Lauenburg. Für die np Projektentwicklung ist es das bisher größte Projekt. Die Vermarktung der Wohnungen beginnt noch in diesem Jahr.

Hier und da ein blühender Strauch, ansonsten erinnert kaum noch etwas daran, dass auf dem Gelände einst Kleingärtner ihre Beete bestellten. Auf dem etwa zwei Hektar großen Areal in Lauenbug neben dem Walter-Gerling-Haus an der Berliner Straße werden mal 149 Familien ein neues Zuhause finden. „Noch in diesem Jahr rollen die Bagger an“, versichert Investor Marcus Pape. Die Planung des Projektes ist abgeschlossen. Den Bauantrag wird seine Gesellschaft in der ersten Maiwoche einreichen.

Seit 2017 versuchte die Stadt vergeblich , das Gelände an einen Käufer zu bringen. Im Februar 2019 beschloss die Politik schließlich mit knapper Mehrheit den Verkauf des Geländes an die np Projektentwicklung GmbH. Zuvor hatte es lange Diskussionen darüber gegeben, ob auf dem Gelände auch öffentlich geförderte Wohnungen entstehen sollen. Unwirtschaftlich aufgrund der baulichen Gegebenheiten auf dem Gelände, meinten die Investoren. Im Oktober vergangenen Jahres dann der Durchbruch: Der Bau- und Planungsausschuss stimmte einstimmig für den Bebauungsplan, die Stadtvertretung gab wenig später grünes Licht für das Projekt.

Wohnungsbau in Lauenburg: Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro

Das Kürzel np im Firmennamen der Gesellschaft steht für die Geschäftsführenden Gesellschafter Thorsten Naths und Marcus Pape. Das Wohnbauprojekt in Lauenburg liegt ihnen besonders am Herzen. „Es ist so ziemlich das größte, das wir bisher in Angriff genommen haben“, sagt Pape. Seit über 20 Jahren entwickelt er mit verschiedenen Partnern kleinere und größere Wohnbauprojekte in der Region.

Mittlerweile sei auch der Kaufpreis an die Stadt entrichtet. Über die Höhe hält sich der Investor bedeckt. Eine andere Summe gibt er jedoch gern preis: Das Investitionsvolumen der geplanten Wohnanlage beträgt rund 50 Millionen Euro. Sorge, dass sich die Investition am Ende nicht rechnet, hat Pape nicht. „Lauenburg hat ein großes Potenzial und wie man an anderen Bauvorhaben sehen kann, ist die Nachfrage nach Wohneigentum in der Stadt ungebrochen“, ist er überzeugt.

Im Wohngebiet Birnbaumkamp waren die 140 Grundstücke in kurzer Zeit vergeben

Bestes Beispiel: Im Wohngebiet Birnbaumkamp am westlichen Stadtrand waren die 140 Grundstücke in kurzer Zeit vergeben. Es soll bei der Stadt sogar eine Liste von 700 Bewerbern geben, die leer ausgingen. Entsprechend groß ist daher schon jetzt das Interesse an den geplanten Eigentumswohnungen an der Berliner Straße.

Ein Beleg dafür dürfte auch die Beteiligung an der digitalen Projektvorstellung im März vergangenen Jahres sein, an der sich zeitweise 150 Interessierte zugeschaltet und zahlreiche Fragen gestellt hatten.

Neun Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 149 Eigentumswohnungen

Mittlerweile ist die Detailplanung der Wohnanlage abgeschlossen. „Wir haben dabei eng mit der Stadt zusammengearbeitet und bewegen uns vollkommen im Rahmen des Bebauungsplanes. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Baugenehmigung zeitnah erfolgt“, sagt Pape.

Eine planerische Herausforderung ist das Projekt allemal. Insgesamt ­müssen acht Meter Höhenunterschied überwunden werden. Außerdem muss Platz für die Fahrzeuge der künftigen Bewohner geschaffen werden. Ursprünglich sollte der Großteil der Autos in Tiefgaragen verschwinden und nur am Rande des Areals Parkflächen angeordnet werden. Jetzt werden die meisten Pkw der Bewohner vor dem jeweiligen Haus einen Stellplatz finden.

Ein Großteil des Baumbestandes bleibt erhalten

Auch Form und Anordnung der Wohngebäude haben sich seit der ersten Projektvorstellung grundlegen verändert. Ursprünglich war angedacht, alle Wohngebäude mit einem Flachdach zu errichten. Jetzt sind nur die Häuser entlang der Berliner Straße so geplant. Die fünf Gebäude im hinteren Bereich des Wohnparks sollen Spitzdächer bekommen.

Ein Großteil des Baumbestandes des ehemaligen Kleingartengeländes bleibt erhalten. Rund um den großen Laubbaum im Osten des Areals wird ein öffentlicher Spielplatz entstehen. Nicht nur die Topographie des Geländes stellte die Planer vor eine Herausforderung. Mitten durch das Gelände führt derzeit eine Sandpiste – der einzige Weg, auf dem die Bewohner der beiden Häuser am Rande des Baugebietes zu ihren Grundstücken gelangen können.

Mit dem Bau soll auch die Vermarktung beginnen

„Diese Zuwegung müssen wir natürlich immer frei halten“, sagt Pape. Die Errichtung der Wohnanlage selbst soll nicht in einzelnen Schritten, sondern in einem Zug erfolgen.

Angst, dass das Projekt wegen fehlender Kapazitäten der Baufirmen verzögert werde, hat er nicht. „Das ist der Vorteil, wenn man seit Jahren mit regionalen Unternehmen arbeitet“, sagt er. Sobald der Bau beginnt, soll auch die Vermarktung der Wohnungen starten.