Die aussichstreichsten Bewerber der Sozialdemokraten schnitten bei einer Abstimmung des Kreisverbands Ostholstein fast gleich gut ab.

Lensahn. Im Kampf um die Spitzenkandidatur der SPD für die vorgezogenen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD-Landeschef Ralf Stegner und dem Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig ab. Bei einer unverbindlichen Abstimmung auf einer Mitgliederversammlung des Kreisverbands Ostholstein am Donnerstag verbuchte Stegner einen Vorsprung unter den anwesenden Genossen, während Albig in der Gunst der Nichtmitglieder vorn lag, wie ein Sprecher des SPD-Landesverbandes Schleswig-Holstein am Freitag mitteilte.

+++ Das sind die vier Kandidaten +++

An der öffentlichen Mitgliederversammlung in Lensahn nahmen den Angaben nach rund 350 SPD-Mitglieder sowie Gäste teil. Sie stellten den Kandidaten Fragen und stimmten am Ende ab, wer am besten gefiel. Insgesamt verbuchte Stegner 137 Stimmen, davon waren 121 Stimmen von Parteimitgliedern. Für Albig stimmten insgesamt 138, davon 101 mit Parteibuch. Auf die Elmshorner Bürgermeisterin Brigitte Fronzek entfielen insgesamt sieben Stimmen und auf das ehemalige Kieler Kreisvorstandsmitglied Mathias Stein drei.

+++ Wahl des SPD-Spitzenkandidaten: So geht es weiter +++

Bis Ende Januar wollen sich die vier Spitzenkandidaten allen 15 SPD-Kreisverbänden und den Arbeitsgemeinschaften in Mitgliederversammlungen vorstellen. Am vergangenen Sonntag fand die Auftaktveranstaltung im Pinneberger Rathaus statt. In etwa der Hälfte der Versammlungen sind unverbindliche Meinungsbilder geplant. Ende Februar sollen die rund 20.000 Parteimitglieder per Briefwahl über den Spitzenkandidaten entscheiden. Die größten Chancen innerhalb des Kandidaten-Quartetts werden Stegner und Albig zugerechnet.

Der Kieler Landtag muss nach einer Entscheidung des Landesverfassungsgerichts bis Ende September 2012 vorzeitig neu gewählt werden. Ende August erklärten die Schleswiger Richter das Landeswahlgesetz teilweise für verfassungswidrig und gaben dem Parlament bis Mai 2011 Zeit, das Wahlrecht zu reformieren. Die Opposition dringt auf einen möglichst raschen Wahltermin.