Kandidatencheck: Die drei Bewerber für das Bürgermeisteramt in Ahrensburg beantworten jeden Tag eine Frage der Abendblatt-Redaktion.

Am 26. September soll in Ahrensburg ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Jeden Tag stellen wir den drei Kandidaten Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert), Eckart Boege (SPD) und Christian Schubbert (Die Grünen) eine Frage. Heute: Wie bewerten Sie die Parkplatzsituation in Ahrensburg?

Eckart Boege (SPD):

Eckart Boege (43), Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, wurde von seiner Partei ins Rennen geschickt.
Eckart Boege (43), Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, wurde von seiner Partei ins Rennen geschickt. © Unbekannt | SPD Ahrensburg

Die Parkplatzsituation ist kompliziert und verfahren, es fehlt an einem Gesamtkonzept. Deswegen ist die Frage nach „Parkplätze schaffen“ oder „Parkplätze reduzieren“ bisher gar nicht zu beantworten. Was allerdings klar ist: Es muss einfacher werden, die freien Parkplätze in Ahrensburg zu finden. Dafür benötigen wir ein intelligentes Parkleitsystem.

Klar ist auch: Bei aller Notwendigkeit für bessere Mobilitätsangebote durch den ÖPNV und stärkere Fahrradnutzung wird es auch zukünftig einen Bedarf an Parkplätzen geben. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Personengruppen bzw. Anlässe: Neben dem Einkauf in der Innenstadt oder dem Arztbesuch werden Parkplätze für Park+Ride benötigt, für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von innerstädtischen Unternehmen und natürlich für Anwohner.

Da ist es wenig hilfreich für Ahrensburg als Ganzes, innerstädtisch Parkplätze zu reduzieren, wenn sich dadurch die Parkplatzsuche von Arbeitnehmern in die angrenzenden Wohngebiete verlagert – oder die Geschäfte vor Ort Kunden verlieren. Wir brauchen also eine ganzheitliche Analyse der Situation, auf deren Basis dann sinnvolle Entscheidungen getroffen werden können.

Eine Tiefgarage auf dem Stormarnplatz ist mit Sicherheit keine sinnvolle Lösung und ich bin sehr froh, dass die Fraktionen von CDU und Grünen mittlerweile ebenfalls ihre Meinung dazu geändert haben. So kann der Stormarnplatz erhalten bleiben und in naher Zukunft zu einem echten Stadtpark umgestaltet werden.

Das Angebot eines privat finanzierten Parkhauses im Bereich der bestehenden Parkflächen ist aus meiner Sicht zu schnell verworfen worden. Wenn sich zeigt, dass es einen realen Bedarf an weiteren Parkplätzen gibt oder Ersatzflächen benötigt werden, weil wir die engere Innenstadt autoärmer gestalten wollen, könnte das eine Lösung sein.

Christian Schubbert (Die Grünen):

Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen nominiert.
Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen nominiert. © Unbekannt | Bernd Marzi

Ahrensburg hat vor allem ein für alle lästiges Problem des Parkplatzsuchens. Das erleben wir täglich im Innenstadtbereich, insbesondere im Dreizack. Der Parksuchverkehr verringert die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Ein richtiges Parkleitsystem, das Autofahrenden, die nach Ahrensburg kommen, anzeigt, in welche Richtung konkret und momentgenau wie viele Parkplätze zu finden sind, wird da Abhilfe schaffen.

Zudem liegen die Ergebnisse des Parkraumgutachtens vor, das letzten September durchgeführt worden ist. Wenn wir uns den September 2020 vor Augen halten, war das ein Monat mit Corona, aber ohne Lockdown – ein weiterer Winter-Lockdown war noch nicht mal im Gespräch, sondern es war die Hoffnung aller, dass das Schlimmste überstanden ist.

Dieses Parkraumgutachten hat Folgendes ergeben: Bei stündlichen Zählungen kamen an einem Donnerstag 380 freie Parkplätze, an einem Sonnabend sogar 600 freie Parkplätze im erweiterten Innenstadtbereich zwischen Schloss und Wulfsdorfer Weg heraus. Hinzu kommen etwa 180 freie unvermietete Parkplätze in den drei Parkhäusern der Innenstadt. Diese Zahlen sind so eindeutig, dass selbst bei einem Sicherheitsbonus von 20 Prozent genügend Parkplätze vorhanden sind. Somit können dann auch Parkplätze im Innenstadtring reduziert werden.

Das Parkhaus auf dem Stormarnplatz würde die Aufenthaltsqualität auf den Fußballplätzen und im geplanten Mehrgenerationenpark verschlechtern durch den Lärm und die Abgase ein- und ausfahrender Autos. Deshalb ist ein Parkhaus an dieser Stelle für mich kein Thema. Die Tiefgarage wird es nach jetziger Sachlage auch nicht geben. Alle drei Fraktionen, die eventuell dazu bereit gewesen wären, haben Rückschlüsse aus dem Parkraumgutachten gezogen und das Projekt Tiefgarage beerdigt.

Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert):

Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird aber von der CDU unterstützt.
Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird aber von der CDU unterstützt. © Unbekannt | HA

Zu einer attraktiven Innenstadt gehören auch zentrumsnahe Stellplätze. Die derzeitige Gesamtzahl ist sicherlich nicht zu hoch. Das bedeutet aber nicht, dass die Lage eines jeden einzelnen Stellplatzes nicht verändert werden darf. Die Attraktivität der Stellplätze auf der Alten Reitbahn wird sicherlich abnehmen, wenn sie sich zukünftig in einer kostenpflichtigen Tiefgarage befinden. Das Angebot der Firma Nessler auf einem städtischen Grundstück ein Parkhaus zu errichten, gilt es zu prüfen. Der Bau einer Tiefgarage auf dem Stormarnplatz ist meines Wissens von keiner politischen Kraft (mehr) gewollt.

(Anmerkung der Redaktion: Wie ausführlich die Bürgermeisterkandidaten die jeweilige Frage beantworten, liegt in ihrem persönlichen Ermessen. Die Redaktion hat lediglich aus Platzgründen eine für alle drei geltende maximale Zeichenzahl vorgegeben.)

Lesen Sie hier die bisherigen Fragen:

Warum sind Sie die beste Wahl als Bürgermeister für Ahrensburg?

Was macht Ahrensburg in Ihren Augen besonders lebenswert?

Welche drei Dinge fehlen in Ahrensburg?

Was möchten Sie in Ahrensburg unbedingt erhalten?

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Ahrensburger Innenstadt vor?