Schwarzenbek. Noch müssen DLRG und TSV Schwimmabteilung fürs Training aufs Umland ausweichen. Aber die Schwimmer haben Hoffnung auf ein neues Bad.
Freude und Wehmut liegen oft dicht beieinander: Das Schwarzenbeker Hallenbad wäre in diesem Jahr 50 geworden. 2003 wurde es jedoch abgerissen. Seitdem trauern die Schwarzenbeker ihrem Bad hinterher. Ziemlich zeitgleich mit der Eröffnung der Schwimmhalle im Jahr 1973 am Sachsenwaldring haben sich vor fünf Jahrzehnten die Schwimmabteilung des TSV und der Ortsverein der DLRG gegründet – und beide Vereine sind heute noch aktiv und stellen die Schwimmausbildung in der Stadt sicher. Nur haben sie dort seit 2003 keine Trainingsmöglichkeiten mehr.
Aber die mehr als 500 Mitglieder haben auch die Hoffnung auf ein neues Hallenbad nicht aufgegeben. „Wie groß der Bedarf ist, hat sich gerade wieder bei unserer Weihnachtsfeier im Reinbeker Freizeitbad gezeigt. Wir hatten mehr als 160 Gäste“, berichtet Karl-Heinz Lehmann vom DLRG-Vorstand. Sehr aufmerksam hat er zugehört, als Bürgermeister Norbert Lütjens bei der Wirtschaftspreisverleihung der WVS in Schröders Hotel verkündet hatte, dass die Stadt ihre Bewerbung als Schwimmbadstandort mit Vehemenz vorantreiben möchte und mit dem Grundstück an der Buschkoppel auch einen geeigneten Standort habe. Bei der Standortsuche für ein neues Schwimmbad im Südkreis sind nur noch Schwarzenbek und Geesthacht im Rennen.
DLRG Schwarzenbek: Wo der Weihnachtsmann mit dem Schlauchboot zur Feier kommt
Bis es mit einer neuen Halle in Schwarzenbek so weit ist, müssen beide Vereine allerdings ins Umland ausweichen. Mit 300 Mitgliedern ist die DLRG besonders groß. „In Spitzenzeiten, als es das Bad noch gab, waren wir über 500 Mitglieder. Aber wir haben uns jetzt ganz gut mit den Schulen und den Erwachsenengruppen arrangiert und bieten Schwimmausbildung und Wassergymnastik im Reinbeker Freizeitbad und im Möllner Augustinum an“, sagt Karl-Heinz Lehmann.
So war auch die Weihnachtsfeier der DLRG im Freizeitbad Reinbek – ganz stilecht mit Blasmusik von den Möhnsener Musikanten, und der Weihnachtsmann kam mit zwei Engeln im Schlauchboot. Erst wurde traditionell eine knappe Stunde im Wasser getobt, bis die fast 90 jungen Akteure in die Umkleidekabine geschickt wurden, um 30 Minuten später wieder hineingerufen zu werden. In der Pause verzauberte ein großes Team fleißiger Hände das Freizeitbad Reinbek in ein Weihnachtsmärchen. Die 19 Möhnsener Musikanten und 70 Eltern wurden platziert. Nun wurde die Hallenbadbeleuchtung verdunkelt, die vielen kleinen LED-Kerzen am Beckenrand und der Weihnachtsbaum erstrahlten.
Traditionell kommt der Weihnachtsmann im Schlauchboot
Endlich wurden die Kinder und Jugendlichen behutsam zu Sitzplätzen vor ihren Eltern geführt. Die Musikanten stimmten zum ersten Weihnachtslied ein. So begann die Weihnachtsfeier der DLRG Schwarzenbek sehr stimmungsvoll. Nach kurzer Begrüßung sprachen die Vorsitzenden Burkhard Wenzel und Karl-Heinz Lehmann besonderen Dank an die Spender, lobten die gute Trainingsbeteiligung, den guten Elterntransport und dankten den unermüdlichen ehrenamtlichen Ausbildern und Helfern.
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„Gastgeberin“ war Reinbeks Bürgervorsteherin Brigitte Bortz (CDU). Sie war überrascht über die hohe Beteiligung und weihnachtliche Stimmung und sah begeistert zu, wie der Weihnachtsmann im DLRG-Boot über das Wasser kam und Schokoladenweihnachtsmänner an die Besucher verteilte. Die ehrenamtlichen DLRG-Helfer gehen jetzt in die Weihnachtspause, das Training startet wieder am 8. Januar.
Jubiläumsfeier mit Sommer-Biathlon
Ihr 50-jähriges Bestehen hat die DLRG bereits im Oktober in Schwarzenbek gefeiert und dazu als Attraktion die Sommer-Biathlon-Anlage der Schützen ausgeliehen. Die ebenfalls 50 Jahre alte Schwimmabteilung des TSV, die ebenfalls Schwimmunterricht für die Schwarzenbeker Gemeinschaftsschüler in Reinbek anbietet, feierte ihr Jubiläum in diesem Jahr im August im Büchener Waldschwimmbad. Auch deren Abteilungsleiter Klaus Kamm wird nicht müde zu betonen, wie wichtig ein neues Hallenbad mit mindestens 25 Meter langen Trainingsbahnen für Schwarzenbek wäre.