Kandidatencheck: Die drei Bewerber für das Bürgermeisteramt in Ahrensburg beantworten jeden Tag eine Frage der Abendblatt-Redaktion.

Ahrensburg. Am 26. September soll in Ahrensburg ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Jeden Tag stellen wir den drei Kandidaten Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert), Eckart Boege (SPD) und Christian Schubbert (Die Grünen) eine Frage. Heute: Was wollen Sie für Kinder und Jugendliche tun?

Thomas Schreitmüller (von der CDU nominiert)

Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird jedoch von der CDU unterstützt.
Thomas Schreitmüller (53) tritt als parteiloser Bewerber an, wird jedoch von der CDU unterstützt. © Ha

Kinder und Jugendliche bringen Esprit und neue Ideen in unsere Stadt. Das habe ich beim Kandidaten-Livestream des Kinder- und Jugendbeirats erlebt.

Ahrensburg soll jungen Menschen gute Bedingungen bieten, um sich einzubringen. Ich setze mich für ein bedarfsgerechtes und pädagogisch gutes Betreuungsangebot in Krippe, Elementarbereich und Schulkindbetreuung ein. Dafür brauchen wir auch Betreuungsangebote in Randzeiten. Zudem benötigen wir ausreichend Plätze am Mittagstisch der Schulen. Nachdem nun endlich auch Ahrensburg die Schulen zu offenen Ganztagsschulen umgestaltet – das hätte längst erfolgen können –, müssen sie auch eine gute Mittagsverpflegung anbieten können.

Sport war in meiner Jugendzeit in Ahrensburg prägend für mich. Ich möchte die Vereinskultur und das Ehrenamt stärken, damit unsere Jugendlichen Gemeinschaft erfahren und ihre Interessen leben können. Kinder und Jugendliche sind am stärksten darauf angewiesen, dass wir alle nachhaltig handeln.

Das betrifft auch die Finanzen: Wir dürfen nur das Geld ausgeben, das wir einnehmen. Schulden möchte ich als Bürgermeister nur für Investitionen aufnehmen. Sie müssen in dem Zeitraum abgebaut werden können, in dem wir die Investition nutzen. Im ökologischen Bereich gilt dies genauso. Wir dürfen den Naturhaushalt nicht über Gebühr strapazieren und brauchen einen Klima-Aktionsplan.

Ich möchte Kinder und Jugendliche wie alle Bürgerinnen und Bürger stärker in die städtischen Entscheidungsprozesse einbinden. Ich werde den Stadtverordneten eine öffentliche Beteiligungsrunde vor wichtigen Entscheidungen empfehlen. Das heißt: Kinder und Jugendliche können ihre Meinung sagen und Ideen einbringen. Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbeirat möchte ich dafür niedrigschwellige, digitale Angebote entwickeln.

Eckart Boege (SPD)

Eckart Boege (43), Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, wurde von seiner Partei ins Rennen geschickt..
Eckart Boege (43), Ortsvorsitzender der Ahrensburger SPD, wurde von seiner Partei ins Rennen geschickt.. © SPD Ahrensburg

Es gibt einige offensichtliche Dinge, die nicht ich allein als Bürgermeister, sondern wir als Stadt für Kinder und Jugendliche tun müssen: An erster Stelle steht eine zeitgemäße Ausstattung der Schulen, die gerade im Hinblick auf Digitalisierung heute noch längst nicht überall vorhanden ist. Auch der weitere Ausbau von pädagogisch hochwertigen Ganztagsangeboten bleibt eine wichtige Aufgabe. Eine gute Ganztagsbetreuung kann einen wichtigen Beitrag leisten, dass alle Kinder, unabhängig von den Möglichkeiten ihres Elternhauses, gute Startchancen für ihr Leben bekommen.

Im Juni habe ich eine Sitzung des Kinder- und Jugendbeirats besucht und viel darüber erfahren, was aus Sicht der Jugendlichen in Ahrensburg fehlt oder besser werden könnte. Denn das ist mir wichtig: Nicht „über“ Kinder und Jugendliche sprechen, was wir für sie tun können, sondern „mit“ ihnen.

