Hamburg. Verbindung wird neun statt sechs Monate durch Bauarbeiten blockiert. Linke: „Senat darf sich nicht an Nase herumführen lassen“.

Hamburg–Berlin: Eigentlich könnte es die Strecke sein. Noch im vergangenen Jahrhundert überboten sich hier die schnellsten Schnellzüge und stellten reihenweise Rekorde auf. Die Strecke eignete sich hervorragend dafür. Nicht nur, weil sie als prestigeträchtig galt, sondern auch, da sie lange, gerade und flache Abschnitte enthielt, auf denen die Bahnen durchs Land preschen konnten.

Das war einmal. Zwischen Hamburg und Berlin gibt es in den kommenden Jahren reichlich Bauarbeiten. Und wie die Deutsche Bahn (DB) nun ankündigt, ziehen sich die Sanierungen deutlich länger hin als bislang veranschlagt. Kein Pappenstiel, denn die 280 Kilometer lange Strecke wird täglich von 30.000 Reisenden genutzt.

Deutsche Bahn: Strecke Hamburg–Berlin doch länger gesperrt

Nach einer ersten Sperrung über 17 Wochen von Mitte August 2024 an plant die DB eine weitere Streckensperrung zwischen August 2025 und April 2026 – also für ganze neun Monate. Noch Mitte November sprach die DB von einer lediglich sechsmonatigen Sperrung von Juni 2025 an, als sie im Hamburger Rathaus dem parlamentarischen „Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein“ ihre Planungen zur Generalsanierung und Schaffung einer Hochleistungsstrecke zwischen Hamburg und Berlin vorstellte.

Dass die Sperrung 2025 nun deutlich länger dauern soll als zuvor geplant, liegt laut der DB an einer veränderten Planung und Abstimmungen mit der Bauindustrie. Absolut unverständlich für Heike Sudmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Linken in der Bürgerschaft. Sie fordert, Auswirkungen der Sperrungen für den Hamburger Hafen und für die Bahnreisenden zu verringern – und nimmt dabei auch den Senat in die Mangel.

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„Die Planungen der DB haben nicht mal vier Wochen Bestand, wie sich jetzt zeigt. Wie soll die Generalsanierung der Bahnstrecken gelingen, wenn schon die Planung derart chaotisch verläuft?“, fragt sie. „Der Hamburger Senat darf sich von der DB nicht an der Nase herumführen lassen.“ Hamburg brauche Sicherheiten für den Personenverkehr zwischen Hamburg und Berlin, aber auch den so wichtigen Schienenverkehr zum Hafen.