Geesthacht. An der Geesthachter Straße rollen ab Februar die Bagger auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses.

Um den „Zillmann-Park“ war es zuletzt ruhig geworden. Doch nun kommt Bewegung in das größte Bauprojekt in der Geesthachter Innenstadt. An der Stelle des ehemaligen Autohauses Zillmann, einiger umliegender Wohnhäuser sowie dem Penny-Markt entstehen an der Geesthachter Straße ganz im Sinne der angestrebten Nachverdichtung der Elbestadt in zwei Bauabschnitten unter anderem mehr als 90 seniorengerechte Wohnungen.

Für den ersten Abschnitt rollen voraussichtlich ab Mitte Februar die Bagger. Zunächst müssen dafür die Gebäude mit den Hausnummern 6 bis 12 abgerissen werden. Das sind das seit 2016 geschlossene Autohaus sowie die links und rechts davon liegenden Wohnhäuser. Wenn das Trümmerfeld abgeräumt ist, soll von Mai an mit dem Rohbau begonnen werden. Für Ende 2022, so zumindest der Plan von Projektleiter Dirk Meier, ist mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zu rechnen.

Wohnungen sind barrierefrei und für Pflegebedürftige geeignet

Die Thipa 341.Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH errichtet zunächst 69 altengerechte Mietwohnungen, von denen einige auch als Alten-Wohngemeinschaft gedacht sind. Die Wohnungen sind barrierefrei und eignen sich aufgrund ihres Raumschnitts dafür, dass sie entsprechend umgestaltet werden können, sollte ein Mieter pflegebedürftig werden.

Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume für die Bewohner, auch eine integrative Wohngruppe mit 18 Jugendlichen soll dort unterkommen und es ziehen einige Geschäfte ein. Das neue Ensemble besteht aus vier Voll- sowie einem Staffelgeschoss und ist 16,50 Meter hoch. Dazu kommt eine Tiefgarage mit 55 Stellplätzen. Einen Stellplatzschlüssel, wie ihn Geesthacht einführen will, gibt es im „Zillmann-Park“ nicht.

Der Baustart verzögerte sich

Der Hamburger Investor Werner Stelling und ein Partner hatten die Pläne zum ersten Bauabschnitt, der rund zwei Drittel der gesamten Maßnahme umfasst, im Herbst 2018 von den namensgebenden Schwestern Stefanie Zillmann und Nicole Lüders gekauft. Weil noch Modifizierungen an den Plänen vorgenommen wurden, verzögerte sich der Baustart für das Projekt.

 Der Baustart für ersten Bauabschnitt am Zillmann-Park an der Geesthachter Straße in Geesthacht steht bevor.
Der Baustart für ersten Bauabschnitt am Zillmann-Park an der Geesthachter Straße in Geesthacht steht bevor. © BGDZ | THIPA 341.Vermögensverwaltungsges. mbH

„Form und Größe sind gleichgeblieben. Wir haben aber andere Grundrisse in den Wohnungen geschaffen, die Fluchtwegsituation überarbeitet und im Erdgeschoss die Welle an der Fassade herausgenommen. Wir haben dem Wohnbereich einen optischen Sockel gegeben“, sagt Projektleiter Dirk Meier. Über die Gestaltung der Fassade hatten die Lokalpolitiker in den Ausschüssen zuvor lange kontrovers diskutiert.

Bis zum Start des zweiten Bauabschnitts im „Zillmann-Park“ dauert es derweil noch bis ins Jahr 2026. Dann bauen die Zillmann-Schwestern ihren Teil mit 24 weiteren barrierearmen Wohnungen an das neue Gebäude an. Im Erdgeschoss soll dann wieder ein Supermarkt mit 800 Quadratmetern Größe einziehen.

Der Bau wird 16,5 Meter in die Höhe gezogen

Auf das markante Schrägdach der Alfred-Nobel-Schule werden die Bewohner in den oberen Stockwerken an der Geesthachter Straße, die gegenüber dem ehemaligen Autohaus Zillmann liegen, nur noch einige Monate blicken können. Grund dafür ist der „Zillmann-Park“ mit über 90 altengerechten Wohnungen, mit dessen Bau nach mehrjähriger Planung Mitte Februar begonnen werden soll. Anstatt des heute aus mehreren Einzelhäusern bestehenden Komplexes wird im Zuge der geplanten Nachverdichtung der Geesthachter Innenstadt ein Bau mit vier Voll- und einem Staffelgeschoss auf 16,5 Metern in die Höhe gezogen.

