Schwarzenbek. Verlängerung der B404 an die Ortsumgehung wird im Juli gebaut. Wer jetzt gen Norden möchte, muss einen weiten Umweg fahren.

Der Bau der seit Jahrzehnten von vielen Schwarzenbekern erhofften Umgehungsstraße geht zügig voran. Allerdings wird es in den kommenden drei Wochen erhebliche Behinderungen für diejenigen geben, die die Stadt über die B404 in Richtung Norden verlassen oder diese aus Richtung Trittau erreichen wollen.

Bau der Ortsumgehung erfordert Vollsperrung im Bereich B 404/Ernst-Schefe Allee

Während ein Großteil der Arbeiten abseits der Bebauung in der Feldmark stattfindet, wird jetzt die Ortsumgehung in der scharfen Kurve an der Bundesstraße 404/Ernst-Schefe-Allee (ehemals Kerntangente) angebunden. An dieser Stelle wird eine neue Einmündung geschaffen. „Für die Arbeiten ist eine Vollsperrung dieses Bereichs erforderlich“, sagt Dagmar Barkmann, Pressesprecherin des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV).

Der Verkehr wird künftig von der B 404 direkt auf die künftige Umgehung (B 209) weitergeleitet, und es gibt nach dem Umbau keine abknickende Vorfahrt mehr in Richtung Ernst-Schefe-Allee. „Grund für die Sperrung sind Fräs- und Asphaltierungsarbeiten zur Anpassung des Straßengefälles an die neue Planung. Diese Arbeiten können nur über die gesamte Fahrbahnbreite ausgeführt werden. Ein halbseitiges Arbeiten ist sowohl technisch, als auch aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht möglich“, erläutert Dagmar Barkmann.

Rätselraten in Schwarzenbek über die Umleitungsschilder

Schon jetzt weisen Schilder auf die geplante Umleitung hin.
Schon jetzt weisen Schilder auf die geplante Umleitung hin. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Die Sperrung beginnt am Sonntag, 3. Juli, um 22 Uhr und dauert voraussichtlich bis Sonnabend, 23. Juli, 20 Uhr. Im Stadtgebiet stehen bereits Umleitungsschilder, die allerdings noch mit orangefarbenen Markierungen durchgestrichen sind. Über die möglichen Gründe für die anstehende Umleitung wurde bereits auch sehr intensiv in sozialen Medien diskutiert.

Wie bereits beim Bau des Kreisverkehrs an der Bundesstraße 207 östlich des Lupusparks hat der Landesbetrieb die Arbeiten in die Sommerferien gelegt, weil dann erfahrungsgemäß nicht so viele Autofahrer unterwegs sind. Denn durchschnittlich wird die Ortsdurchfahrt von Schwarzenbek täglich von 10.000 Fahrzeugen frequentiert, wie Zählungen ergeben haben.

Neben der Anbindung der Bundesstraße 404 an den zweiten Teilabschnitt der Ortsumgehung steht in diesem Jahr unter anderem noch die Fertigstellung der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Trasse in Richtung Totenweg an.

Keine Verzögerungen durch die Krise auf dem Baustoffmarkt

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten, Baustoffe zu beschaffen, liegen die Arbeiten laut LBV im Plan. „Für die bereits beauftragten Baulose ist die Materialbeschaffung laut Auskunft der bauausführenden Firmen sichergestellt. Zu zukünftig noch auszuschreibenden Baulosen kann zur Zeit keine Aussage gemacht werden“, sagt Dagmar Barkmann.

Aktuell geht der Landesbetrieb davon aus, dass die Arbeiten im Bereich zwischen den Bundesstraßen 404 und 207 bis Ende des kommenden Jahres fertiggestellt werden.

Für den weiteren Abschnitt von der Bundesstraße 207 bis zur Gra­bauer Straße rechnet der LBV mit einer Bauzeit bis zum Jahr 2025. Die Trasse hierfür ist bereits abgesteckt, es gibt allerdings noch Probleme mit der Umsiedlung von Haselmäusen. Die Gesamtkosten für den zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf 19 Millionen Euro, die vom Bund bezahlt werden. Die Stadt wird lediglich mit den Kosten für einen Radweg beteiligt.

Auch ein dritter Bauabschnitt zur B 209 ist bereits geplant

Geplant ist auch ein dritter Bauabschnitt, der weiter von der Gra­bauer Straße zur Bundesstraße 209 führt. Dafür laufen die Planvorbereitungen. Allerdings muss in diesem Bereich auch eine Brücke über die Bahnlinie gebaut werden.

Die Ortsumgehung hat eine lange Geschichte. Die ersten Planungen begannen vor 40 Jahren. Der Streckenabschnitt I der Ortsumgehung von der B 404 im Bereich Radekamp bis zum Zubringer Nord ist seit 1997 in Betrieb. Die gegenwärtige Ausbaustufe begann 2021 mit dem Bau eines Kreisverkehrs an der B 207 sowie dem Neubau von zwei Regenrückhaltebecken sowie Rad- und Fußwegbrücke mit einer Leiteinrichtung für Fledermäuse.