In Glinde eröffnet bald ein 60 Millionen Euro teures Hotel-Spa – mit 13 Saunen, Dampfbädern und einigen Besonderheiten.
- Wellness-Oase in Glinde soll schon bald eröffnen
- Das Vabali Spa wird wie ein balinesisches Dorf gebaut
- Zur Wellness-Oase gehört ein Hotel und viele Saunen
Das balinesische Dorf in Glinde wächst. An der Straße In der Trift neben dem Golfplatz sind mehrere kleine Häuser mit Spitzdächern zu sehen sowie ein großes Gebäudeensemble, das in Teilen geklinkert ist. Überall Sandhügel, im hinteren Teil des Areals schwenkt ein Baukran. Die Arbeiten an der Wellness-Oase in Glinde samt Hotel, die wie ein Ort auf der zu Indonesien gehörenden Insel im Indischen Ozean daherkommt, gehen voran.
Von außen betrachtet fehlt nicht mehr viel, bis die Anlage fertiggestellt ist, zumal die unterirdischen Leitungen allesamt verlegt sind. Doch insbesondere in den Segmenten ist noch einiges zu tun. Die Investoren Stephan und Markus Theune haben sich jetzt festgelegt, wollen Ende April ihr Vabali Spa eröffnen.
Wellness-Oase in Glinde: Vabali Spa eröffnet bald
Das Projekt kostet rund 60 Millionen Euro. Der Name der Freizeitstätte klingt exotisch: Vabali Spa. Namensgleiche Häuser betreiben die Brüder bereits in Berlin und Düsseldorf. Dort können Gäste allerdings nicht übernachten. Die Theunes sind seit 30 Jahren im Geschäft und überaus erfolgreich in der Wellness-Branche. Durch ihr Engagement hat Glinde ein Alleinstellungsmerkmal. Einen vergleichbaren Komplex gibt es im norddeutschen Raum nicht. In Reihen der Politik gibt es aber auch kritische Stimmen. Nicht alle Entscheidungsträger stimmten der Änderung des Bebauungsplans zu.
Bürgermeister Rainhard Zug hingegen ist ein Verfechter der Anlage, die sich über ein 36.000-Quadratmeter-Areal erstreckt. Bestandteil der Wellness-Landschaft sind 13 Saunen, zwei Dampfbäder, ein Laconium – eine milde Saunavariante und römisches Schwitz- und Entschlackungsbad mit einer Temperatur von 55 bis 65 Grad – sowie ein 1000 Quadratmeter großer Naturschwimmteich, zwei Pools und weitere Entspannungsbecken. Das integrierte Hotel hat drei Geschosse, auf denen sich 80 Zimmer verteilen.
Wellness-Oase: Hotel in Glinde ist fast fertig
In diesem Bereich sind die Handwerker am weitesten fortgeschritten. „Das Hotel ist für uns fast fertig, Böden sind gelegt. Was jetzt noch fehlt, sind die Türen plus das Einrichten mit Mobiliar“, sagt Stephan Theune. Ein Musterzimmer existiert seit März. Es ist 26 Quadratmeter groß. Holzboden, Kommode und Nachttischschränke sind im dunklen Braunton gehalten, die Tapete hinter dem Bett ist in Dschungeloptik gestaltet. Beige Wände, die weiße Decke sowie mehrere Lampen unterschiedlicher Größe sorgen für Wohlfühlatmosphäre.
Nebenan im Spa dominiert noch die Farbe Grau. Der Pool ist gespachtelt, aber noch nicht gefliest. Dafür sind schon Umkleideschränke eingebaut und Säulen verkleidet. Draußen stehen einige Figuren. Die Lagerhalle nebenan ist proppenvoll mit Material. „Wir hoffen, dass es ein milder Winter wird“, sagt Stephan Theune mit Blick auf den gesteckten Zeitplan.
Dutzende Container für Wellness-Oase in Glinde verschifft
Mit den Erdarbeiten auf dem Gelände hatten Fachkräfte im Herbst 2019 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war Markus Theune zur Materialbeschaffung für mehrere Wochen in Indien und auf Bali unterwegs. Dutzende Container wurden für das Glinder Projekt verschifft. In den Gebäuden sind viel Holz und Naturstein verarbeitet, dazu antike Ziegel im Außenbereich.
Es gibt eine unterirdische Technikzentrale, die 300 Quadratmeter misst und eine 3,50 Meter hohe Filteranlage beinhaltet. Zwei Blockheizkraftwerke liefern Wärme. Die Straße In der Trift, die von der Innenstadt zum Vabali Spa führt, wurde ausgebaut. Die Theunes schaffen rund 250 Arbeitsplätze in der 18.900 Einwohner zählenden Kommune und sollen ein großer Gewerbesteuerzahler werden.
- Sie ist Chefin der neuen Glinder Wellness-Oase
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Die erste wichtige Personalentscheidung haben die Unternehmer getroffen: Seit August ist Evelyn Bannasch Geschäftsführerin der Glinder Wellness-Oase. Sie hatte zuvor neun Jahre als General Manager im Meridian Spa in Hamburg-Poppenbüttel gearbeitet. Die studierte Fitnessfachwirtin ist gerade dabei, das Führungs- und Verwaltungsteam zusammenzustellen. „80 Prozent der Stellen sind besetzt, wir haben noch drei Positionen offen“, sagt Bannasch. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sie Gastronomie- und Hotelfachkräfte sowie Physiotherapeuten einstellen. Bei der Inbetriebnahme will die Chefin 180 Personen rekrutiert haben.
Auf der Anlage ist Platz für bis zu 500 Tagesgäste. Angepeilt ist eine Auslastung von 70 Prozent im ersten Geschäftsjahr. Die Kölner Unternehmer hoffen auch auf viele Golf-Urlauber, die im Hotel einbuchen. Dieses können sie bei Bedarf um 60 Zimmer erweitern. Mit ihren Spa-Anlagen setzen die Theunes pro Jahr rund 60 Millionen Euro um.