Das ehemaliges Autohaus Zillmann in der Geesthachter Straße. An dieser Stelle entstehen ab Februar 2021 in einem ersten Bauabschnitt 69 altengerechte Wohnungen.
Das ehemaliges Autohaus Zillmann in der Geesthachter Straße. An dieser Stelle entstehen ab Februar 2021 in einem ersten Bauabschnitt 69 altengerechte Wohnungen. © THIPA 341.Vermögensverwaltungsges.mbH | Thipa mbh

Dort, wo die Schwestern Stefanie Zillmann und Nicole Lüders, zuvor Autos der VW-Tochter Skoda verkauften, sollen ab Ende 2022 – der geplanten Fertigstellung des ersten Bauabschnitts – vor allem ältere Geesthachter oder ältere Neubürger ein Zuhause finden. Im ersten Abschnitt bauen der Hamburger Investor Werner Stelling und ein Geschäftspartner, beginnend mit dem Abriss der Bestandsgebäude im Februar, 69 seniorengerechte Mietwohnungen. Der zweite Abschnitt, der noch den Zillmann-Schwestern gehört, ist erst ab 2026 an der Reihe.

Gemeinschaftsküchen und gemeinsames Wohnzimmer

Im ersten Bauabschnitt entstehen 39 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 20 Drei-Zimmer-Wohnungen und neun Vier-Zimmer-Wohnungen mit alles in allem 5100 Quadratmetern Wohn- und etwa 470 Quadratmetern Gewerbefläche. Die Mietwohnungen sind zwischen 45 und 104 Quadratmeter groß und erstrecken sich jeweils nur über eine Ebene. „Zusätzlich gibt es auch einige Alten-WGs“, betont Dirk Meier, der sich im Auftrag der Thipa 341.Vermögensgesellschaft mbH um das Projekt kümmert.

In diesen Wohngemeinschaften hat jeder Bewohner ein eigenes Zimmer und eigenes Bad, dazu gibt es eine Gemeinschaftsküche und ein gemeinsames Wohnzimmer. „Wir sind aber keine Pflegeeinrichtung. Bei uns kann jeder wohnen“, betont Dirk Meier. „Altengerecht heißt nur, dass die Wohnungen und Terrassen barrierefrei erreichbar sind. Die Wohnungen können also umgestaltet werden, wenn jemand pflegebedürftig wird“, erklärt Meier. Einige Zimmer sind außerdem so geschnitten, dass sie über einen ausreichend großen Wendekreis für Rollstühle verfügen.

18 Jugendliche sollen in Integrationswohngruppe ziehen

Wenn das Areal von der Firma Eggers aus Tangstedt für den Abriss der alten Gebäude eingezäunt wird, sollen Schautafeln zu Vermarktungszwecken aufgestellt werden. Unklar ist noch, ob Fußgänger während der bis ins Jahr 2022 laufenden Bauphase, auf der südlichen Seite der Geesthachter Straße den Rad- und Fußweg nutzen können. „Die Behörden hätten das gerne. Aus unserer Sicht müssen wir den Weg unter bautechnischen und logistischen Aspekten sperren und die Fußgänger auf die andere Straßenseite leiten“, sagt Dirk Meier.

Für die Integrationswohngruppe mit insgesamt 18 Jugendlichen, die im Erdgeschoss einziehen soll, führt der Projektleiter derweil Verhandlungen mit interessierten Dienstleistern. Welche Art von Geschäften er gerne in den 470 Quadratmetern für Gewerbeflächen sehen würde, darüber hat Meier schon genaue Vorstellungen. „Ich denke da an eine zwecknahe Vermietung, also beispielsweise einen Arzt, eine Physiotherapie-Praxis oder einen Friseur“, sagt der Projektleiter.