Geesthacht. Lediglich die kurzen Fahrten von Geesthacht nach Krümmel sind über Ostern geplant. Was das mit einer Gleisstopfmaschine zu tun hat.

Ach, du dickes Ei! Was die Fans der historischen Dampflok Karoline befürchtet haben, ist eingetreten. Auch die Osterfahrten können nur auf der Kurzstrecke nach Krümmel stattfinden. Der Grund ist weiterhin der Streckenabschnitt beim Gleisübergang an der Dröge Wisch in Escheburg, der bei Starkregen an Weihnachten unterspült worden war.

Der Bahnübergang und die Schienen standen damals auf einer Länge von 200 Metern unter Wasser. Die Strecke wurde daraufhin gesperrt. Mittlerweile ist sie annähernd repariert – optisch sieht sie jedenfalls tipptopp aus. Und beim Ortsbesuch ist weit und breit weder ein Gleisarbeiter noch ein Baufahrzeug zu sehen.

Dampflok Karoline: Auch die Pfingstfahrten könnten nur auf der Kurzstrecke erfolgen

Gleiseigentümer AKN hat die nötigen Reparaturen zwar weitestgehend durchgeführt. Damit aber die Gleise auf dem neu ausgebrachten Schotter abschließend stabil liegen, ist ein Spezialfahrzeug nötig, eine sogenannte Gleisstopfmaschine, auch Schotterstopfmaschine genannt. Sie rüttelt alles fest und verdichtet.

Die AKN Eisenbahn GmbH muss so ein Gerät mieten. Pech für Karoline: Es ist gerade nicht zu bekommen. „Es gibt das Problem, dass es deutschlandweit davon sehr wenige Maschinen gibt“, berichtet Knut Wiese, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn, Betreiber von Karoline. Es seien gerade mal drei Exemplare.

Sieht optisch wieder perfekt aus: Die Schienen, die im Dezember am Übergang der Dröge Wisch in Escheburg überflutet wurden, sind repariert – bis auf eine entscheidende Abschlussarbeit.
Sieht optisch wieder perfekt aus: Die Schienen, die im Dezember am Übergang der Dröge Wisch in Escheburg überflutet wurden, sind repariert – bis auf eine entscheidende Abschlussarbeit. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Weil alle anderweitig im Einsatz sind, kann Karoline nur auf der 15 Minuten dauernden Tour nach Krümmel dampfen, statt das Comeback auf der Strecke zum Bahnhof Bergedorf Süd zu geben. Auch die darauffolgenden Sonderfahrten zu Pfingsten (18. und 19. Mai) sind für die Langstrecke nicht gesichert. „Die Chancen stehen bei 80 Prozent“, schätzt Knut Wiese die Situation ein.

Wegen der später einsetzenden Dämmerung gibt es eine Fahrt mehr

Die kurze Strecke die Elbe entlang wird bei den Sonderfahrten sonst nur in Kombination mit den Fahrten nach Bergedorf bedient. Bei den Glühweinfahrten am 17. und 18. Februar war die Dampflok zum ersten Mal ausschließlich auf dieser Strecke unterwegs – mit durchwachsenem Erfolg, was die Passagierzahlen angeht. Insgesamt wurden etwa 400 Fahrkarten verkauft. Allerdings war das Wetter schlecht.

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„Ich hoffe, dass es am Osterwochenende ein paar mehr werden“, wünscht sich Knut Wiese. Mehr Zuspruch gäbe es wohl erst, wenn die lange Strecke wieder bedient werden könne. „Interessenten aus Hamburg kommen nicht zu uns wegen der kurzen Tour. Wir müssen wieder die ganze Strecke fahren“, sagt er. Immerhin gibt es wegen der später einsetzenden Dämmerung diesmal eine Fahrt mehr als im Februar.

Der Fahrplan am Karfreitag und Ostersonnabend, 29. und 30. März, sieht diese Zeiten vor: ab Geesthacht um 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 14.30 Uhr, 15.30 Uhr und 16.30 Uhr. Ab Freizeitbad immer fünf Minuten später, also das erste Mal um 10.35 Uhr. Ankunft in Krümmel ist dann um 10.45 Uhr. Zurück geht es ab Krümmel um 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr.