Ahrensburg. Kandidatencheck: Die drei Bewerber für das Bürgermeisteramt in Ahrensburg beantworten jeden Tag eine Frage der Abendblatt-Redaktion.
Am 26. September soll in Ahrensburg ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Jeden Tag stellen wir den drei Kandidaten Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert), Eckart Boege (SPD) und Christian Schubbert (Die Grünen) eine Frage. Heute: Im Fall Ihrer Wahl – was wird sich nach Ihrer ersten Amtszeit geändert haben?
Eckart Boege (SPD):
Als ich den Fragenkatalog des Abendblatts erhalten habe, war ich zunächst erschrocken: 20 Fragen mit ausführlicher Antwortmöglichkeit – das erledigt man nicht nebenbei. Mir ist dann aber schnell klar geworden: Das ist eine tolle Möglichkeit, nicht nur in Schlagworten über die wichtigen Themen der Stadt zu sprechen. Mit meinen bisherigen 18 Antworten konnte ich hoffentlich überzeugend erläutern, was ich in meiner ersten Amtsperiode anpacken will.
Die Kurzversion, was wir hoffentlich miteinander erreicht haben werden, lautet so: Eltern müssen sich keine Sorgen um Kinderbetreuung machen, weil es ein gutes Angebot für jedes Alter gibt. Unsere Schulen sind zeitgemäß ausgestattet und der Abschluss der letzten Schulsanierungen ist absehbar.
Für Jugendliche sind zusätzliche Freizeitflächen geschaffen worden. Die wegweisenden Entscheidungen für die Stadt wurden mit einer breiten Mehrheit der Politik und enger Einbindung der Bürgerinnen und Bürger getroffen.
Auch bei kleineren Maßnahmen funktioniert die Bürgerbeteiligung, unter anderem durch frühzeitige Information seitens der Stadt. Der Kontakt zum Rathaus ist auf vielen Wegen möglich – online, per Telefon oder persönlich vor Ort – und die meisten Anliegen werden schnell geklärt.
Die Innenstadt ist lebendig und wird von allen Generationen gerne besucht, auch weil sie mit verschiedenen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist. Fahrradfahren in Ahrensburg macht Spaß, weil fast alle Radwege in einem guten Zustand sind. Auf dem Stormarnplatz nimmt der Stadtpark Formen an. Im „Sportpark Auetal“ gibt es die ersten Sportplätze und einen verbindlichen Fahrplan für die Halle.
Es gibt mehr bezahlbaren Wohnraum und weiterer Zuwachs ist in Arbeit. Wir haben einen realistischen Plan für ein klimaneutrales Ahrensburg – und die ersten großen Schritte sind gemacht.
Christian Schubbert (Die Grünen):
Nach meiner ersten Amtsperiode ist die Verwaltung wieder spürbar dienstleistungsorientiert den Bürgerinnen und Bürgern zugewandt. Schlangen vor dem Rathaus mit Menschen, die einen Termin wollen, sind Vergangenheit. Das Rathaus hat schon lange eine softwaregesteuerte und pro Arbeitsplatz erweiterbare Telefonanlage. Es gibt kein Klingeln ins Nichts, sondern es gibt Anrufbeantworter beziehungsweise Weiterleitungen für ankommende Anrufe.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses können wieder die Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stellen. Darauf sind dann Ausstattung und Organisation der Verwaltung ausgerichtet. Einzelne Dienstleistungen sind online möglich. Das ist ein Zusatzangebot für diejenigen, die die Möglichkeit haben und die sich den Weg ins Rathaus sparen möchten.
Das Verhältnis zur Politik ist von einer offenen, transparenten Arbeitsatmosphäre geprägt. Diesen Stil pflege ich seit acht Jahren als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport. Die meisten konnten somit vorher schon sicher sein, dass ich diesen Arbeitsstil als Bürgermeister beibehalten werde. Bürgerinnen und Bürger fühlen sich mit ihren Anliegen ernst genommen. Schreiben aus dem Rathaus werden in einem freundlichen, einfacheren Deutsch mit klarer Satzstruktur verfasst.
