Tornesch/Rellingen. Oberligafrauen spielen zu Hause gegen SC Victoria 1:1. Kreisrivale SC Egenbüttel verteidigt eine halbe Stunde lang 2:1-Sieg über GWE

Alles nochmal von vorn. Wieder sind die Oberligafußballerinnen von Union Tornesch und SC Egenbüttel in ihre Punktrunde gestartet. Diesmal aber soll die Serie länger dauern als die mageren vier Spieltage, ehe Corona der Saison 2020/2021 den Garaus machte. Bei Abbruch hatte Union aus vier Partien sieben Punkte geholt und lag an Position drei; der SC Egenbüttel war eher mühsam aus den Start­löchern gekommen, hatte aus drei Spielen drei Zähler generiert und war als Zehnter Drittletzter.

Einschätzungen aus Corona-Abbruchsaison scheinen nur noch wenig wert zu sein

Doch was sind dieser Erfahrungen von vor einem Jahr und die mageren Informationen aus der Ligaszene während der endlos erscheinenden Coronapause wirklich wert? Anscheinend wenig: Die Rellingerinnen haben auf eigenem Platz den stark eingeschätzten Frauen von Grün-Weiss Eimsbüttel einen 2:1 (1:0)-Sieg abgerungen. Und Union? Das Team von Coach Bernd Ruhser empfing mit dem SC Victoria – nach eigener Einschätzung – einen Titelaspiranten im heimischen Torneum. Folgerichtig zeigte sich Bernd Ruhser anschließend mit der erreichten 1:1 (0:1)-Punkteteilung mehr oder weniger einverstanden.

Bernd Ruhser ist mit dem 1:1 zufrieden als Ligaauftakt

„Endlich ist die fußballlose Zeit vorbei, für uns alle ein großes Durchatmen. Das und unser Punktgewinn lassen mich mit dem Saisonauftakt zufrieden sein“, sagte der Coach, der in seine zweite Punktrunde mit den Unionfrauen gestartet ist. Ruhser hat für sich aber analysiert, dass noch mehr für sein Team drin gewesen ist: „Victoria hat zwar das gezeigt, was ich von ihnen erwartet habe, aber eigentlich hatte ich gedacht, dass sie sogar noch ein wenig mehr bieten würden.“

Testspielsieg über Regionalligist könnte zu viel Energie gekostet haben

Doch das gesteigerte Selbstbewusstsein durch den 3:0-Testspielerfolg am Freitag zuvor bei Regionalligist TSC Wellingsbüttel könnte sich im Nachhinein als kleiner Pyrrhussieg erwiesen haben. „In der ersten Halbzeit fehlte uns die Frische, die wir noch gegen Wellingsbüttel gezeigt hatten.“ Vielleicht hat deswegen der Union-Hintermannschaft die letzte Spritzigkeit gefehlt, als Keeperin Rahel Deertz eine scharf getretene Ecke nicht festhalten und Mareile Kern zum 0:1 (20.) einschieben konnte. Nach „aufmunternden Worten“ durch Ruhser gingen die Tornescherinnen mit Wiederanpfiff munterer zu Werke. Josefin Lutz machte ihrem Ruf als „Knipserin“ Ehre und stellte schon in der 47. Minute den 1:1-Endstand her, als sie nach einem langen Ball aus dem Getümmel heraus von halbrechts traf.

SCE-Trainer Wettig lobt Kampfgeist seines Teams beim 2:1-Sieg

Trainerkollege Ben Wettig vom SC Egenbüttel hatte für die Einstellung seines Teams nach dem Auftakterfolg gegen GWE großes Lob übrig: „Alle haben gezeigt, dass sie kämpfen können und haben unsere knappe Führung bis zum Schluss verteidigt.“

Auch die SCE-Frauen brauchten, um in die Partie hineinzufinden. „Wir hätten nach 20 Minuten 2:0 führen können, hätten wir unsere Chancen kaltschnäuziger verwertet“, sagte Wettig. Michelle Janssen erlöste ihren Coach und zimmerte den Ball zum 1:0 (21.) unter die Torlatte.

Die erwartbare Sicherheit im SCE-Team blieb indes aus. Stattdessen nutzte GWE kurz nach Wiederanpfiff (50.) einen Ballverlust im Mittelfeld zum Ausgleich. Der Schreck währte nur kurz; einer Eimsbüttlerin sprang der Ball im Strafraum an die Hand, Nina Bohm verwandelte den fälligen Strafstoß zum Endstand (54.).