. „Ich glaube immer bis zum letzten Moment daran, die Bälle halten zu können, aber St. Pauli hat auch nicht mit der letzten Zuversicht geschossen“, sagte Zummack.
Dies erklärte St.-Pauli-II-Coach Joachim Philipkowski einleuchtend: „Wir haben keinen Knipser.“ Dafür stand bei den Kiezkickern ein Unglücksrabe im Kasten. Jesper Heim schoss vor dem 1:3 seinen eigenen Abwehrspieler Maximilian Schütt an, von dessen Körper der Ball zum Teutonen George Kelbel flog, der ihn locker ins Netz bugsierte.
TuS Dassendorf gewinnt 5:1 gegen Bramfelder SV
Harnik trifft am Fließband: Seinen unglaublichen Lauf mit vier Treffern fortgesetzt hat Ex-Profi Martin Harnik beim 5:1 seiner TuS Dassendorf gegen den Bramfelder SV. Neun Treffer nach nur drei Spielen befinden sich nun auf seinem Konto. „Ich laufe ja hier immer alleine aufs Tor zu“, gab Harnik nach Spielende das Lob für seine Performance an seine ihm perfekt assistierenden Mitspieler weiter.
TuS-Sportchef Jan Schönteich freute sich indessen über die vielen Zeugen von Harniks Gala. „Wir hatten heute 193 Zuschauer auf der Anlage. Das ist sehr vorzeigbar. Am Frühstückstisch hätte ich bei dem Wetter auf zwölf Leute beim Spiel getippt“, so Schönteich.
TSV Sasel verliert Fußball-Abteilungsleiter
Grudzinski tritt zurück: 5:0 gewonnen – aber den Fußball-Abteilungsleiter verloren. Der TSV Sasel erlebte ein gemischtes Wochenende. Sportlich stellte das Auswärtsspiel beim HSV Barmbek-Uhlenhorst keine echte Hürde dar. Eineinhalb Tage vor der Partie bereits zurückgetreten war allerdings Söhren Grudzinski (46), der 2018 beim TSV als Fußball-Abteilungsleiter eingestiegen war.
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„Ich denke, wir haben gemeinsam einiges erreicht, beispielsweise in der Entwicklung junger Talente. Nun aber bin ich ein bisschen amtsmüde und kann nicht mehr 100 Prozent geben, weil der zeitliche Aufwand sehr hoch geworden ist. Daher habe ich dem Präsidium des TSV Sasel meinen sofortigen Rücktritt mitgeteilt“, sagte Grudzinski. Sein Nachfolger steht noch nicht fest. „Söhren hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Wir verstehen seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, sagte Sasels Präsident Marcus Benthien.
USC Paloma startet perfekt in Oberligasaison
Extratraining wirkt. Drei Spiele, neun Punkte, 5:1 Tore. Oberligist USC Paloma ist perfekt in die Oberligasaison gestartet. Vier der fünf Treffer der „Tauben“, zwei davon an diesem Wochenende zum etwas glücklichen 2:1-Erfolg beim SV Curslack-Neuengamme, erzielte Soleiman Kazizada. Bereits in der Jugend von Concordia dribbelte der heute 22 Jahre alte Offensivmann stark auf. Sein Trainer damals wie heute: Marius Nitsch.
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„Ich kenne Soleiman schon lange. Er hat sich sehr stark entwickelt. Sein Speed ist brutal, was ihn für unser Umschaltspiel sehr gefährlich macht. Auch seine Chancenverwertung wird immer besser“, lobte Nitsch. Laut Coach ist Kazizada zudem sehr wissbegierig. Nitsch lachend: „Er funkt mich ständig an, ob ich ihm nicht noch Extraeinheiten geben kann, weil er noch mehr dazulernen möchte. Das eine oder andere Mal haben wir das schon gemacht, wenn ich es mit meiner Arbeit einrichten konnte.“
Hamburger Fußball-Verband gibt Jahresempfang
HFV-Jahresempfang: Der Jahresempfang des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) findet am heutigen Montagabend ab 18.30 Uhr im Hotel Grand Elysée (Rothenbaumchaussee 10) ab 18.30 Uhr vor über 100 geladenen Gästen statt. Zum letzten Mal wird Dirk Fischer (77) die Veranstaltung eröffnen.
Fischer hatte sich am 4. Juni erneut für eine Legislaturperiode zum HFV-Präsidenten wählen lassen und dies unter anderem mit seiner Erfahrung begründet, die an der Spitze für den Hamburger Amateurfußball in Zeiten der Corona-Pandemie gefragt sei. Am vergangenen Freitag waren Fischer und sein Vizepräsident Carl-Edgar Jarchow (56) nur knapp drei Monate nach dem Verbandstag sehr überraschend zurückgetreten, da „der Zeitpunkt gekommen sei, mit einer neuen und verjüngten HFV-Mannschaft die Zukunft zu gestalten“.