Drochtersen. Regionalligist verliert bei der SV Drochtersen/Assel mit 0:2. Trainer Jens Martens bemängelt fehlende Aggressivität.
Es ist ja nicht so, als hätten die Fußballer von Eintracht Norderstedt nicht gewusst, was sie in der Auswärtspartie bei der SV Drochtersen/Assel erwarten würde. Wer hier in der Regionalliga bestehen will, muss die Robustheit der Hausherren annehmen. Oder am besten selbst zuerst die Zeichen setzen. Das ist der Eintracht im dritten Saisonspiel gründlich misslungen, die 0:2 (0:2)-Niederlage ist ein Rückschlag. „Das ist ärgerlich. Wir haben die Einstellung zum Spiel nicht gefunden“, stellte Trainer Jens Martens ernüchtert fest.
Dabei hatte er in der Besprechung nachdrücklich gepredigt: „Wir müssen die Spielweise des Gegners annehmen. Unsere Stärken können wir erst danach einbringen.“ Dass Norderstedt die technisch besseren Akteure hat, war aber nicht entscheidend. „Wir haben die schlechteste Halbzeit der Saison gespielt. Wenn unser Torwart Lars Huxsohl nicht so großartig reagiert hätte, dann hätten wir zur Pause schon 0:3 oder 0:4 zurückliegen können. Wir wussten, dass Drochtersen eklig und aggressiv ist. Aber wir haben uns spielerisch nicht befreien können.“
Ein früher Pfostenschuss aus der zwölften Minute hätte als Warnung ausreichen müssen. Doch ein Doppelschlag zum 2:0 in der 39. und 42. Minute durch Fabio Dias und Hassan El-Saleh war die logische Konsequenz des schwachen Auftritts. Noch nie hatte die Eintracht im Kehdinger Stadion gewonnen, maximal ein Unentschieden erreicht. Coach Martens versuchte, seine Mannschaft in der Kabine wachzurütteln. „Wir hatten dann auch deutlich mehr Ballbesitz – und vier Riesenchancen, mit denen wir ein Unentschieden schaffen können.“
Doch ein Kopfball von Elias Saad (49.) wurde von der Linie geklärt, Nils Brüning setzte einen Heber am Tor vorbei (59.), der eingewechselte Batuhan Evren traf den Pfosten (73.), Jasper Hölscher scheiterte nach einer Ecke (74.). „Das war eine verdiente Niederlage“, gestand Jens Martens, „mehr als die Hälfte der Mannschaft hat unter Form gespielt.“ Die Möglichkeit zur sportlichen Rehabilitation wird es nicht schon am kommenden Wochenende geben – Norderstedt hat spielfrei. Der nächste Gegner ist dafür umso reizvoller, denn am Mittwoch, 1. September, kommt Altona 93 ins Edmund-Plambeck-Stadion. Dann dürfte Offensivmann Philipp Müller nach überstandenen muskulären Problemen wieder zur Verfügung stehen, auch Evans Nyarko, dessen körperliche Präsenz in Drochtersen mit Sicherheit geholfen hätte, ist wieder im Training.
Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Behounek, Bojadgian, Grau, Bork (79. Kummerfeld) – Koch (84. Nuxoll), Williams, Choi (69. Evren) – Brüning (62. Hölscher), Saad – Lüneburg. Tore: 1:0 Fabio Dias (39.), 2:0 Hassan El-Saleh (42.). Zuschauer: 542.