Der Neujahrsempfang der Genossen aus Schleswig-Holstein stand ganz im Zeichen des Kampfes um die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl.
Kiel. Wie seit vielen Jahren ist die schleswig-holsteinische SPD auch an diesem Dienstag in der alten „Traumfabrik“ ins neue Jahr gestartet. Trotz des bekannten Rahmens hatte der Neujahrsempfang mit dem Kampf um die SPD-Spitzenkandidatur zur nächsten Landtagswahl zwischen Landespartei- und Fraktionschef Ralf Stegner sowie Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig einen besonderen Hintergrund.
Viele Gespräche im kleinen Kreis drehten sich um das Rennen, das Tausende Parteimitglieder bewegt. Gut 200 Genossen waren am Abend gekommen, darunter außer Stegner und Albig deren Mitbewerber Brigitte Fronzek und Mathias Stein. Am 26. Februar werden die Stimmen in dem mit Spannung erwarteten SPD-Mitgliederentscheid ausgezählt. Davor stehen die letzten Vorstellungsrunden, unter anderem in dieser Woche in Kiel und Lübeck.
Stegner hatte mit DGB-Chef Michael Sommer einen Sympathisanten mitgebracht. Er würde mit jedem Spitzenkandidaten zusammenarbeiten „müssen, dürfen, sollen, wollen“, sagte Sommer vor Journalisten, räumte aber im Blick auf Stegner ein: „Wir haben eine inhaltliche Nähe.“
+++ Das sind die vier Kandidaten +++
Die SPD blicke zuversichtlich auf das neue Jahr, sagte der SPD-Landes- und Fraktionschef Stegner. Sie habe versucht zu lernen aus den letzten Wahlen. Stegner bekräftigte die Forderung, den Landtag im November dieses Jahres neu zu wählen und nicht erst 2012, wie es die schwarz-gelbe Koalition anstrebt. Stegner macht erneut deutlich, dass er in einem Bündnis mit den Grünen seine Wunschkoalition sieht, eventuell unter Einbeziehung des SSW. Stegner und Sommer bekräftigten, sie wollten gemeinsame Akzente in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik setzen.
Der DGB sei unabhängig von Parteipolitik, sagte Sommer; bei Themen wie Mindestlohn und Zeitarbeit gebe es aber inhaltliche Berührungspunkte. Auch habe die SPD im Norden anders als andere Landesverbände nie den Kontakt zu den Gewerkschaften abgebrochen. (dpa)