Eine Umfrage der niedersächsischen FDP wurde offenbar manipuliert. In der Umfrage ging es um die Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke.
Hannover. Ein Hackerangriff soll eine Internetumfrage der niedersächsischen FDP-Fraktion zu längeren Atomlaufzeiten verfälscht haben. Von 16.000 abgegebenen Stimmen stammten rund 9900 von einem Computer-Server, sagte Fraktionschef Christian Dürr. Bei der Abstimmung sprachen sich 85 Prozent gegen die längeren Laufzeiten aus. Dürr vermutet grüne Kreise hinter dem Angriff.
Die niedersächsische FDP-Fraktion hat eine Internet-Umfrage zu längeren Atomlaufzeiten ins Netz gestellt - und wittert jetzt eine Manipulation von Atomkraftgegnern. Von rund 16.000 abgegebenen Stimmen stammten etwa 9900 von ein und derselben IP-Adresse eines Servers der Uni Kaiserslautern, teilte die Fraktion am Mittwoch in Hannover im Internet mit. „Bei einer Abgabe von bis zu 10 Stimmen pro Sekunde müssen wir leider von maschineller Einflussnahme ausgehen.“
FDP-Fraktionschef Christian Dürr sprach von einem „Hacker-Angriff“. Er vermutet, dass grüne Kreise die Umfrage gezielt manipulieren wollten. Normalerweise beteiligten sich rund hundert Nutzer an den regelmäßigen Internet-Umfragen der FDP, sagte Dürr. Die Freidemokraten befürworten es, dass die Atommeiler im Durchschnitt 12 Jahre länger als noch unter Rot-Grün vereinbart am Netz bleiben sollen.
Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel schrieb an Dürr, er könne verstehen, dass ihm die Umfragewerte nicht gefielen. Es sei aber peinlich, jetzt von einem gezielten Hacker-Angriff zu sprechen. Auch nach dem Abzug der kritisierten 9900 Stimmen sei eine Mehrheit bei der Umfrage gegen längere Atomlaufzeiten.