Glinde. Wann das Wellness-Hotel Vabali Spa eröffnet, wo neue Wohnungen entstehen und welche Straßen erneuert werden. Der große Überblick.

Investitionen in Bildung und Straßen, dazu neue Wohnungen und solche, die auf den Weg gebracht werden sollen. Nicht zu vergessen der Klimaschutz: In Glinde stehen diverse Projekte an, die vollendet, fortgeführt oder begonnen werden. Eines aus dem Bereich Freizeit überstrahlt jedoch alle anderen.


1. Eröffnung der Wellness-Oase am Golfplatz ist Ende April geplant

So sieht das Vabali Spa in Glinde derzeit aus. Ende April soll die Wellness-Oase eröffnet werden.
So sieht das Vabali Spa in Glinde derzeit aus. Ende April soll die Wellness-Oase eröffnet werden. © René Soukup | René Soukup

„Darauf fiebern wir alle hin“ , sagt Bürgermeister Rainhard Zug und meint damit die Eröffnung der Wellness-Oase samt 80-Zimmer-Hotel neben dem Golfplatz. Ende April sollen Gäste dort übernachten und sich zum Beispiel bei Massagen verwöhnen lassen können. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 60 Millionen Euro. Der Name der Anlage lautet Vabali Spa. Sie kommt im Stil eines balinesischen Dorfes daher.

Das Areal umfasst 36.000 Quadratmeter. Bestandteil der Wellness-Landschaft sind 13 Saunen, zwei Dampfbäder, ein Laconium – eine milde Saunavariante und römisches Schwitz- und Entschlackungsbad mit einer Temperatur von 55 bis 65 Grad – sowie ein 1000 Quadratmeter großer Naturschwimmteich, zwei Pools und weitere Entspannungsbecken. Investoren sind die Unternehmer Stephan und Markus Theune. Sie betreiben mehrere Entspannungs-Tempel hierzulande. In Glinde entstehen 250 neue Arbeitsplätze. Die Straße In der Trift, die vom Zentrum zur Freizeitstätte führt, wurde ausgebaut.

2. In Wiesenfeld entstehen neben Kita 37 SozialwohnungenIm März beginnt die D.R.S Bauregie Dresden damit, 37 Sozialwohnungen am Holstenkamp im Stadtteil Wiesenfeld neben der Kindertagesstätte zu erstellen. Sie sind aufgeteilt in zwei viergeschossige Gebäude mit Fahrstuhl, 40 bis 86 Quadratmeter haben die Einheiten und zwei bis vier Zimmer. Bei der Auswahl der Mieter hat Glinde Vorschlagsrecht. Das Unternehmen übernahm das Grundstück von der Stadt per Erbpacht, hatte bereits die Kita mit ihren drei Geschossen und 1090 Quadratmeter Nutzfläche gebaut. Träger der Einrichtung ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

3. Grundschule Tannenweg wird erweitert und bekommt neue Mensa

So könnte die Erweiterung der Grundschule Tannenweg aussehen.
So könnte die Erweiterung der Grundschule Tannenweg aussehen. © Hage Felshart Griesenberg Architekten BDA | Hage Felshart Griesenberg Architekten BDA

Rund 8,8 Millionen Euro sind für das zweigeschossige Gebäude auf dem Areal der Grundschule Tannenweg eingeplant. Baubeginn ist für August oder September vorgesehen und die Fertigstellung im Sommer 2023. Das Gebäude mit KfW-40-Standard hat im Erdgeschoss eine Mensa und darüber zehn Klassen- sowie fünf Differenzierungsräume. Das Projekt ist europaweit ausgeschrieben, die Auftragsvergabe erfolgt im Februar. Es wird von einem Generalunternehmer übernommen.

Mit der Erweiterung wird die Lehranstalt von vier- auf fünfzügig umgestellt. Mehr als 875.000 Euro steuert der Bund bei aus dem Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Kommunen“. Danach werden die Außenanlagen inklusive des Sportplatzes erneuert für rund zwei Millionen Euro. Glinde hat Aussicht auf einen Zuschuss von knapp 50 Prozent.

4. Grunderneuerung der Straße Großer Glinder Berg für 1,4 Millionen Euro
Mit der Sanierung der Straße Großer Glinder Berg steht die zweite Grunderneuerung an, bei der Anlieger keine Gebühren zahlen. Für die Arbeiten auf dem 375-Meter-Abschnitt sind 1,4 Millionen Euro reserviert. Laut Verwaltung soll es im ersten Halbjahr losgehen.


5. Detailplanung für Lärmschutzwand an der Kreisstraße 80

Stefan Flint (v.l.), Jürgen und Dagmar Coordts und Christiane Flint von der Bürgerinitiative
Stefan Flint (v.l.), Jürgen und Dagmar Coordts und Christiane Flint von der Bürgerinitiative "Lärmschutz K 80“. © HA | René Soukup

200.000 Euro gibt Glinde aus, um den Bau einer Lärmschutzwand an der Kreisstraße 80 voranzubringen. Dafür wird eine Baugrunduntersuchung gemacht und im Anschluss mit der Detailplanung begonnen. Die aktuelle Wand ist marode, zudem fehlen Elemente. Anlieger fordern seit Jahren Besserung. Sie hatten eine Bürgerinitiative gegründet. Die Verwaltung möchte ihnen Teile ihrer Grundstücke abkaufen und die Konstruktion nach hinten versetzen.

