Zur ersten Lübecker Bildungskonferenz haben sich am Montag rund 120 Lehrer, Erzieher, Ausbilder und andere Experten getroffen.
Lübeck. Zur ersten Lübecker Bildungskonferenz haben sich am Montag rund 120 Lehrer, Erzieher, Ausbilder und andere Experten getroffen. Sie wollten darüber diskutieren, wie Lübecks Bildungslandschaft transparenter und effektiver gestaltet werden kann. Ziel müsse es sein, Lübecks Bildungswesen stärker aus Sicht der Kinder und Jugendlichen zu betrachten, sagte Schulsenatorin Annette Borns (SPD) zur Eröffnung. Die Konferenz ist Teil des bundesweiten Projektes „Lernen vor Ort“, an dem Lübeck als einzige Kommune Schleswig-Holsteins teilnimmt.
Die erste Konferenz befasste sich speziell mit dem Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf. „In Lübeck gibt es rund 100 Bildungs- und Beratungsangebote von der allgemeinbildenden Schule über die Berufsberatung der Agentur für Arbeit bis zum Jugendmigrationsdienst und zum Schulverweigerer-Projekt“, fasste Beatrix Hahner vom Bereich Kultur und Bildung der Hansestadt Lübeck zusammen. Dennoch scheiterten viele Jugendliche an der Schwelle Schule-Hochschule-Arbeitswelt.
Wie das bestehende Beratungsangebot jungen Menschen, Eltern, Schulen und Beratungsinstitutionen bekannter gemacht werden kann, darüber wollten die Konferenzteilnehmer im Anschluss an die Bestandsaufnahme in sechs Fachforen beraten. Denn Ziel der Konferenz sei es auch, darauf zu schauen, ob alle Angebote tatsächlich sinnvoll seien, sagte Borns. „Die Lübecker Bildungslandschaft ist oft unübersichtlich, nicht zuletzt wegen der Vielfalt der Fördertöpfe. Deshalb ist die kommunale Steuerung des Angebots auch ein Ziel dieser Konferenz“, betonte sie. Am Ende müsse eine Bildungslandschaft stehen, in der attraktive Angebote der Berufsorientierung an Schulen feste Bestandteile seien.
Eine zweite Bildungskonferenz noch in diesem Jahr soll sich nach Angaben der Hansestadt Lübeck mit dem Bildungsübergang von der Kindertagesstätte zur Schule befassen. Langfristig plant die Stadt ein „Lübecker Bildungsmodell“, das Bildung für alle Altersgruppen als Querschnittsaufgabe verankert und durch ein systematisches Monitoring weiterentwickelt. Die 2009 gestartete Initiative „Lernen vor Ort“ des Bundesbildungsministeriums ist Teil der Qualifizierungsoffensive „Aufstieg durch Bildung“ und will Kommunen Anreize zum Aufbau eines lokalen Bildungsmanagements geben.