Lauenburg. In sieben Monaten waren Rohre gezogen, Kabel verlegt, Straßen gebaut und die Beleuchtung installiert. Warum das hier so gut klappte.

Es ist Lauenburgs Vorzeigebaugebiet: Die Erschließung des Areals Leborker Ring an der Juliusburger Landstraße dauerte nur sieben Monate. Vom Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes bis zur Vermarktung der Grundstücke sind etwa 20 Monate vergangen. 22 Familien sollen hier ihren Lebensmittelpunkt finden. Fünf Grundstücke hat sich der Bauträger gesichert. Einige Flächen sind bereits verkauft, die ersten Bautätigkeiten sind zu sehen.

Anders als im Baugebiet Birnbaumkamp müssen die Eigentümer hier nicht jahrelang auf befestigte Straßen und eine funktionierende Straßenbeleuchtung warten. Auch die Tiefbauarbeiten sind schon abgeschlossen. Dicke Kabelbündel ragen aus der Erde, die münden später in die jeweiligen Hausanschlüsse. „Hier hat wirklich alles wie am Schnürchen geklappt“, lobt Bürgermeister Thorben Brackmann. Die Widmung der Straßen als öffentlicher Bereich durch die Stadt ist bereits vollzogen.

Nur regionale Firmen an der Erschließung beteiligt

Das Besondere an diesem Projekt: Vorhabenträger ist das Lauenburger Unternehmen M&E. Auch mit den Erschließungsarbeiten waren nur regionale Firmen betraut. „Wir hatten immer einen kurzen Draht, wenn es etwas zu besprechen gab“, so der Bürgermeister. Emre Karagöz ist Geschäftsführer von M&E. Für das 2018 gegründete Familienunternehmen ist es das erste größere Projekt in Lauenburg. „Wir hatten uns vorgenommen, dass die Grundstücke im ersten Quartal dieses Jahres Baureife haben. Das hat geklappt“, freut sich der Firmenchef.

Die Gesellschaft hatte die etwas über zwei Hektar große ehemalige landwirtschaftliche Fläche aus Privatbesitz gekauft, einschließlich der Hofgebäude, Stallungen und einer Reithalle. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Nahtlos schließt das Areal an das 2005 fertiggestellte Neubaugebiet Grabenkoppel an. Die westlich angrenzende Augraben-Niederung dient der Stadt aus Ausgleichsfläche, um das Ökokonto aus anderen Baumaßnahmen im Gleichgewicht zu halten.

Das Baugebiet Leborker Ring von oben gesehen.
Das Baugebiet Leborker Ring von oben gesehen. © BGZ | M&E

Nachhaltiges Baukonzept im Leborker Ring

Die künftigen Bewohner der Häuser am Leborker Ring werden sich über langsames Internet nicht beklagen müssen. Vorinstalliert sind Rohre für den Glasfaseranschluss der Telekom. Wer sich lieber einen Anschluss durch die Elbe Media GmbH, einem Tochterunternehmen der Versorgungsbetriebe, legen lassen will, hat dazu auch die Möglichkeit. Entsprechende Leerrohre sind bereits verlegt. Das Energiekonzept für den Leborker Ring steht auch fest: „Als die Wärmepumpentechnik noch nicht in aller Munde war, haben wir uns schon darauf festgelegt“, so Emre Karagöz. Die Straßenbeleuchtung ist komplett in LED-Technik installiert.

Ansich haben die künftigen Bauherren bei der Gestaltung ihrer Grundstücke freie Hand, solange der „grüne Charakter“ der ehemaligen Landwirtschaftsfläche erhalten bleibt. Sogenannte Schottergärten sind hier nicht erlaubt. Für die Einfriedung der Grundstücke dürfen nur einheimische Gehölze angepflanzt werden. Erlaubt sind außerdem nur Lichtquellen, die nachgewiesen wenig schädlichen Einfluss auf Vögel und Insekten haben.

Zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder

Auch wenn sich in diesem Wohngebiet vergleichsweise nur wenige Familien ansiedeln, ergeben sich daraus Konsequenzen für die Planung der Infrastruktur. Die Prognose geht davon aus, dass 32 der neuen Bewohner unter 18 Jahren sein werden. Daraus schlussfolgern die Planer, dass somit fünf zusätzliche Krippenplätze benötigt werden, fünf Plätze in der Elementargruppe sowie sechs zusätzliche Plätze in der Grundschule und insgesamt 16 Plätze in den Sekundarstufen I und II.

Auch wenn es im Moment noch eine Warteliste auf Kita-Plätze gibt, dürfte sich die Lage noch in diesem Jahr deutlich entspannen. Im Sommer soll die neue Kita des Vereins Wabe am Glüsinger Weg fertig werden. Insgesamt 140 Plätze, davon 30 für Krippenkinder, sollen hier geschaffen werden. Mit Fertigstellung des Medienzentrums und dem damit verbundenen Umzug der Stadtbücherei beginnt an der Weingartenschule der Umbau mit einer deutlichen Kapazitätserweiterung.

Vermarktung der Grundstücke in vollem Gange

Wer sich für ein Grundstück am Leborker Ring interessiert, hat jetzt noch die Auswahl. „Einige Grundstücke sind verkauft, andere reserviert. Es gibt aber noch attraktive Flächen im Angebot“, sagt Karagöz. In den gängigen Online-Portalen wird derzeit um Käufer geworben. Die Grundstücke sind jeweils zwischen 525 und 722 Quadratmeter groß. Die Kaufpreise beginnen ab etwa 150.000 Euro und richten sich nach der Größe der erworbenen Fläche.

Interessierte können sich aber auch direkt an Emre Karagöz wenden. Erreichbar ist er unter der Telefonnummer 0176/ 59 60 30 10. Weitere Informationen zum Leborker Ring gibt es auf der Seite www.immobilen-me.de. Der Name leitet sich übrigens von der Stadt Lebork (ehemals Lauenburg) in Polen ab. Seit 1991 ist die Stadt in der Woiwodschaft Pommern die Patenstadt von Lauenburg.