Schwarzenbek/büchen. In zwei Bauphasen erneuert die Bahn die Strecke. Auch für Fahrgäste aus Schwarzenbek und Büchen bedeutet das längere Fahrzeiten.
Die Fernverkehr-Strecke der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Berlin zählt zu den wichtigsten in ganz Deutschland. Jede halbe Stunde rauscht ein ICE pro Fahrtrichtung über die 280 Kilometer Schienen zwischen Hansestadt und Hauptstadt. Ab August 2024 bis Dezember und dann nochmal in der zweiten Jahreshälfte von 2025 wird die Strecke aufwendig saniert. 2,2 Milliarden Euro nimmt der Bund dafür in die Hand. Für die Arbeiten muss die Strecke für beide Bauphasen gesperrt werden.
Die Schnellzüge fahren statt durch Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg dann über das niedersächsische Uelzen und Stendal in Sachsen-Anhalt. Dies dauert circa 45 Minuten länger als die bisherige Verbindung. Bahngäste aus dem südöstlichen Kreis können bei manchen Verbindungen auch Lüneburg als Einstiegsbahnhof nutzen. Die Sperrung hat aber nicht nur für Fahrgäste der Strecke Hamburg-Berlin Auswirkungen. Auch Pendler an den Bahnhöfen Büchen und Schwarzenbek müssen umdisponieren.
Wie eine Pressesprecherin der Deutschen Bahn mitteilt, wird die Strecke zwischen Hamburg-Bergedorf und Büchen vom 17. August bis zum 1. September 2024 gesperrt. Das bedeutet, dass zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Hagenow-Land (Mecklenburg-Vorpommern) keine Züge fahren.
Sperrung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin: Das kommt auf Pendler zu
In der Zeit der Sperrung sollen laut Bahn mehrere Ersatzverbindungen eingerichtet werden. Diese verkehren zwischen Hamburg-Bergedorf und Hagenow-Land, Hamburg-Wandsbek Markt über Büchen bis nach Hagenow in der Hauptverkehrszeit und zwischen Hamburg-Wandsbek Markt und Schwerin zweistündlich. Zwischen Hamburg und Schwerin soll es zudem eine Verbindung mit Zwischenstopp in Lübeck geben. Zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Hamburg-Bergedorf fahren die S-Bahnen regulär.
Auf längere Einschränkungen sollten sich Fahrgäste einstellen, die von Schwarzenbek und Büchen aus nach Hagenow und Schwerin pendeln. Für diese Strecke ist eine weitere Sperrung geplant. Diese dauert voraussichtlich vier Wochen vom 2. bis zum 29. September 2024. Auch hier werden mehrere Ersatzfahrten angeboten: Von Büchen nach Hagenow-Land, zu Randzeiten von Hamburg-Bergedorf nach Hagenow-Land. Auf wie viel zusätzliche Fahrzeit sich Bahnkunden einstellen müssen und wie viele Busse eingesetzt werden, kann die Bahn zurzeit noch nicht sagen.
Fahrzeit könnte sich verdoppeln
Aktuell beträgt die Fahrzeit von Hamburg-Bergedorf nach Schwarzenbek mit dem RE1 gerade einmal elf Minuten. Bis nach Büchen sind es 20 Minuten. Für die Zeit der Sperrung müssen sich Pendler auf deutlich längere Fahrtzeiten einstellen. Kartendienste berechnen für die Fahrt zwischen den Bahnhöfen in Bergedorf und Schwarzenbek rund 30 Minuten Fahrtzeit. Von Schwarzenbek aus nach Büchen und umgekehrt wird mit 15 Minuten Fahrtzeit kalkuliert.
Wie Tobias Frohnert, Pressesprecher des Kreises Herzogtum Lauenburg, mitteilt, sei davon auszugehen, dass der Schienenersatzverkehr auch Auswirkungen auf den Stadtbusverkehr in Schwarzenbek haben wird. Möglich erscheint, dass die Fahrtzeiten im Stadtverkehr angepasst werden, um diese auf die Ankunft und Abfahrt des Schienenersatzverkehrs anzugleichen. Erste Abstimmungsgespräche hierzu soll es im Mai geben.
Mehr Waggons für volle Züge
Direkt betroffen von den Arbeiten in der zweiten Bauphase im kommenden Jahr werden Bahnkunden in Schwarzenbek sein: Dann nämlich soll der Bahnsteig an Gleis 1 des Bahnhofs um 54 Meter auf eine Gesamtlänge von 220 Meter ausgebaut werden. „Der Mittelbahnsteig an Gleis 4 und 5 erhält zudem ein Bahnsteigdach für besseren Wetterschutz“, so die Bahnsprecherin.
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Es ist davon auszugehen, dass dies auch Auswirkungen auf die Parkplatzsituation rund um den Bahnhof hat. Auch in Müssen sollen die Bahnsteige auf 220 Meter verlängert werden. Bisher messen diese nur 145 Meter. Pro Bahnsteig soll zudem ein Aufzug installiert werden, um den barrierefreien Zugang zu gewährleisten.
Nötig wird der Ausbau der Bahnsteige an den beiden Bahnhöfen, da für die Linie des Regionalexpress 1 ein neues Fahrplankonzept ab Dezember 2026 geplant ist. Dieses sieht vor, dass auf der Strecke zwischen Hamburg und Büchen mehr Fahrgäste in den Zügen Platz finden. Um mehr Waggons nutzen zu können, sind entsprechend längere Bahnsteige nötig. Aktuell sind viele Züge in Richtung Hamburg voll besetzt.
Mehr Informationen zu Sanierungsarbeiten und Streckensperrungen finden Fahrgäste auf der Seite https://bauinfos.deutschebahn.com/norden