Schwarzenbek. Der zweite Teilabschnitt ist asphaltiert und mit Markierungen versehen. Für Autofahrer ist er noch tabu – andere nutzen ihn bereits.
1,6 Kilometer Fahrbahn, 7500 Tonnen Asphalt und Bitumen, neun Tiefbauer und diverse Lkw-Fahrer: Auf der Baustelle für die neue Umgehungsstraße am Schwarzenbeker Stadtrand herrschte im Oktober dieses Jahres Hochbetrieb. Innerhalb von einer guten Woche haben die Straßenbauer aus Thüringen die 7,5 Meter breite Fahrbahn asphaltiert.
Eine besondere Herausforderung war das für die Fahrer der Muldenkipper, die den heißen Asphalt aus der Nähe von Gudow holten und mangels Wendemöglichkeiten bis zum Fahrbahnfertiger, der den Straßenbau an der B 404 in Richtung B 207 startete, rückwärts fahren mussten. Zu Beginn der Arbeiten die volle Strecke von mehr als 1,5 Kilometern im Rückwärtsgang mit mehr als 100 Grad heißem Asphalt auf der Ladefläche.
Straßenbau war im Sommer ein Geduldsprobe für die Autofahrer
Auch für die Autofahrer waren die Bauarbeiten eine Geduldsprobe, da in den Sommermonaten die scharfe Kurve von der Bundesstraße 404 in die Kerntangente (Ernst Schefe Allee) für vier Wochen voll gesperrt war. Deshalb mussten auswärtige Autofahrer weite Umwege in Kauf nehmen, um in die Europastadt zu gelangen. Insgesamt laufen die Arbeiten aber weitestgehend abseits des fließenden Verkehrs in der Feldmark, sodass Behinderungen nur dann auftreten, wenn die erforderlichen Kreisverkehre gebaut werden, um die Trasse anzubinden.
Damit wächst die Ortsumgehung der Europastadt ein Stück weiter. Seit zwei Monaten ist der zweite Teilabschnitt von der B 404 bis zur B 207 scheinbar fertig, weil die Fahrbahn asphaltiert ist und die Fußgängerbrücke von Schwarzenbek in Richtung des Totenwegs nach Grove beschritten werden kann. Doch es gibt noch zahlreiche Restarbeiten an den Knicks und am Fahrbahnrand, an dem noch Leitplanken fehlen. Auch das Fledermausleitsystem über die Brücke ist noch nicht fertig. Gerade dies ist aber ein entscheidendes Kriterium, um die Umweltschutzauflagen zu gewährleisten.
Straße ist bereits fertig, Restarbeiten aber noch nicht
„Wir liegen mit den Arbeiten voll im Plan. Spätestens am 30. April 2023 werden wir den Teilabschnitt für den Verkehr freigeben“, sagt Eckhard Templin, der die Bauarbeiten für den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Schleswig-Holstein leitet. Deshalb sieht es trotz des bereits vor Wochen gegossenen Asphalts und der mittlerweile auch aufgebrachten Fahrbahnmarkierungen so aus, als wenn die Trasse bereits fertig wäre. Das ist aber angesichts der fehlenden Restarbeiten nicht der Fall.
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Während Autofahrer noch einige Monate warten müssen, bis sie die neue Straße nutzen können, haben Wanderer, Radfahrer und Rollerblader die Fahrbahn bereits in Beschlag genommen. Bedauerlicherweise auch andere: Denn die neue Fußgängerbrücke ist bereits mit Graffiti verunziert.
Wichtige Verkehrsachse für die Entlastung der Innenstadt
Die Umgehungsstraße ist eine wichtige Verkehrsachse, die Schwarzenbek entlasten soll. Im kommenden Jahr geht es mit dem Bau weiter. Bereits seit 2019 läuft die Umsiedelung der Haselmäuse im weiteren Streckenverlauf des insgesamt 2,9 Kilometer langen Teilstücks der Umgehungsstraße vom Kreisverkehr an der B 207 bis zur Kreisstraße 17 (Grabauer Straße). Im kommenden Jahr soll ein Kreisverkehr an der K 17 entstehen. Die Trasse vom Kreisel an der B 207 bis zum Kreisel an der K 17 ist 2024 dran.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 19 Millionen Euro. Die Umgehung ermöglicht auch eine Verkehrsberuhigung in der Schwarzenbeker Innenstadt. Aktuell laufen Gespräche, wie diese gestaltet werden könnte.