Geesthacht. Die ersten Mieter sind in die modernen Wohnungen im Stadtzentrum von Geesthacht eingezogen. Ein Blick in das Quartier und eine Wohnung.
Nach fast zwei Jahren Bauzeit steht der Zillmann-Park kurz vor der Vollendung und damit ist auch ein Ende der Baustelle in Sicht, wegen der es immer wieder zu Behinderungen an der Geesthachter Straße im Stadtzentrum kommt. „Hier tut sich auch nichts“, ruft ein vorbeikommender Radfahrer, als er Bauleiter Dirk Meier erblickt und diesen offenbar mit der Baustelle in Verbindung bringt.
Doch „nichts“ ist nicht richtig. In wenigen Wochen soll der Gehweg hergestellt und die Außenarbeiten damit größtenteils abgeschlossen sein. Zuvor hat der Bauleiter unserer Redaktion einen Einblick in das wegen seiner Größe umstrittene Bauprojekt gewährt. Das Gebäude mit den fünf Geschossen ist stolze 16,50 Meter hoch.
Zillmann-Park in Geesthacht: Umstrittenes Bauprojekt vor Fertigstellung
An den Türschildern mit den Hausnummern 8, 10 und 12 stehen bereits Namen von Mietern. Die ersten Bewohner wohnen schon im Zillmann-Park oder sind gerade beim Einzug. Davon zeugen viele leere Kartons an den Mülltonnen. Insgesamt 72 Wohnungen zwischen 45 und 105 Quadratmetern Größe sind auf die drei Hauseingänge verteilt. „Im Juli haben wir mit der Vermarktung begonnen. 56 Mietverträge sind geschrieben“, berichtet Meier.
Dabei handelt es sich ausschließlich um Sozialwohnungen. Das heißt, die Miete ist auf 6,80 oder 8,30 Euro pro Quadratmeter gedeckelt. Im Gegenzug hatte die 341. Thipa Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH als Bauherr, hinter der der Hamburger Investor Werner Stelling steht, günstige Kredite von der IB.SH erhalten.
Die Wohnungen sind ausschließlich Sozialwohnungen
Nach jahrelangem Streit unter anderem um das Aussehen des Bauprojekts, das die Schwestern Stefanie Zillmann und Nicole Lüders später an Thipa abgetreten hatten, sorgten auch die letzten Änderungen für Knatsch. Zuletzt kippte der Investor eine geplante betreute Wohngruppe, weil dies nicht finanzierbar sei und bot an, stattdessen 100 Prozent Sozialwohnungen zu errichten. In Geesthacht sind mindestens 25 Prozent bei größeren Bauprojekten vorgeschrieben. „Wir haben mit dem Bau mitten in der Krise mit seiner Lieferketten-Problematik begonnen“, erinnert Dirk Meier.
Geblieben sind die drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, von denen zwei schon vermietet sind: an die Hamburger Volksbank und den Geesthachter Pflegedienst PNT. Die mit 250 Quadratmetern kleinste Einheit ist noch frei. Unter dem Haus ist eine Tiefgarage mit 69 Plätzen. Die Zufahrt erfolgt über die Geesthachter Straße, die Ausfahrt über den Parkplatz vom Penny-Markt.
Im Innenhof herrscht eine ungewohnte Ruhe
Dirk Meier führt Besucher am liebsten in den rückwärtig gelegenen Innenhof des U-förmig angelegten Komplexes und verweist auf die Ruhe. Vom Lärm der Bundesstraße dringt in der Tat kaum etwas nach hinten durch. „Das ist ein Gewinn für die Nachbarn“, sagt Meier. Ob jeder dafür gerne so ein großes Gebäude an seinem Grundstück stehen hat, sei dahin gestellt.
Alle Wohnungen sind „durchgesteckt“, das heißt, sie grenzen sowohl an die Geesthachter Straße als auch zum Innenhof und verfügen entweder über einen Balkon oder eine Dachterrasse. Die Bäder sind seniorengerecht und verfügen über bodengleiche Duschen. Wegen der Wellen-Optik zur Straße gibt es bei sechs Wohnungen eine Besonderheit: Sie haben einen eigenen Vorflur.
Noch ist nicht klar, mit welchem Pflaster der Gehweg belegt werden soll
Die Fertigstellung der Außenanlagen sollte indes längst abgeschlossen sein. Für Verzögerungen sorgte unter anderem der Starkregen am 7. August. „Wir mussten auch noch abschließend den Verlauf des Gehwegs abstimmen und welche Pflaster wir nehmen. So läuft es eben im Bau. Es sind alles Prototypen und keine Serienanfertigung wie im Autobau“, gibt Bauleiter Dirk Meier zu Bedenken, der deshalb auch kein genaues Ende der Fertigstellung nennen will.
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Derweil soll es noch einen zweiten Bauabschnitt vom Zillmann-Park geben. Dieses Projekt ist noch in den Händen der Zillmann-Schwestern. Baubeginn ist für Ende 2026 anvisiert. Entstehen soll ein weiteres, u-förmiges Gebäude, das an der großen weißen Front im linken Bereich des ersten Abschnitts „angedockt“ werden soll. Die Fläche des Supermarkts soll erhalten bleiben, der dazugehörige Parkplatz über eine Toreinfahrt erreichbar sein.