Dieser Vorschlag stieß auf wenig Gegenliebe. Unter anderem lagen die Preisvorstellungen zu weit auseinander. Laut Bürgermeister Zug gibt es inzwischen Personen, die veräußern wollen. Ihre Bedingung: In dem Bereich soll kein Radweg entstehen. Für März ist eine Anwohnerversammlung geplant. Außerdem führt der Verwaltungschef Gespräche mit seinem Reinbeker Kollegen Björn Warmer und dem Kreis. Er will gewappnet sein für den Fall, dass die Wand am jetzigen Standort gebaut werden muss. Eigentümer der Fläche sind nämlich der Nachbar sowie der Kreis Stormarn.


6. Beschluss des integrierten Klimaschutzkonzepts
Einen Entwurf des integrierten Klimaschutzkonzepts hat die Verwaltung der Politik bereits präsentiert. Im Februar soll es die Stadtvertretung absegnen. In dem Dokument sind rund 30 Maßnahmen aufgeführt. Dazu zählen der Bau von Solaranlagen auf städtischen Immobilien, eine Kampagne, um auch private Haushalte von der Umrüstung zu überzeugen, Ausbau der Quartiersmobilität durch Car- und Bikesharing und ein Mobility Hub im Zentrum.

7. Medienentwicklungskonzept für sechs Schulen
Mehr als 3000 Jungen und Mädchen besuchen die Glinder Schulen, davon sind 50 Prozent Auswärtige. In der Stadt gibt es ein Gymnasium, eine Förderschule und jeweils zwei Gesamt- und Grundschulen. Für alle wird ein Medienentwicklungskonzept fertiggestellt. Das ist Voraussetzung, um Fördermittel des Bundes zu erhalten. Die Stadt kalkuliert mit einer Million Euro, steuert selbst drei Millionen bei für die Digitalisierung an den Lehranstalten.

8. Entscheidung über Kauf der Suck’schen Kate bahnt sich an

Die Suck’sche Kate in Glinde ist in einem schlimmen Zustand.
Die Suck’sche Kate in Glinde ist in einem schlimmen Zustand. © René Soukup | René Soukup

Die 1855 erbaute Suck’sche Kate an der Dorfstraße im Zentrum ist Kulturdenkmal, verfällt aber zusehends. Das reetgedeckte Haus könnte in den Besitz der Stadt übergehen, denn der Eigentümer ist jetzt verkaufsbereit. Die Politik hat 600.000 Euro zurückgelegt, um handlungsfähig zu sein. Einige Parteienvertreter haben einen Bürgerentscheid ins Spiel gebracht, weil die Modernisierungskosten den Kaufpreis um ein Mehrfaches übersteigt.

9. Volkshochschule geht in Stiftung über
Die Volkshochschule wird zum 1. Januar Bestandteil der Sönke-Nissen-Park-Stiftung als selbstständige Sparte mit dem Namen „Glinder Kultur- und Bildungswerk (GKB)“. Der neue Leiter Maik Reiser wurde durch Vorgängerin Marlies Lehmann eingearbeitet. Sie geht jetzt in den Ruhestand. Künftig sollen Menschen den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (einst Hauptschulabschluss) in Modulen machen können.

10. Ex-San-Lorenzo am Mühlenteich vor dem Abriss

Die Villa Bode in Glinde.
Die Villa Bode in Glinde. © René Soukup | René Soukup

Die Villa Bode am Mühlenteich ist vor allem als San Lorenzo bekannt, ein italienisches Nobel-Restaurant. Der Betrieb hat wegen Corona aufgegeben. Eigentlich wollte Gastronom Giuseppe Dellavecchia erweitern, dafür wurde der Bebauungsplan geändert. Dann verkaufte er die Immobilie an einen Aumühler Geschäftsmann. Darüber ärgert sich die Politik. Denn der neue Eigner plant den Abriss des 1887 erbauten Gebäudes, will einen Komplex mit sechs bis acht Luxus-Wohnungen bauen. Das Haus kann voluminöser gestaltet werden als das jetzige.

11. Bebauungsplan für 113 Wohnungen am Weißdornweg
Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia plant eine Nachverdichtung in seinem Quartier im Stadtteil Wiesenfeld mit 113 Einheiten, 30 Prozent davon öffentlich gefördert. Auf dem Areal zwischen Ahornweg, Weißdornweg, Holstenkamp und Schlehenweg gehören dem Unternehmen bereits 278 Wohnungen. Vonovia hat angekündigt, dort Car- und Bikesharing anzubieten. Laut Bürgermeister Zug könnte der Bebauungsplan 2022 verabschiedet werden.

12. Haspa-Vergrößerung wird konkreter
Der Grundstückseigner will das Gebäude an der Mühlenstraße, in dem die Hamburger Sparkasse beheimatet ist, durch einen Neubau ersetzen. Daneben ist ein weiteres Haus geplant. In den Komplexen sind rund 50 Wohnungen angedacht. Auch hier muss der Bebauungsplan geändert werden. Die Politik hat Bereitschaft signalisiert.

13. Gewerbepark an der Wilhelm-Bergner-Straße soll wachsen
Das Immobilienunternehmen Beos will eine fünf Hektar große Gewerbefläche an der Wilhelm-Bergner-Straße entwickeln. Der Bauantrag ist gestellt. Eine Hamburger Firma aus der Metallbranche will in Glinde ansiedeln.

14. Wohnungen auf dem Alten Gleisdreieck
Im April beginnt die Bebauung des Alten Gleisdreiecks mit 89 Wohnungen, 36 davon öffentlich gefördert, und 31 Reihenhäusern zur Miete. Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack investiert rund 34 Millionen Euro in das Projekt.