Müssen. Bundesregierung will mit Sofortprogrammen Bahnhöfe in der Republik verschönern. Unter anderem bessere Bahnsteige und Fahrstühle.

Die Bahn soll für Pendler attraktiver werden. Deshalb ist in den vergangenen Jahren reichlich in die Bahnhöfe in Büchen und Müssen investiert worden. Nur in Schwarzenbek geht es schleppend voran. Mit jahrelanger Verzögerung sind jetzt in der Europastadt zumindest die maroden Aufzüge an der Unterführung unter den Bahnsteigen erneuert und moderne Fahrradunterstellplätze geschaffen worden. Den „großen Wurf“ – eine komplette Umgestaltung von Busbahnhof und Bahnhofsumfeld nebst Parkpaletten – kann sich Schwarzenbek indes nicht leisten. Die Pläne dafür liegen in der Schublade.

Sofortprogramm des Bundes: Bahnhof in Müssen wird saniert

Büchen hat sich dagegen in den vergangenen Jahren durch den Komplettumbau für insgesamt knapp zehn Millionen Euro und den Bau von 500 zusätzlichen Stellplätzen zu einer modernen Verkehrsdrehscheibe entwickelt. Auch in Müssen auf halber Strecke zwischen Büchen und Schwarzenbek tut sich einiges. Bereits 2015 hat der Bahnhof einen größeren Park & Ride-Platz erhalten. Jetzt soll er auch behindertengerecht umgestaltet werden. Das haben die beiden Bundestagsabgeordneten Nina Scheer (SPD) und Norbert Brackmann (CDU) aus dem Lauenburgischen angekündigt.

Müssen profitiert dabei von einem Sofortprogramm des Bundes, die Steigerung der Attraktivität von 1000 Bahnhöfen in Deutschland fördern soll. Damit können nun unter anderem die beiden Bahnsteige umgebaut werden, die noch immer nicht behindertengerecht gestaltet sind.

Umsetzung soll in nächsten fünf Jahren erfolgen

Der Ausbau beinhaltet unter anderem Baumaßnahmen für barrierefreie Bahnzugänge, Rampen oder Aufzüge und Anpassungen der Wegeleitungen. Die Umsetzung soll innerhalb der kommenden fünf Jahre erfolgen. „Damit werden deutliche Verbesserungen für die Reisenden spür- und sichtbar“, sagt Nina Scheer.

.„Der barrierefreie Umbau sichert nun zudem die Zukunft des Bahnhofes für den Nahverkehr. Außerdem dürfte das Programm als starker Konjunktur-Impuls für die regionalen Handwerksfirmen seine Wirkung nicht verfehlen“, ergänzt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann.

Finanzielle Förderung fällt je nach Bedarf aus

Das Sofortprogramm „Attraktivitätssteigerung von Bahnhöfen“ ist Teil eines umfangreichen Bahnhofsprogramms des Bundes, so Brackmann, mit dem mehr als 3000 Bahnhöfe modernisiert werden. Die Umsetzung aller Maßnahmen soll bis 2026 abgeschlossen sein. Mit dem Sofortprogramm investiert das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Konjunkturprogramms neben den in 2020 bereits vollständig verausgabten Mitteln in Höhe von 40 Mio. Euro weitere 120 Mio. Euro. Davon werden ab 2021 rund 1000 Bahnhöfe profitieren.

Rein rechnerisch stehen pro Bahnhof zwar nur 120.000 Euro zur Verfügung, da der Umfang der vorzunehmenden Arbeiten aber je nach Ausstattung des jeweiligen Bahnhofs sehr unterschiedlich ist, fällt die Höhe der jeweiligen Förderung ebenfalls je nach Bedarf aus. Für den Ausbau des Bahnhofs in Müssen sind laut den beiden Bundestagsabgeordneten 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Bereits seit 2018 wird der barrierefreie Umbau des Müssener Bahnhofs geplant. „Wann der Bahnhof Müssen konkret umgebaut wird, ist noch nicht entschieden und wird von der Deutschen Bahn im Prozess festgelegt“, erläutert Norbert Brackmann.