Auf dem 2008 entdeckten Römer-Schlachtfeld in Northeim scheinen Archäologen weitere wichtige Funde gelungen zu sein.

Oldenrode. Archäologen haben bei aktuellen Ausgrabungen auf dem 2008 entdeckten Römer-Schlachtfeld im Landkreis Northeim offenbar weitere spektakuläre Funde gemacht. „Unter anderem wurden zahlreiche Waffen und Waffenteile entdeckt“, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums. Zudem sei es gelungen, anhand einer Vielzahl von Sandalennägeln aus dem Schuhwerk der Legionäre die Marschwege der Römer zu lokalisieren und zu rekonstruieren. Die Soldaten hatten damals beim Laufen und Kämpfen mit den Germanen viele dieser Nägel aus ihren Sandalen verloren.

Details zu den neuen Funden will Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) am 25. August während einer Pressekonferenz im Bad Gandersheimer Ortsteil Harriehausen vorstellen. Die inzwischen bereits restaurierten neuen Metallfunde ermöglichten eine Neubewertung des historischen Gefechts, sagte Ministeriumssprecher Rüdiger Fischer. Vor knapp 1800 Jahren hatten sich Römer und Germanen am Harzhorn bei Oldenrode eine Schlacht geliefert. Das Gefecht hat nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler im Jahr 235 nach Christus im Rahmen einer Offensive des römischen Kaisers Maximinus Thrax stattgefunden. Die Kampfhandlungen waren dabei offenbar umfangreicher als zunächst vermutet.

Die Auswertung der Funde erlaube einen Einblick in die Zusammensetzung und die Kampftechnik der römischen Truppen, heißt es in einer Informationsschrift des Landkreises Northeim und des niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Die Entdeckungen seien dazu geeignet, das bisherige Bild der Beziehungen zwischen Römern und Germanen im dritten nachchristlichen Jahrhundert nachhaltig zu ändern. In der vergangenen Woche mussten die Ausgrabungen auf dem heute von Wald bedeckten historischen Schlachtfeld vorübergehend gestoppt werden, nachdem die Archäologen auf scharfe Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen waren. Die Sprengsätze wurden von Spezialisten vor Ort unschädlich gemacht.