Es geht darum, dass wir alle gemeinsam Ahrensburg sind. Wir arbeiten zusammen. Ahrensburg wird als Stadt selbst beim Klimaschutz vorangehen durch Sanierung der eigenen Liegenschaften sowie Fotovoltaikanlagen, Gründächer und der Heizung der Zukunft und wird so auch durch eigene Erfahrungen zum kompetenten Gesprächspartner für Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen. Ich freue mich darauf, diese Themen motiviert mit Ihnen zusammen anzustoßen.
Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert):
1. Es sollen ausreichend Betreuungsplätze in den Kindertagesstätten und in der Ganztagsbetreuung der Schulen zur Verfügung stehen. Alle Kinder sollen die Möglichkeit haben, an einer guten Mittagsverpflegung teilzunehmen.
2. Alle Schulen sollen sich zu guten Lernorten entwickelt haben. Im Fokus stehen dabei vor allem die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Wenn sich Kinder- und Jugendliche an ihrer Schule wohlfühlen, hat dies auch Einfluss auf ihren Lernerfolg. Die digitale Ausstattung und die Betreuung der Geräte müssen stimmen. Schule ist auch immer Vorbereitung auf das Berufsleben. Daher darf auch der digitale Bildungsstand nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein.
3. Es gibt leider viele extrem schlechte Radwege. Die sollen besser werden. Alle werden in sechs Jahren nicht gemacht werden können.
4. Die Ahrensburgerinnen und Ahrensburger sollen sagen, dass sie gerne in das Rathaus gehen und sich dort gut behandelt fühlen. Dies gilt im Übrigen auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diejenigen, die ihre Rathausangelegenheiten lieber digital erledigen möchten, finden ein entsprechendes Angebot auf einer neuen Homepage.
5. Die fehlende Sauberkeit in der Innenstadt ist kein Thema mehr.
6. Ein Maislabyrinth oder andere unternehmerische Aktivitäten scheitern nicht an bürokratischen Auflagen, die es nur in Ahrensburg gibt. Ich bin im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Gewerbetreibenden.
7. Betroffene haben nicht mehr das Gefühl, dass über ihren Kopf hinweg entschieden wird. Sie werden gehört und dann wird die beste Entscheidung aus Sicht der Stadt getroffen. Bei unterschiedlichen Ansichten wird die städtische Entscheidung begründet. Daran werde ich zielgerichtet arbeiten und natürlich ist es das Ziel, dies so schnell wie möglich umzusetzen.
Lesen Sie hier die bisherigen Fragen:
Warum sind Sie die beste Wahl als Bürgermeister für Ahrensburg?
Was macht Ahrensburg in Ihren Augen besonders lebenswert?
Welche drei Dinge fehlen in Ahrensburg?
Was möchten Sie in Ahrensburg unbedingt erhalten?
Wie stellen Sie sich die Zukunft der Ahrensburger Innenstadt vor?
Wie bewerten Sie die Parkplatzsituation in Ahrensburg?
Was wollen Sie für Kinder und Jugendliche tun?
Wie stark soll Ahrensburg wachsen?
Wie wollen Sie in Ahrensburg den Klimaschutz voranbringen?
Wie wollen Sie die Bürger bei politischen Themen mitnehmen?
Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den politischen Fraktionen vor?
Wie verhindern Sie die für den S-4-Ausbau geplanten hohen Lärmschutzwände?
Welchen Verbesserungsbedarf sehen Sie an den Ahrensburger Schulen?
Sie stehen Sie zu einem großen Sportpark im Gewerbegebiet Beimoor-Süd?
Wie sieht der Stormarnplatz in zehn Jahren aus? Sollen die Sportplätze dort erhalten bleiben?
Was wollen Sie gegen den Investitionsstau unternehmen?
Wenn Sie gewählt werden: Welche Aufgabe werden Sie als Erstes angehen?
Welche Ideen haben Sie für die Nutzung des Alten Speichers am Marstall?