Müssen. Neue Leiterin treibt Angestellte aus Kindertagesstätte. DRK löst Kirche als Träger der „Schatzkiste“ ab. Die Hintergründe.

Läuft jetzt alles wie gewünscht, erreicht die Gemeinde Müssen mit ihrem Kita-Angebot im Jahr 2024 wieder ruhigeres Fahrwasser. Das Hauptproblem geht über die Schwierigkeiten von Nachbarkommunen weit hinaus. Nach Neuordnung einer kleineren Kita sollen dann auch die Probleme mit der Kindertagesstätte Schatzkiste Stück für Stück ausgeräumt werden. Nachdem dort gut die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kürzester Zeit gekündigt haben, läuft die Einrichtung aktuell nur in einer Art Notbetrieb.

Kindertagesstätte in Müssen: Notbetrieb nach Kündigungswelle

Der bringt aktuell Eltern an den Rand der Verzweiflung. Nur rund die Hälfte der eigentlich 80 Betreuungsplätze stehen derzeit am Von-Wachholz-Weg zur Verfügung. Außer über diese 60-Elementar- und 20 Krippen-Plätze für die Jüngsten verfügt die 1200-Einwohner-Gemeinde lediglich noch über eine Elementargruppe in der „Kleinen Kita“ (20 Plätze).

Aus dem Schatzkisten-Umfeld fallen Worte wie „Kündigungswelle“ oder „Abstimmung mit den Füßen“. Fakt ist: Nachdem eine neue Chefin die Leitung übernommen hatte, suchten Beschäftigte das Weite. Der bisherige Träger des Kindergartens, die evangelische Kirchengemeinde Siebeneichen, wird abgelöst. Zum 1. Januar übernimmt der DRK-Kreisverband Herzogtum Lauenburg den Betrieb.

Personalmangel: Nur Hälfte der Kita-Plätze ist nutzbar

„Wir gehen aktuell davon aus, dass die Kita im Sommer 2024 wieder in den Vollbetrieb gehen kann“, sagt Tanja Volkening, Verwaltungschefin des Amtes Büchen. Mit ihren gut 1200 Einwohnern zählt Müssen nach Büchen, Gudow und Güster zu den großen der 15 Amtsgemeinden.

Derzeit sorgt die Kirchengemeinde Siebeneichen mit zwei verbliebenen Festangestellten und Honorarkräften dafür, dass die Einrichtung nicht komplett schließen muss. Besonders dramatisch ist die Situation für Eltern von Kleinkindern: Krippenplätze sind überall Mangelware.

Neue Leitung und Kita-Mitarbeiter standen gegeneinander

„Bis August waren in der Schatzkiste 80 Kinder betreut worden, der Notbetrieb reißt eine schmerzhafte Lücke“, bestätigt Müssens Bürgermeister Detlef Dehr. Die Suche nach einem neuen Träger sei unabwendbar gewesen: „Die neue Leitung und die Kita-Mitarbeiter haben einfach nicht zusammengefunden.“

Das Ergebnis der Ausschreibung lässt Dehr deutlich optimistischer in die Zukunft schauen: „Mit dem DRK-Kreisverband erhalten wir einen neuen Träger für die Schatzkiste, der Müssen bereits gut kennt.“

Spielkreis wurde zur Kleinen Kita Müssen

Die andere Kita der Gemeinde war ursprünglich als Spielkreis gegründet worden, in Räumen an der Grundschule. „Doch dann wurden die Regeln geändert, wurde für die Kinderbetreuung Fachpersonal gefordert“, so Dehr. Die Lösung: Das DRK übernahm den Spielkreis, sorgte für Erzieher und wandelte ihn in die „Kleine Kita“ Müssen um.

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Wie schnell in der Schatzkiste Betreuung im alten Umfang angeboten werden kann, hängt entscheidend vom Personal ab, weiß Dehr, im Hauptberuf Hausmeister der Müssener Grundschule. „Das DRK hat zugesagt, im aktuellen Rahmen zu starten. Der Kreisverband ist aber inzwischen dabei, weiteres Personal zu suchen.“