Bei den Spielplätzen hat sich in Ahrensburg in den letzten Jahren schon einiges getan, hier gibt es aber punktuell Nachholbedarf. Zukünftig sollten wir verstärkt auch Freizeitflächen und Freiraum für Jugendliche schaffen. Einige Ideen dazu hat der Kinder- und Jugendbeirat schon entwickelt und ich hoffe, dass wir vieles davon schnell umsetzen können.

Ein ausreichendes Angebot an Sportplätzen und -hallen ist natürlich auch für Kinder- und Jugendliche ein großes Thema, für das wir dringend eine Lösung brauchen. Dabei geht es auch um Möglichkeiten für den Freizeitsport wie Bolzplätze, Beachvolleyballfelder oder Basketballkörbe. Eine besondere Herausforderung haben wir bei Schwimmkursen für Kinder, hier brauchen wir dringend mehr Plätze.

Für Jugendliche ist es noch einmal wichtiger als für andere Altersgruppen, auch ohne Auto in Ahrensburg mobil zu sein. Deswegen brauchen wir eine gutes ÖPNV-Angebot, gerade auch in den Abendstunden.

Christian Schubbert (Die Grünen)

Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen als Kandidat nominiert.
Der Stadtverordnete Christian Schubbert (52) wurde von den Grünen als Kandidat nominiert. © Bernd Marzi | Bernd Marzi

Der hohe Standard dessen, was die Stadt Ahrensburg jetzt schon für Kinder und Jugendliche tut, soll auf jeden Fall aufrechterhalten werden. Dazu zählen die vorhandenen Jugendzentren, also das Bruno-Bröker-Haus, die JuKI, der Jugendtreff Hagen, das Kinderhaus Blauer Elefant und das Familienzentrum Blockhaus, sowie die politische Beteiligungsmöglichkeit über Kinder- und Jugendbeirat und Stadtjugendring.

Die weitere Wunschliste ist lang, ist aber abhängig von der Leistungsfähigkeit der Stadt und den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung. Ich sehe folgende Projekte vordringlich für Kinder und Jugendliche: Es fehlen nach wie vor Krippen- und Kitaplätze. Daran muss als erstes gearbeitet werden.

Als zweites hat die Sportstätten-Entwicklungsplanung, deren Ergebnisse seit August vorliegen, aufgezeigt, dass Sportstätten vor allem im Hallenbereich fehlen. Dazu zählen in erster Linie Räumlichkeiten für Sportmöglichkeiten für die Kleinsten, für Eltern-Kind-Turnen, PEKiP oder ähnliche Aktivitäten.

Genauso muss die Planung von Sportstätten mit einer Dreifeldhalle für Ballsportarten und Wintertrainingsmöglichkeiten für Fußballerinnen und Fußballer aufgenommen werden. Die Planungen für den urbanen Stadtpark mit mehreren kleineren Sportstätten, vor allem für Kinder und Jugendliche, aber auch für alle anderen Altersgruppen, werden fortgesetzt. Dort wird auch eine neue Skateranlage integriert werden. Die bisherige Anlage ist in die Jahre gekommen und muss in nächster Zeit ersetzt werden.

Es gibt Stadtteile in Ahrensburg, in denen es keine oder zu wenige Spielplätze gibt: Ganz Ahrensfelde hat nicht einen einzigen Kinderspielplatz. Ahrensburg Ost/Forsthof Hagen hat im Grunde nur den Spielplatz der Grundschule Am Aalfang, und das für ein riesiges Gebiet. Auch dort wären Investitionen wünschenswert.

Lesen Sie hier die bisherigen Fragen:

Warum sind Sie die beste Wahl als Bürgermeister für Ahrensburg?

Was macht Ahrensburg in Ihren Augen besonders lebenswert?

Welche drei Dinge fehlen in Ahrensburg?

Was möchten Sie in Ahrensburg unbedingt erhalten?

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Ahrensburger Innenstadt vor?

Wie bewerten Sie die Parkplatzsituation in Ahrensburg?