Lauenburg. Das Desaster im Baugebiet Birnbaumkamp soll sich nicht wiederholen. Änderungsantrag soll den Vertrag wasserdicht machen.

Die schlechten Erfahrungen aus dem Birnbaumkamp in Lauenburg haben Politik, Verwaltung und vor allem die Bewohner geprägt. Mit der Erschließung des Wohnbaugebietes geht es nicht voran. Es gibt keine befestigten Straßen und für die provisorische Straßenbeleuchtung im ersten Bauabschnitt ist die Stadt in Vorleistung gegangen. Umso aufmerksamer schauen Lauenburgs Politiker darauf, dass sich dieses Desaster in anderen Baugebieten nicht wiederholt.

Marcus Pape und Thorsten Naths von der Erschließungsgesellschaft Windmühlenkamp mbH aus Mölln wollen an der Berliner Straße auf einem ehemaligen Kleingartengelände 149 Eigentumswohnungen errichten. Der Bebauungsplan ist seit Ende 2021 rechtskräftig, eigentlich sollten die Arbeiten schon im Frühjahr vergangenen Jahres begonnen haben. Doch noch ist der Erschließungsvertrag nicht abgeschlossen. Zwar hatte der Bau- und Planungsausschuss Anfang Mai für den Entwurf endlich grünes Licht gegeben, doch das letzte Wort hat die Stadtvertretung. Die kommt am Dienstag, 11. Juli, vor der Sommerpause noch einmal zusammen.

Neubaugebiet Windmühlenkamp: Grüne setzen auf Erschließungsvertrag

Im Erschließungsvertrag mit der Investorengemeinschaft werden alle Schritte bis zu dem Zeitpunkt geregelt, an dem die Stadt die Erschließungsanlagen in ihre Verantwortung übernimmt. Dabei geht es unter anderem um die Fahrbahn mitsamt der Einläufe zur Straßenentwässerung, Parkflächen, Geh-und Radwege, fußläufige Wegeverbindungen, Sitzgelegenheiten, das sogenannte Straßenbegleitgrün sowie die Beschilderung innerhalb des Wohngebietes.

Auch Fragen der Haftung sowie die Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Zeitplanes sind im Vertrag geregelt. Demnach behält sich die Stadt vor, im Versäumnisfall die Erschließung auf Kosten der Investoren selbst vorzunehmen. Baubeginn wird sein, wenn sich eine erfolgversprechende Verkaufsquote abzeichne, heißt es deshalb vonseiten der Investoren.

Grünen geht der Entwurf nicht weit genug

Nach dem Willen der Investoren sollen die Wohngebäude auf dem Areal in zwei Bauabschnitten errichtet werden. Das erinnert an das Baugebiet Birnbaumkamp im Westen der Stadt und die damit verbundenen Probleme. Lauenburgs Grüne wollen darum auf Nummer sicher gehen und bringen zur Stadtvertretersitzung einen Änderungsantrag ein.

Demnach soll unter anderem der öffentliche Spielplatz, der gemeinsam durch die Stadt und die Investoren errichtet wird, schon im Zusammenhang mit dem ersten Bauabschnitt errichtet werden. Gleiches gilt für die zum Baugebiet führende Stichstraße. Auch zur Straßenentwässerung und zur Errichtung der Fußwege wollen die Grünen verbindliche Zeitvorgaben vereinbaren.

Beim Thema Sicherheitsleistung wollen die Grünen ebenfalls an die Erfahrungen aus dem Birnbaumkamp anknüpfen. Für dieses Baugebiet liegen der Stadt zwar Bürgschaften vor, aber um die ausstehenden Erschließungsarbeiten selbst zu leisten, reichen die längst nicht aus.

Die Inflation und die allgemeine Erhöhung der Baukosten sorgten im Laufe der Jahre für eine Unterdeckung. Das soll im Windmühlenkamp ausgeschlossen werden. Alle fünf Jahre soll die hinterlegte Bürgschaftssumme für die Erschließungsarbeiten auf Angemessenheit geprüft werden.

Die Sitzung der Stadtvertretung am Dienstag, 11. Juli, beginnt um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule. Die Einladung und die Tagesordnung gibt es auf der Seite www-lauenburg.de.