Die Zahl der Medizinstudienplätze soll ausgebaut werden. Die Abschaffung des Studiengangs in Lübeck wäre ein Rückschritt.
Lübeck/Berlin. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) will die medizinische Fakultät der Universität Lübeck vor dem Aus bewahren. Nach Informationen des „Flensburger Tageblatts“ traf sie sich am Montag mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) zu einem einstündigen Gespräch in Berlin, um über Möglichkeiten zu reden, die Schließung des Studiengangs abzuwenden. Vor Vertrauten habe Schavan bereits deutlich gemacht, das sie „nicht mitansehen will, wie der Studiengang abgewickelt wird“. Die Bundesregierung habe vor allem deshalb ein Interesse daran, die Arztausbildung an der Uni Lübeck zu erhalten, weil sie die Zahl der Medizinstudienplätze in Deutschland ausbauen will.
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Allerdings sei eine finanzielle Hilfe des Bundes kompliziert, da Schavan der Lübecker Hochschule wegen der Bildungshoheit der Länder nicht ohne weiteres mit Geld aus dem Bundeshaushalt unter die Arme greifen kann. Die Landesregierung will den Medizinstudiengang in Lübeck schließen und dadurch jährlich 24 Millionen Euro einsparen. Kritiker befürchten, dass bei einem Wegfall der 1500 Medizinstudienplätze auch die übrigen fast 1000 Studienplätze in Gefahr sind und damit die komplette Hochschule. Außerdem sorgt man sich in Lübeck, dass medizintechnische Unternehmen abwandern und die Stadt insgesamt 20 000 Einwohner verlieren könnte.